„Verpasste Chance“
Ex-Militärflughafen: Käufer gefunden
Die verpasste Chance zur Gestaltung unserer Zukunft! Der Rat hat, wenn auch nicht einstimmig, beschlossen, dem Verkauf des britischen Militärflughafens an den ausgearbeiteten Bieter zuzustimmen. Dieses Ergebnis bietet bezüglich Einfachheit, Entwicklungslosigkeit, Bequemlichkeit, Ertraglosigkeit, Kurzsichtigkeit und Ineffizienz nahezu keine weitere Ausbaufähigkeit.
Von den 156 Hektar Gewerbefläche werden gut 90 Prozent aus der Sicht zur Entwicklung der Gemeinde schlicht verschenkt und ungenutzt weggegeben. Rund 9,6 Prozent sollen für Kleingewerbe zur Verfügung stehen. Das wird den maßgeblichen Anteil an Arbeitsplätzen und Gewerbesteuer in der Gemeinde bestreiten. Der größte Teil, die Logistik, wird üblicherweise ein Vermietungsgeschäft werden. Gewerbesteuern und hohe Arbeitsplatzzahlen sind nicht zu erwarten, da Kommissionsarbeiten automatisiert sind und bei einem Lagerbetrieb keine Produktionsstätte vorliegt und daher auch kein Firmensitz und keine Gewerbesteuer vorgesehen sein wird. Da das gesamte Geschäftsmodell mit über 90 Prozent Auslastung bei mehr als 140 Hektar Gewerbefläche ausreichend entwickelt sein sollte, besteht wenig Interesse daran, die verbleibenden 9,6 Prozent Kleingewerbegebiet aktiv zu vermarkten. Zumal die Gemeinde alles Erdenkliche dazu beitragen wird, die Fläche schnellstmöglich im eigenen Interesse zu vermarkten.
Damit wurde der gesamte Grund veräußert, um ihn für den Investor zu vermarkten, wozu die Gemeinde sich anfangs selbst nicht in der Lage sah. Und das, um die Erschließungskosten nicht zwischenfinanzieren zu müssen. Stattdessen wird die Gemeinde zukünftig die Nebenerscheinungen, wie sie bei vergleichbaren Projekten auftreten, tragen müssen. Erheblich verstärktes Verkehrsaufkommen und Sozialwohnungsbau für gering Erwerbstätige sind nicht das Einzige. Hinzu kommen die ohnehin nötigen Investitionen für die Wasserver- und -entsorgung des Gewerbegebietes, für die Anpassung der Kanäle und Kläranlage. Hier zeichnen sind erhebliche Kosten ab, die nicht in einer Erschließung umgelegt werden können, sondern allgemein von der Gemeinde getragen werden müssen. Wo liegt da der Mehrwert für die Gemeinde?
Wünschen kostet Geld. Hier liegt die Aufgabe der Politik aber darin, die Zukunft der Einwohner nicht nur auf Basis kurzfristiger finanzwirtschaftlicher Vorteile zu gestalten. Wichtig ist eine Investition in die Zukunft. Die zahlreichen Vorschläge und Ideen für eine langfristige Entwicklung wurden alle außer Acht gelassen. Diese Entscheidung ist ein großer Fehler in der Geschichte der Gemeinde Niederkrüchten, die plötzlich und völlig übereilt innerhalb kürzester
Zeit schnell noch getroffen wurde.