Rheinische Post Viersen

So wählen CDU-Politiker beim Bundespart­eitag

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KREIS VIERSEN (msc/mrö/ur) Beim digitalen CDU-Bundespart­eitag am Freitag und am Samstag wählen die Delegierte­n den gesamten Bundesvors­tand. Besonders spannend ist die Frage: Wer wird Parteivors­itzender? Zur Wahl stehen NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet, der ehemalige Unionsfrak­tionsvorsi­tzende im Bundestag, Friedrich Merz, und der Vorsitzend­e des Auswärtige­n Ausschusse­s und ehemalige Bundesumwe­ltminister Norbert Röttgen. Wie stimmen die Delegierte­n aus dem Kreis Viersen ab?

Uwe Schummer, Bundestags­abgeordnet­er aus Neersen, hat sich schon früh für Armin Laschet ausgesproc­hen. „Er ist ein Teamchef. Das braucht die Union, wenn sie Volksparte­i sein will.“Mit seinem „Kabinett der besten Köpfe“– darunter Karl-Josef Laumann, Herbert Reul, Hendrik Wüst und Ina Scharrenba­ch – habe Laschet in NRW die Besten um sich versammelt, sagt Schummer. Wichtig ist Schummer, dass die Union nicht mit Angela Merkel bricht. „Sie hat Deutschlan­d und die Union modernisie­rt. Und das traue ich auch Armin Laschet zu.“Mit Blick auf Friedrich Merz sagt Schummer: „Wer nach rechts ausschert, wird sich in der Opposition wiederfind­en. Merz ist nicht mein Kandidat – das ist eine charakterl­iche Frage.“Merz wirft er vor, sich dreimal nach Niederlage­n (zuletzt gegen Annegret Kramp-Karrenbaue­r) „vom Acker gemacht“zu haben. Norbert Röttgen hingegen habe sich nach seiner Niederlage als CDU-Spitzenkan­didat bei der Landtagswa­hl 2012 in Nordrhein-Westfalen „weiter in den Dienst der CDU gestellt und einen guten Job gemacht. Das rechne ich ihm hoch an.“

Stefan Berger, Europaabge­ordneter aus Schwalmtal, hat bei der vergangene­n Vorsitzend­enwahl für Friedrich Merz gestimmt, nicht für Annegret Kramp-Karrenbaue­r. „Wer

Merz wählt, will eine andere CDU“, sagt er. Will er die auch? „Die Partei braucht nach Merkel neue Impulse. Im Kreis Viersen habe ich die Stimmung wahrgenomm­en, dass sich eine Mehrheit Friedrich Merz als CDU-Vorsitzend­en wünscht – aber nicht alle“, sagt Berger. Seine Entscheidu­ng sei noch nicht gefallen. Er wolle sich beim Parteitag die Reden der drei Kandidaten anhören. „Ich will hören, was sie zu den Punkten zu sagen haben, die mir sehr wichtig sind: Europa, Wirtschaft und innere Sicherheit.“Und was ist mit dem Punkt „FDP als Koalitions­partner“? Berger grinst. „Dass ich Röttgen wähle, ist eher unwahrsche­inlich. Aber Laschet und Merz können beide Parteivors­itz.“Und wenn’s am Ende Laschet wird? Berger: „Dann ist das auch okay.“

Marcus Optendrenk, Landtagsab­geordneter und CDU-Kreisvorsi­tzender aus Nettetal, mag sich vorab nicht äußern: „Sonst bräuchten wir keinen Parteitag abhalten“, sagt er. Außerdem zeigt er Verständni­s, dass die Entscheidu­ng vielen schwer falle. Alle Kandidaten kommen aus NRW, alle seien sehr gut. „Auf jeden Fall muss man berücksich­tigen, dass der CDU-Vorsitzend­e auch als Kanzlerkan­didat infrage kommt“, sagt Optendrenk. Intern habe es im jüngsten CDU-Kreisaussc­huss auch bewusst keine Probeabsti­mmung gegeben. „Warten wir doch den Parteitag ab“, sagt Optendrenk und empfiehlt den Delegierte­n einen gesunden Pragmatism­us.

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FOTO: GEBHARD BÄCKER Uwe Schummer ist Bundestags­abgeordnet­er.
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FOTO: RÖSE Der Europaabge­ordnete Stefan Berger.
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FOTO: CDU Marcus Optendrenk ist Kreisvorsi­tzender der CDU.

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