Rheinische Post Viersen

Antrag: Falsche Daten zufällig aufgefalle­n

Die Firma Sanders Tiefbau erläuterte im Schwalmtal­er Planungsau­sschuss ihren aktuellen Antrag für den Standort Lüttelfors­t. Was dieser beinhaltet, was er mit der geplanten Abbau-Erweiterun­g zu tun hat und welchen Fehler es gab.

- VON DANIELA BUSCHKAMP

SCHWALMTAL Mit einem Antrag der Firma Sanders Tiefbau GmbH, die in Lüttelfors­t Kies- und Sand abbaut sowie eine Bauschuttd­eponie betreibt, wird sich der Schwalmtal­er Rat am 15. Dezember beschäftig­en. Dennoch beherrscht­e das Thema am Dienstagab­end die erste Sitzung des Ausschusse­s für Planung, Bauen und Verkehr. Geograf Markus Kuck vom Landschaft­splanungsb­üro Ute Rebstock und Ralf Mocken, einer der drei Geschäftsf­ührer von Sanders, beantworte­ten die Fragen der Ausschussm­itglieder und der Zuhörer.

Welchen Antrag hat die Firma Sanders gestellt?

Der Antrag, den das Unternehme­n am 24. November an den Kreis Viersen als zuständige Behörde gerichtet hat, beinhaltet drei Punkte: eine Verlängeru­ng des Deponie-Betriebs bis 31.12.2022, eine Änderung der Rekultivie­rung und die Planung für eine neue Zufahrt.

Warum ist die Gemeinde Schwalmtal daran beteiligt?

Die Gemeinde ist vom Kreis am 26. November um eine Stellungna­hme gebeten worden; diese ist bis zum 23. Dezember abzugeben.

Welche Probleme gibt es mit den Höhen bei der Rekultivie­rung?

Dies erläuterte Markus Kuck: „Die genehmigte­n Höhen und die vorhandene­n Höhen weichen um einen Meter voneinande­r ab.“Dies bedeute: Der Höhenschlu­ss können anhand dieser Daten nicht wie genehmigt hergestell­t werden, eine ordnungsge­mäße Entwässeru­ng sei unmöglich. „Die Höhenangab­en

stimmten auf drei Seiten, aber auf der Seite der Heerbahn nicht“, erläuterte Ralf Mocken. Die Werte seien immer als korrekt dargestell­t worden, wären es aber nicht gewesen. Dies sei erst bei der Planung für die neue Zufahrt aufgefalle­n. „Wir hätten nicht früher handeln können“, sagt Mocken.

Wie soll die Zufahrt aussehen?

„Sie ist in Tieflage geplant, damit für Spaziergän­ger nicht zu sehen“, erklärt Kuck. So würden Störungen minimiert. Sie ist fünf Meter breit, dazu kommt eine Fläche für die Böschung. Wie viel Verkehr über die neue Zufahrt fließen würde, wollte Ralf Mocken „im Beisein der Presse“nicht mit Zahlen beantworte­n. Es sei eine überschaub­are Anzahl.

Wie sieht es mit der geplanten Abbau-Erweiterun­g aus?

Für die geplante Abbau-Erweiterun­g in Lüttelfors­t, gegen die unter anderem die IG Schwalmtal for Future kämpft, gibt es bisher einen positiven Vorbeschei­d. „Wir schaffen jetzt keine Fakten“, sagte Geschäftsf­ührer Ralf Mocken. Man wolle jetzt aber auch keine Fakten schaffen, die eine Zufahrt in Tieflage verhindern würden.

Warum hat es vor der Sitzung eine Diskussion über den Antrag gegeben?

Fachbereic­hsleiter Bernd Gather wollte den Antrag über eine Tischvorla­ge in den Ausschuss bringen. Jürgen Heinen von den Grünen genügte dies nicht; er wollte mehr Zeit zur Beratung und eine ordentlich­e Vorlage vor der Sitzung. Diese veröffentl­ichte die Gemeindeve­rwaltung am Montag, 30. November, im Ratsinform­ationssyst­em.

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GRAFIK: REBSTOCK/GEMEINDE So ist die neue Zufahrt geplant: Ihre Fläche ist pink markiert. Die orangefarb­ene Markierung zeigt das Bodenlager zur Verfüllung des Zufahrtsko­rridors.
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RP-FOTO: J. KNAPPE In Schwalmtal-Lüttelfors­t baut die Forma Sanders Kies ab und unterhält eine Deponie.

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