Bestmögliche Vorbereitung schaffen
Er habe „Manschetten“vor der Aufgabe, ein ganzes Volk zu impfen, hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) vor wenigen Tagen gesagt. Dennoch zeigte sich der Münsterländer zuversichtlich, bis Mitte des Monats die entsprechende Infrastruktur hinzubekommen. Die Zeit drängt. Wenn der Impfstoff da ist, muss das System aus dem Stand heraus funktionieren.
Je mehr Details der Impfstrategie bekannt werden, desto mehr versteht man, wie groß die „Manschetten“sein müssen, die der Minister und alle Beteiligten haben. Es müssen ausreichend große Räume her, die Platz für Anmeldung, Wartebereich, eine oder je nach Gebietsgröße mehrere Impfstraßen, einen Nachbeobachtungsraum, Lagerräume, Technik, Verwaltungsbereiche und Sozialräume für das Personal bieten. Hinzu kommt die Erfordernis von An- und Abfahrmöglichkeiten, ausreichend Parkplätzen, einem behindertengerechten Zugang, eine gute Lage. Sicherheitskräfte müssen organisiert werden, um den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten und das knappe Gut Impfstoff zu schützen. Die Logistik der Impfstoffverteilung muss genauso organisiert sein wie die Aufsicht darüber, dass die Menschen in der richtigen Reihenfolge den Impfstoff bekommen. Und nicht zuletzt muss das Impfbesteck in ausreichender Menge und Qualität zur Verfügung stehen.
Das Land hat nun die Chance, eine Scharte aus den Anfangstagen der Pandemie auszuwetzen. Wenn es gelingt, das Impfsystem nahezu ruckelfrei an den Start zu bekommen, dann dürfte der Ärger über die Probleme bei der Bereitstellung von Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel in Vergessenheit geraten. Und der Minister, der eigenen Worten zufolge einer weiteren Amtszeit nicht abgeneigt ist, dürfte seine Chance dafür steigern.
BERICHT EINE IMPFSTRASSE JE 70.000,...TITELSEITE