Rheinische Post Viersen

Haaland schießt den BVB ins Viertelfin­ale

Der Norweger erzielt beim 2:2 gegen Sevilla beide Tore. Das Champions-League-Hinspiel hatte Dortmund 3:2 gewonnen.

- VON HEINZ BÜSE UND JAN MIES FOTO: MARTIN MEISSNER/DPA

DORTMUND (dpa) Doppelpack im Hinspiel, zwei Tore im Rückspiel dank Naturgewal­t Erling Haaland gehört Borussia Dortmund erstmals seit vier Jahren wieder zu den besten acht Teams in Europa. Wie schon vor drei Wochen in Sevilla schlug der Norweger auch beim 2:2 (1:0) im zweiten Achtelfina­l-Duell mit den Spaniern in unnachahml­icher Manier zu (35./54. Foulelfmet­er). Der mit nunmehr zehn Treffern beste Torschütze der Champions League bescherte dem Revierklub damit nicht nur einen großen Prestigege­winn, sondern auch zusätzlich­e Prämiengel­der in Höhe von 10,5 Millionen Euro. Die Gegentreff­er von Youssef En-Nesyri (69./Foulelfmet­er und 90.+6) brachten Dortmund nach dem 3:2 im Hinspiel nicht mehr entscheide­nd in Bedrängnis.

Drei Tage nach dem 2:4 in der Bundesliga beim FC Bayern wurde der BVB in der Anfangspha­se stark unter Druck gesetzt. Trainer Edin Terzic hatte kurz vor der Partie noch vor den „sehr gefährlich­en“Europapoka­lspezialis­ten gewarnt, die mit aller Macht den Rückstand aus dem Hinspiel wett machen wollten. BVB-Torwart Marwin Hitz wurde schon in der 3. Minute von Lucas Ocampos per Fernschuss gefordert, der Versuch von Suso ging nur knapp vorbei (18.).

Terzic war an der Seitenlini­e überhaupt nicht zufrieden. Im Spielaufba­u fehlten dem BVB, der auf mehrere Leistungst­räger verzichten musste, zunächst die klare Linie und die Ruhe. Das Tempo von Jadon Sancho wurde schmerzlic­h vermisst, auch Raphael Guerreiro und Giovanni Reyna waren nicht rechtzeiti­g fit geworden. Kapitän Marco

Reus wurde von Terzic auf die linke Seite beordert.

BVB-Boss Hans-Joachim Watzke saß nach gut einer halben Stunde stoisch mit verschränk­ten Armen auf der Tribüne. Dann nutzte der BVB aus dem Nichts die erste eigene Chance zur Führung. Nach Ballerober­ung schon in der Hälfte

der Spanier legte Reus überlegt in die Mitte auf Haaland, der auch in seinem sechsten Königsklas­senspiel dieser Saison ein Tor erzielte. Der junge Norweger nahm Reus jubelnd in den Arm.

Die Gäste, die zuletzt drei Pflichtspi­ele in Folge verloren hatten, reagierten genervt. Der Rekordsieg­er

des kleinen Europapoka­ls (UEFA-Cup und Europa League) brauchte nun drei Tore zum Weiterkomm­en, erspielte sich vor der Halbzeit aber keine klaren Torchancen mehr. Der BVB kam dagegen dem ersten Viertelfin­ale seit 2016/17, als der Revierklub unter schlimmste­n Begleitums­tänden des

Bombenatte­ntats auf den Teambus gegen die AS Monaco ausgeschie­den war, immer näher.

Kurz nach dem Wiederanpf­iff bereichert­en Schiedsric­hter Cüneyt Cakir und sein Team die Geschichte des Videobewei­ses um eine weitere Kuriosität. Der Unparteiis­che pfiff das vermeintli­che und wohl nach Offensivfo­ul erzielte 2:0 von Haaland zurück und gab stattdesse­n Elfmeter für den BVB wegen eines Fouls fast eine Minute zuvor. Den Strafstoß von Haaland hielt Yassine Bounou ebenso wie einen Nachschuss (52.). Weil sich Sevillas Torwart aber zu früh von der Linie bewegt hatte, wurde der Elfmeter wiederholt - und Haaland traf. Für die unsportlic­he Jubelgeste in Richtung Bounou sah der BVB-Stürmer Gelb (55.).

Sevilla gab nicht auf und belagerte weiter die Dortmunder Hälfte. Den Strafstoß zum Anschlusst­reffer verursacht­e Emre Can mit einem Schubser gegen den früheren Bundesliga­profi Luuk de Jong. En-Nesyri verwandelt­e sicher und sorgte Sekunden vor Schluss für kurzzeitig­e Hochspannu­ng.

 ??  ?? Dortmunds Erling Haaland feiert sein Tor zum 2:0.
Dortmunds Erling Haaland feiert sein Tor zum 2:0.

Newspapers in German

Newspapers from Germany