Schmitz-Backes’ Schule in Indien
Der Nettetaler Zauberkünstler Michael Backes alias Schmitz-Backes hat ein Kinderbuch veröffentlicht und spendet seitdem die kompletten Einnahmen an die Hilfsorganisation Somedi. Damit unterstützt er eine Schule in Indien.
NETTETAL Ein eigenes Buch wollte Michael Backes schon immer schreiben, aber die Idee hinter seinem Kinderbuch „Wie Schmitz-Backes zaubern lernte“ist weitreichender. Denn die Kinder können beim Lesen selber mitzaubern. „Es gehören immer zwei Seiten zusammen, auf der ersten Seite zaubert der kleine Schmitz-Backes und auf der nächsten Seite passiert die Magie“, erklärt Michael Backes.
Der dreifache Familienvater weiß von vielen seiner jungen Leser, dass es ihr absolutes Lieblingsbuch ist. Das freut ihn besonders, denn das Buch beruht auf wahren Begebenheiten. Die ersten Seiten des Kinderbuches beginnen mit der Geburtsstunde des heute landesweit bekannten Zauberers. Als Schmitz-Backes nämlich vier Jahre alt wurde, kam er in den Kindergarten. Am ersten Karneval gab es eine große Feier und ein Zauberer zeigte dort viele tolle Kunststücke. Bei einem zerschnitt er ein rotes Seil und sprach dann einen Zauberspruch. Der kleine Schmitz-Backes murmelte leise die Worte des Zauberers mit: „Hokus Pokus Seile, nun ist es wieder heile.“Das Seil war durch Magie wieder ganz. „Der Zauberer schenkte mir damals ein Stück Seil und so begann meine Leidenschaft für die Zauberkunst“, erzählt Backes.
Den Druck des Kinderbuches bezahlte Backes selber, zahlreiche Exemplare wurden bisher bei Veranstaltungen verteilt. Die Einnahmen gehen komplett an die Hilfsorganisation Somedi Nettetal. „Wir haben die Bücher gegen Spenden ausgegeben und dabei sind insgesamt 6600 Euro zusammengekommen. Somit konnten die ersten vier Jahre einer Schulpatenschaft in Indien gesichert werden“, erzählt Backes. Die Schule befindet sich in Kalwa, nördlich von Mumbai.
Seit Beginn seiner digitalen Wunderkammer-Show sind weitere tausend Euro dazu gekommen. „Es ist klasse, dass wir auch in diesen Zeiten alle zusammen weiter für die Schule da sein können“, so Backes. In der Schule erhalten die Kinder aus armen Familien nicht nur Bildung, sondern werden auch mit einer Mahlzeit am Tag versorgt. „Die Mahlzeit ist sehr wichtig, damit die Eltern die Schule als lohnenswert empfinden, denn nur so kann der Teufelskreis durchbrochen werden“, erklärt der Nettetaler. Zusätzlich gibt es bei der Familie Backes zu Hause eine Indien-Spardose, und sogar seine Kinder werfen ihr eigenes Geld dort ein. „Sie verkaufen Spielzeug auf dem Flohmarkt oder Walnüsse im Herbst in der Nachbarschaft“, erzählt der Familienvater.
Für die Illustrationen war die Hinsbeckerin Nadine Jessler zuständig. Sie studierte Produkt-Design mit dem Schwerpunkt Illustration an der Hochschule Niederrhein in Krefeld. Seit ihrem Diplom im Jahre 2007 ist sie als freischaffende Illustratorin tätig und einige ihrer Bücher sind sogar in mehreren Sprachen erschienen. „Schmitz-Backes ist auf meiner Hochzeit aufgetreten und dafür habe ich ihm kostenlos sein Kinderbuch mit vielen bunten Bildern gestaltet“, erzählt Jessler. Beim Erzählen kommt sie ins
Schwärmen: „Auf meiner Hochzeit war mein Sohn fünf Jahre alt und wie der kleine Schmitz-Backes von der Zauberei begeistert. Er stellte eine Frage nach der anderen und wollte unbedingt wissen, wie das alles funktioniert.“
Das interaktive Kinderbuch sei ideal für Kinder, die Spaß an Zauberkunst haben. Die Illustratorin ist davon überzeugt, dass Schmitz-Backes innerhalb von Sekunden jeden aus seinem Publikum fesseln kann: „Selbst, wenn ich sein Buch lese, habe ich direkt seine unverwechselbare Stimme im Ohr und kann nicht mehr aufhören mit zu zaubern.“Bei ihren Zeichnungen blieb sie dem Original treu und so trägt schon der kleine Schmitz-Backes Pullunder, Krawatte und Brille. Die Arbeit hat der 41-Jährigen besonders Spaß gemacht, weil sie unter anderem die Werner-Jaeger-Halle gezeichnet hat, welche sie als Kind zu Aufführungen oft besuchte.
Das Kinderbuch gibt’s für eine Spende über www.schmitz-backes. de/wunderkammer.