Das ist NRWs beste Industriekauffrau
Laura Kimmel hat ihren Traumberuf als Industriekauffrau gefunden. Und darin ist sie richtig gut. So gut, dass sie Jahrgangsbeste ist.
SCHWALMTAL Dass sie als die Beste ihres Jahrgangs ihre Prüfung ablegen würde, damit hätte Laura Kimmel nicht gerechnet. Die 21-Jährige aus Schwalmtal-Lüttelforst hat soeben ihre Lehre als Industriekauffrau abgeschlossen – mit einem beeindruckenden Ergebnis. Sie erreichte 98 von hundert möglichen Punkten. Mit zu diesem Erfolg beigetragen hätten der Werksunterricht und die genaue Prüfungsvorbereitung in ihrem Unternehmen, schildert die junge Frau. Sie arbeitet am Mönchengladbacher Standort der international tätigen SMS Group – und ist damit genau dort, wo sie bereits als Gymnasiastin einmal hin wollte.
„Ich habe mich bereits weit vor dem Abitur auf die Ausbildungsstelle beworben“, erzählt Laura Kimmel, die am St.-Wolfhelm-Gymnasium in Waldniel ihr Abitur machte. Zum einen, weil sie ihren Wunscharbeitgeber, der unweit ihres Wohnorts liegt, kannte. Zum anderen, weil der Beruf Industriekauffrau für sie der Traumberuf ist. Bestätigt in ihrer Einschätzung hätten sie frühere Praktika. Während ihrer Ausbildung lernte Kimmel die unterschiedlichen Abteilungen in der Firma kennen, etwa Einkauf, Personalwesen und Controlling. Für die junge Lüttelforsterin passte alles perfekt: „Ich habe gemerkt, dass die Ausbildung zur Industriekauffrau genau die richtige Berufsentscheidung für mich war. Die Themen haben mir sehr zugesagt.“
Während ihr sehr gutes Prüfungsergebnis
eine positive Überraschung war, sorgte die Corona-Pandemie dafür, dass die geplante Ehrung der besten Azubis im Borussiapark ausfallen musste. Eigentlich sollten dort 217 junge Frauen und Männer aus 16 IHK-Bezirken sowie aus mehr als 200 Ausbildungsbetrieben und Berufskollegs aus ganz NRW gefeiert werden. Sie alle hatten wie Laura Kimmel ihre Abschlussprüfungen mit „Sehr gut“abgeschlossen.
Die IHK Mittlerer Niederrhein wäre der Gastgeber für die Landesbestenehrung gewesen. „Dieses Event abzusagen, ist uns sehr schwergefallen – aber der Schutz der Gesundheit geht natürlich vor“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Bundesbildungsministerin Anja Karliczek sollte den Berufsnachwuchs eigentlich vor Ort ehren; sie gratulierte dennoch:
„Jeder und jede Einzelne trägt zur Stärke unseres Berufsbildungssystems bei.“IHK-Hauptgeschäftsführer Steinmetz hob die schwierigen Bedingungen hervor: „Trotz der Corona-Pandemie haben es diese ausgezeichneten Auszubildenden mitsamt allen Beteiligten geschafft, solche herausragenden Leistungen zu vollbringen.“
Laura Kimmel hatte Glück, dass sie ihre mündliche Prüfung bereits im Januar abgelegt hatte. Die Corona-Pandemie beeinflusste sie daher nicht. Gefeiert hätte sie dennoch gerne.
Für ihre berufliche Zukunft hat sich die junge Lüttelforsterin noch einiges vorgenommen. „Ich bin ehrgeizig“, sagt sie über sich selbst. Sie wolle im Job noch weiterkommen. Inzwischen arbeitet Laura Kimmel im Controlling der SMS Group und studiert neben ihrem Beruf Betriebswirtschaftslehre.
Etwas Zeit für ihre Hobbys will sich die Industriekauffrau aber auch nehmen. Zum Ausgleich trainiert sie regelmäßig im Fitnessstudio oder engagiert sich in der St.-Jakobus-Schützenbruderchaft. Allerdings muss sie in beiden Bereichen geduldig sein: Noch bis Ende Dezember werden die Fitnesstudios geschlossen bleiben. Und auch alle Aktivitäten der Schützenbruderschaft, bei der ihr Vater Thomas Präsident ist, ruhen. Beim Schützenfest 2017 hatte Laura Kimmel mit ihrer zwei Jahre jüngeren Schwester Anja die Idee, die Schill’schen Husaren als neuen Zug zu gründen. 2019 feierte der Zug das erste Mal beim Schützenfest mit.