Heinz Mack verschenkt Kunst für Düsseldorfs junge Künstler
Der Zero-Erfinder hat ein „Terzett“gezeichnet, das als Auflage einem guten Zweck dienen wird. Der Kunstpalast und die Zero-Stiftung profitieren.
DÜSSELDORF Seine persönlichsten Kunstwerke sind Zeichnungen: Heinz Mack, der in dieser Woche 90. Geburtstag feierte, nennt sie seine „Fingerabdrücke“. Von Anfang dieses Jahres datiert die dreiteilige Pastellzeichnung „Terzett“, die jetzt als 70er-Auflage in aufwendigem Druck erscheint. Im Wissen darum, dass Corona gerade junge Künstler in Existenznöte gebracht hat, hat der Künstler beschlossen, einen Teil des Erlöses des „Terzett“zu spenden. Drei Mal zehn Exemplare mit römischer Signatur kommen einer Benefizaktion zugute. Dabei zielt er auf eine Summe von 170.000 Euro ab, die er zwei Projekten Junger Kunst in Düsseldorf zukommen lässt.
Zum einen wird der Kunstpalast mit einem Ankaufsetat bedacht: Unter Leitung von Generaldirektor Felix Krämer wird eine Jury Werke von Künstlerinnen und Künstlern auswählen, die in Düsseldorf leben oder Akademie-Absolventen sind.
Man kann sich dafür nicht bewerben, sondern wird benannt.
Die andere Hälfte des Erlöses wird der Zero-Foundation zur Verfügung gestellt: Ein junger Künstler oder eine Künstlerin aus Düsseldorf erhält damit den Auftrag zu einer neuen Arbeit für die Sammlung der Stiftung. Außerdem wird ein Ausstellungsprojekt im Zero-Haus an der Hüttenstraße in Aussicht gestellt, mit begleitender Publikation.
Neben dem Künstler befördert Galerist Till Breckner die Benefizaktion,
indem er die Druckkosten für die Blätter trägt und Kontakt für Verkauf und Auslieferung ist.
Dass die Arbeit „Terzett“heißt, verwundert nicht, hat die Musik doch leitmotivisch Anteil an Macks Werk. Der Künstler, der sich als Jugendlicher wegen einer Verletzung von seinem Berufstraum Pianist verabschieden musste und bis heute regelmäßig am heimischen Flügel in Mönchengladbach spielt, sagt: „Ohne Musik kein Leben.“Von 2021 datiert das „Terzett“, zwei Blätter
sind schwarz-weiß, eines ist farbig. Wie in der Musik ist das „Terzett“ein Stück für Drei, nur in der Musik erheben sich menschliche Stimmen und erklingen zusammen.
Mack hat mit seiner Generation, insbesondere mit den Zero-Freunden Otto Piene und Günther Uecker, das bildnerische Prinzip der Komposition überwinden wollen. An dessen Stelle traten Begriffe wie Struktur, Raster und Rotation. Macks kinetische Rotoren sind derzeit im Kunstpalast ausgestellt.