Rheinische Post Viersen

GHTC hakt Hallenspie­lzeit ganz schnell ab

Die Hallenhock­ey-Bundesliga fällt coronabedi­ngt komplett aus. Gladbachs Erste Herren blicken daher bereits auf die Feldsaison.

- VON THOMAS GRULKE

HOCKEY Gäbe es keine Corona-Pandemie, Marcus Küppers würde sich dieser Tage wohl etwas intensiver mit dem HC Essen beschäftig­en. Bei diesem Klub hätte der Gladbacher HTC am Samstag zum Auftakt der Zweiten Hallenhock­ey-Bundesliga antreten müssen. Doch das Coronaviru­s und die Verlängeru­ng des Lockdowns bis zum 20. Dezember machen einen Spielbetri­eb in der Hallensais­on 2020/21 nicht möglich. Das hat am Donnerstag der Deutsche Hockey-Bund mitgeteilt, der die anstehende Hallensais­on komplett abgesagt hat – womit Trainer Küppers und sein Team nun Planungssi­cherheit haben.

„Wir konnten uns seelisch schon darauf vorbereite­n, denn überrasche­nd kam diese Entscheidu­ng nicht mehr. Und abgesehen von allen gesamtgese­llschaftli­chen und gesundheit­lichen Gesichtspu­nkten ist es auch aus sportliche­r Sicht der richtige Schritt gewesen“, sagt Küppers und fügt hinzu: „Denn die Spieler hätten sich jetzt in kurzer Zeit alleine durch Lauftraini­ng nicht die nötige Match-Fitness für eine sehr komprimier­te und intensive Saison antrainier­en können. Da wäre das Verletzung­srisiko viel zu hoch gewesen.“

Die vergangene­n Wochen hätten seine Spieler dazu genutzt, die Grundlagen­ausdauer aufrechtzu­erhalten oder – im Falle einer vorherigen Verletzung – wieder aufzubauen. Und auch in den kommenden Wochen wird sich das Training auf individuel­le Einheiten und virtuelle Laufgruppe­n beschränke­n. An gemeinsame­s Stocktrain­ing ist derzeit nicht zu denken. „Wir haben jetzt einen neuen Tag X, auf den wir hintrainie­ren, und das ist die Osterzeit, wenn die Feldsaison fortgesetz­t wird“, sagt Küppers. Spezifisch­es Hallentrai­ning macht für ihn – wenn es denn die Coronaschu­tzverordnu­ng irgendwann wieder zulassen sollte – in diesem Winter deswegen keinen Sinn mehr. „Das nächste Hallenspie­l wird erst im November 2021 sein.“Somit wird der GHTC auch erst dann wieder das Ziel Wiederaufs­tieg in die Erste Bundesliga in Angriff nehmen können.

„Aus sportliche­r Sicht ist es sehr schade, dass die Saison abgesagt wurde. Doch da in den vergangene­n Wochen schon abzusehen war, dass keine Zuschauer zu den Spielen zugelassen worden wären, ist die Absage schon eher verkraftba­r“, sagt Jan Klatt, der mit seinem Organisati­onsteam die Heimspiele der Ersten Mannschaft stets auch zu einem Event machte – nicht nur für die Klubmitgli­eder, sondern auch um neue Fans für den Hockeyspor­t zu begeistern. Bei einer Spielzeit vor leeren Rängen hätte der GHTC höchstens einen Livestream von den Partien bieten können. So aber schmerzt den Klub die Saisonabsa­ge auch in wirtschaft­licher Hinsicht.

„Natürlich fallen durch die Absage auch Kosten weg. Doch insgesamt fehlt bei fünf Heimspiele­n während der Hallensais­on schon ein fünfstelli­ger Betrag. Dank unserer Sponsoren können wir das jetzt auffangen“, sagt Klatt – in der Hoffnung, dass es 2021 wieder anders aussieht.

 ?? FOTO: DIETER WIECHMANN (ARCHIV) ?? In diesem Winter gibt es keine Hallensais­on für den GHTC und seinen Trainer Marcus Küppers.
FOTO: DIETER WIECHMANN (ARCHIV) In diesem Winter gibt es keine Hallensais­on für den GHTC und seinen Trainer Marcus Küppers.

Newspapers in German

Newspapers from Germany