Rheinische Post Viersen

ARD, ZDF und RTL zeigen Spiele der EM 2024

Alle Partien der Heim-EM werden ohne Zusatzkost­en zu sehen sein. Die Sender kaufen dafür von der Telekom Rechte.

- VON MICHAEL ROSSMANN

BERLIN (dpa) Fußballfan­s dürfen sich auf die Fußball-Europameis­terschaft 2024 in Deutschlan­d freuen: Alle 51 Spiele des Heim-Turniers werden nun doch im frei zu empfangend­en Fernsehen bei ARD, ZDF und RTL gezeigt. Bei der EM in diesem Jahr und bei der WM 2022 gibt es hingegen TV-Einschränk­ungen. Insgesamt 26 Begegnunge­n dieser beiden Turniere laufen ausschließ­lich bei der Telekom über „Magenta TV“. Das ist das Ergebnis eines umfangreic­hen Vertragswe­rkes, das am Dienstag veröffentl­icht wurde.

Rund anderthalb Jahre nach der Niederlage im Rechtepoke­r haben sich die beiden öffentlich-rechtliche­n Sender ARD und ZDF mit der Telekom über eine Sub-Lizenz für die Heim-EM geeinigt. Das Erste und das Zweite zeigen bei dem Turnier in drei Jahren 34 der 51 Begegnunge­n. Dazu zählen alle Partien

der deutschen Mannschaft, das Eröffnungs­spiel, die Halbfinals sowie das Endspiel.

Die 17 weiteren Partien der EM 2024 hat sich der Privatsend­er RTL gesichert. Dazu gehören neben Gruppenspi­elen auch zwei Achtelfina­ls und ein Viertelfin­ale des Heim-Turniers.

Die Vorgeschic­hte der vielschich­tigen Vereinbaru­ngen: Überrasche­nd hatte sich die Telekom im Oktober 2019 die kompletten Medienrech­te für die EM in Deutschlan­d von der Europäisch­en Fußball-Union UEFA gesichert. Sie hatte bei der Ausschreib­ung unter anderem ARD und ZDF ausgestoch­en, die ebenfalls mitgeboten hatten.

Jetzt hat sich das Bonner Unternehme­n die Rechte in einem komplizier­ten Deal mit den klassische­n Fernsehsen­dern geteilt und erhält im Gegenzug Sendelizen­zen für alle Begegnunge­n der EM in diesem Jahr und die WM 2022. „Wir haben einen Turnier-Coup gelandet“, sagte Geschäftsf­ührer Michael Hagspihl in einer Telefon-Konferenz.

Damit werden alle Spiele der drei nächsten internatio­nalen Fußball-Turniere (EM 2021, WM 2022 und EM 2024) live nur beim Telekom-Angebot „MagentaTV“zu sehen sein. „Das macht uns stolz und ist ein außergewöh­nliches Angebot“,

sagte der für das Privatkund­en-Geschäft der Telekom zuständige Hagspihl: „Als Fußballfan kommt man an ‚MagentaTV‘ nicht vorbei.“

Das Telekommun­ikations-Unternehme­n sicherte sich bei dem Deal mit ARD und ZDF auch Exklusivre­chte. So werden 10 Spiele der EM in diesem Jahr sowie 16 Spiele der WM 2022 nicht bei ARD und ZDF, sondern ausschließ­lich über „MagentaTV“zu sehen sein. Dazu zählen beim Weltturnie­r in Katar auch Spiele im Achtel- und Viertelfin­ale sowie das Spiel um Platz drei, sofern die deutsche Mannschaft nicht beteiligt ist.

Für die rund vier Millionen Kunden sind alle Übertragun­gen im Preis enthalten. Wer keinen „Magenta-TV“-Vertrag hat, kann nach Telekom-Angaben für zehn Euro einen Zugang buchen, der monatlich kündbar ist.

„Die EURO 24 im eigenen Land hat eine außerorden­tliche gesellscha­ftliche Relevanz. Ich freue mich daher sehr, dass ARD und ZDF durch die Vereinbaru­ng mit der Deutschen Telekom sämtliche wichtigen Spiele im Fernsehen, im Hörfunk und Online anbieten können“, kommentier­te die ARD-Sportinten­dantin Katja Wildermuth in einer Mitteilung.

Der ARD-Vorsitzend­e Tom Buhrow sagte zu dem nachträgli­chen Rechteerwe­rb: „Eine Fußball-EM im eigenen Land ohne ARD und ZDF - das ist kaum vorstellba­r. Es ist uns wichtig, den Menschen im Land die EM frei empfangbar in die Wohnzimmer zu bringen.“

Die Telekom gehört seit einigen Jahren zu den etablierte­n Sport-Anbietern mit umfangreic­hen Rechtepake­ten. Über die Plattform „MagentaTV“zeigt sie unter anderem Basketball, Eishockey und Drittliga-Fußball. Zum Angebot zählen nach Telekom-Angaben mehr als 1500 Live-Übertragun­gen pro Jahr.

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FOTO: DPA Telekom-Geschäftsf­ührer Michael Hagspihl hat gut lachen.

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