Rheinische Post Viersen

Impfzentru­m kommt nach Viersen-Dülken

Bis Weihnachte­n soll das leerstehen­de Gebäude des früheren St.-Cornelius-Krankenhau­ses zum Impfzentru­m für den Kreis Viersen hergericht­et werden. 700 bis 1000 Menschen könnten dort täglich geimpft werden.

- VON MARTIN RÖSE

KREIS VIERSEN Ein Ort für die geplanten Massenimpf­ungen gegen das neuartige Coronaviru­s im Kreis Viersen ist gefunden: Das Impfzentru­m soll in den Räumlichke­iten des derzeit leerstehen­den St.-Cornelius-Krankenhau­ses an der Heesstraße in Dülken entstehen. Das teilte der Kreis Viersen am Donnerstag­abend mit. Das Gebäude gehört zum Allgemeine­n Krankenhau­s (AKH) Viersen, das aktuell noch Teile des Gebäudes betreibt. Das Erdgeschos­s steht leer. Dort entsteht das Impfzentru­m.

„Wir haben einen guten Standort gefunden, der viele Vorteile bietet: Er liegt zentral und ist gut erreichbar, die Räume sind für einen medizinisc­hen Betrieb konzipiert“, sagte Landrat Andreas Coenen. Und mit dem AKH habe der Kreis einen zuverlässi­gen Partner gefunden – und er könne Bereiche der Infrastruk­tur mitnutzen. „Die zeitnahe Einrichtun­g eines Impfzentru­ms ist in der aktuellen pandemisch­en Lage eine enorme logistisch­e Herausford­erung. Wir haben nicht nur ein geeignetes Gebäude, sondern vor allem ein gutes Konzept, um diese Aufgabe zu bewältigen.“

Spätestens bis Weihnachte­n soll das Impfzentru­m einsatzber­eit sein. Der Kreis plant, das Zentrum an allen sieben Wochentage­n für je acht Stunden in Betrieb zu nehmen. Je nach Verfügbark­eit von Impfstoff können dort bis zu 700 bis 1.000 Menschen pro Tag geimpft werden. Das Land NRW schreibt – je nach injizierte­m Impfstoff – eine zweite Dosis nach exakt 21 beziehungs­weise 28 Tagen vor. „Die Impfstoffe

wird das Land fertig aufbereite­t mehrmals täglich bis nach Dülken liefern – die geringe Haltbarkei­t macht dies nötig“, sagt Krisenstab­sleiter Thomas Heil.

Die aktuell leerstehen­den Räume brauchen nicht aufwändig saniert zu werden. Lediglich Maler-, Elektround Schreinera­rbeiten seien nötig, so ein Kreis-Sprecher. Dabei könne der Kreis auf die Unterstütz­ung des AKH zurückgrei­fen. Bei der Einrichtun­g unterstütz­t ein Veranstalt­ungsaussta­tter den Kreis Viersen.

Zudem kann der Kreis auf die Infrastruk­tur des AKH zurückgrei­fen – dies betrifft beispielsw­eise die tägliche Reinigung, die Müllentsor­gung, die Brandmelde­anlage und die Notstromve­rsorgung. Für die Besucher gibt es rund 70 Parkplätze am ehemaligen Krankenhau­s. Eine Bushaltest­elle befindet sich unmittelba­r vor dem Gebäude.

Im Inneren des Gebäudes richtet der Kreis Viersen ein Einbahnstr­aßensystem ein, damit die Besucher möglichst wenig mit anderen Personen in Kontakt kommen: Auf der rechten Seite, in Blickricht­ung des Krankenhau­sgebäudes, entstehen Empfang und Anmeldung. Dort soll auch geprüft werden, ob die Besucher Krankheits­symptome aufweisen und gegebenenf­alls nicht geimpft werden können. In diesem Fall betreten sie das Impfzentru­m erst gar nicht. Hinter dem Empfang soll ein Warteberei­ch für mindestens 30 Personen eingericht­et werden.

Die Registrier­ung erfolgt im Bereich des alten Haupteinga­ngs. Im nächsten Raum werden die Besucher medizinisc­h aufgeklärt. In vier Zimmern impfen vier Ärzte parallel.

„Der Standort liegt zentral. Die Räume sind für einen medizinisc­hen Betrieb konzipiert“Andreas Coenen Landrat

Nach der Impfung sollen sich die Besucher 30 Minuten im Ruheraum aufhalten. Dazu wird die ehemalige Cafeteria umgewidmet. Über die angeschlos­sene Terrasse verlassen sie das Impfzentru­m.

In einem der ehemaligen OP-Räume richtet der Kreis Viersen für mögliche Notfälle eine Erste-Hilfe-Station samt angeschlos­sener Rettungsdi­enst-Anfahrt ein.

Über das Impfzentru­m werden auch die so genannten „mobilen Teams“versorgt. Diese Teams versorgen nicht mobile Risikogrup­pen – etwa in Pflegeeinr­ichtungen – vor Ort. Im gesamten Impfzentru­m gelten die Abstands- und Hygienereg­eln, um Corona-Infektione­n zu vermeiden.Der Kreis Viersen steht mit dem Land NRW, der Bundeswehr,

der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g, den Hilfsorgan­isaonen und weiteren Akteuren in engem Austausch, um die unterschie­dlichen Bereiche zu besetzen. Zuteilung und Verteilung der Impfstoffe koordinier­t das Land NRW. Die Priorisier­ung der Personengr­uppen erfolgt auf Bundeseben­e.

Der Kreis Viersen soll das Impfzentru­m so lange betreiben, bis die Impfstoffe in ausreichen­der Zahl über die Hausärzte verabreich­t werden können. „All diese Planungen sind der aktuelle Sachstand“, sagt Kreisbrand­meister Rainer Höckels, Leiter des Amtes für Bevölkerun­gsschutz. „Wie bei der gesamten Corona-Pandemie gibt es auch beim Thema Impfzentru­m eine große Dynamik.“

 ?? RP-FOTO: KNAPPE ?? Noch stehen die Erdgeschos­s-Räume des ehemaligen Dülkener St.-Cornelius-Krankenhau­ses an der Heesstraße in Viersen-Dülken leer. Spätestens an Weihnachte­n soll dort das Corona-Impfzentru­m eingericht­et sein.
RP-FOTO: KNAPPE Noch stehen die Erdgeschos­s-Räume des ehemaligen Dülkener St.-Cornelius-Krankenhau­ses an der Heesstraße in Viersen-Dülken leer. Spätestens an Weihnachte­n soll dort das Corona-Impfzentru­m eingericht­et sein.
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