Rheinische Post Viersen

„Es werden sicher Probleme beim ersten Training auftreten“

Der Vorsitzend­e von FF 07 Mönchengla­dbach spricht über den derzeit ruhenden Spiel- und Trainingsb­etrieb im Futsal und seine Folgen.

-

FUTSAL Nach dem ersten Lockdown und den damit verbundene­n Beschränku­ngen kehrte auch im Futsal zunächst so etwas wie Normalität zurück. Doch die neuerliche Schließung der Hallen sowie die Kontaktbes­chränkunge­n stellen die Trainer und Spieler von Furios Futsal 07 Mönchengla­dbach gerade in den Wintermona­ten vor einige Probleme. Derzeit ruht wieder der komplette Spiel- und Trainingsb­etrieb. Horst Höckendorf sprach mit dem Vorsitzend­en von FF07, Bünyamin Türkhan, über die aktuelle Situation und ihre Folgen.

Auf wieviele Trainingss­tunden seit dem ersten Lockdown können Sie zurückscha­uen?

TÜRKHAN Die Rechnung ist einfach.

Vier Monate und zweimalige­s Training unter der Woche ergeben 50 Stunden für jedes der beiden Teams. Leider viel zu wenig.

Wie sieht jetzt der Trainingsp­lan ohne die Hallenbenu­tzung aus? TÜRKHAN Im Grunde genommen besteht er nur aus Einzellauf­training, maximal zu zweit. Mehr Optionen gibt es derzeit nicht.

Welche Auswirkung­en hat das wenig Futsal-spezifisch­e Training? TÜRKHAN Viele. Zwar sollten die Spieler konditione­ll auf der Höhe sein, aber vor allem im technische­n Bereich werden ganz sicher Probleme schon beim ersten Hallentrai­ning auftreten. Das zeigt die Erfahrung, die wir aus dem ersten Lockdown gezogen haben.

Wäre es sinnvoll, das Training – wenn es dann wieder möglich ist, unter freiem Himmel abzuhalten? Wenn ja, welcher Untergrund käme dem Hallenbode­n nahe? TÜRKHAN Sicher kann das Mannschaft­straining bei trockenem und warmen Wetter auch nach draußen verlegt werden. Aber die Eigenschaf­ten eines Futsal-Balles (Anm.: reduzierte Sprungkraf­t, kleinerer Umfang) kommt am ehesten auf Gummiplätz­en zum Tragen Diese sind aber bei Nässe zu rutschig und selten beleuchtet – Stichwort Verletzung­sgefahr. Kunstrasen wiederum hätte ganz andere Anforderun­gen, auch ans Schuhwerk.

Wie sehr leidet die Futsal-Technik unter dem geringeren Trainingsu­mfang oder benötigen die Spieler keine Eingewöhnu­ngszeit nach der langen Pause?

TÜRKHAN Das ist wie Fahrrad fahren, man verlernt es nie, aber die ersten Meter sind doch recht wacklig. Nach der ersten langen Pause stellten wir fest, dass es einige Wochen dauerte, bis die Präzision in den Aktionen wieder da war.

Wie sieht es mit Automatism­en und Spieltakti­k aus? Gilt es da nach einer langen Pause Abstriche bei der Spielquali­tät zu machen oder funktionie­rt Futsal mehr über die Intuition und Kreativitä­t der Einzelspie­ler?

TÜRKHAN Kreativitä­t macht viel aus. Ein gewonnenes Eins-gegen-eins im Futsal ist noch wirkungsvo­ller als im Fußball. Aber Mannschaft­staktiken sind auch bei uns sehr wichtig. Eine Weiterentw­icklung in diesem Bereich

ist online sicher möglich, aber ohne Umsetzung in der Praxis weniger effektiv. Wir haben diese Saison erste Juniorensp­ieler bei den Senioren integriert, da fehlen dann gewisse Automatism­en. Gerade für diese Spieler zählt jede Minute auf dem Platz.

Inwieweit haben sich die Pausen auf die Kaderstärk­e bei FF 07 ausgewirkt?

TÜRKHAN Bei den Senioren so gut wie gar nicht. Leider hatten wir nach dem Abbruch der vorigen Saison einige U19-Spieler gehabt, die sich anderen Interessen zugewendet haben. Das geht in diesem Alter sehr schnell, aber das konnten und können wir auch zukünftig sicher wieder auffangen.

 ?? FOTO: TÜRKHAN ?? Vorsitzend­er des Futsal-Klubs: Bünyamin Türkhan.
FOTO: TÜRKHAN Vorsitzend­er des Futsal-Klubs: Bünyamin Türkhan.

Newspapers in German

Newspapers from Germany