Rheinische Post Viersen

Bayern-Trainer Flick schwärmt von Talent Musiala

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MADRID (dpa) Bright Arrey-Mbi sicherte sich an seinem bislang größten Fußballabe­nd ein besonders begehrtes Erinnerung­sstück. Der mit 17 Jahren und 250 Tagen nun jüngste Champions-League-Debütant des FC Bayern überredete in Madrid nach dem 1:1 Atléticos über 120 Millionen Euro teuren Jungstar und Torschütze­n João Félix nach dem Abpfiff zum Trikottaus­ch. Die Trophäe wird das Verteidige­rtalent aus Kaarst auf ewig an ein Fußballmat­ch erinnern, in dem für Trainer Hansi Flick „alles aufgegange­n“war, was er sich vor dem Bundesliga-Topspiel gegen RB Leipzig erhofft hatte.

Flick konnte nach dem schon vorher feststehen­den Einzug des Titelverte­idigers ins Achtelfina­le inklusive Gruppensie­g zahlreiche Topspieler schonen, taktisch mit einer Dreierkett­e experiment­ieren und neben Akteuren aus der zweiten Reihe wie Torwart Alexander Nübel gleich mehrere Youngster auf der internatio­nalen Bühne erproben. „Wir haben einiges gesehen, was uns für die Zukunft froh macht.“

Das galt für Arrey-Mbi, auch wenn er vor dem Gegentor seines schon berühmten Trikottaus­chpartners den Vorlagenge­ber Marcos Llorente entwischen ließ. Auch der ebenfalls erst 17-jährige Jamal Musiala durfte erstmals in der Königsklas­se in der Startelf ran. Und in der Schlusspha­se

konnte auch noch Angelo Stiller (19) im Mittelfeld erste Champions-League-Minuten sammeln. „Die jungen Spieler haben ihre Sache gut gemacht“, urteilte Flick zunächst pauschal. Arrey-Mbi habe als gelernter Innenverte­idiger seine Aufgabe auf der linken Abwehrseit­e ordentlich erfüllt. Stiller lobte er als Ballvertei­ler. Aber am nachhaltig­sten machte der in dieser Saison schon zehnmal im Münchner Starensemb­le eingesetzt­e Musiala auf sich aufmerksam. Flick, der öffentlich­e Einzelkrit­ik nicht mag, schwärmte geradezu von dem Youngster, der 2019 zusammen mit Arrey-Mbi aus dem Nachwuchs des FC Chelsea nach München kam.

Musiala agierte im zentralen Mittelfeld ballfertig und mutig – fast schon reif. „Er hat enorme Ruhe und Qualität am Ball, er ist im Dribbling und im Eins-gegen-Eins schwer zu stoppen“, referierte Flick. „Er muss natürlich körperlich noch etwas zulegen. Aber was fußballeri­sch zu sehen ist, da kann der FC Bayern München sehr zufrieden sein.“Die Niederlage abwenden mussten aber dann doch zwei erfahrene Topkräfte, die als Joker von der Bank kamen. Serge Gnabry spielte den Pass auf Thomas Müller, bevor dieser im Strafraum gefoult wurde und vom Elfmeterpu­nkt das späte Tor zum 1:1 erzielte.

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