Grenzregionen bekommen mehr Impfstoff
Die Zusage ist an eine EU-Lieferung von vier Millionen Dosen des Herstellers Biontech/Pfizer geknüpft.
DÜSSELDORF Die Kreise an der Grenze zu Belgien und den Niederlanden bekommen in den kommenden zwei Wochen mehr Impfstoff. Das hat NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) bei einer Pressekonferenz am Donnerstag angekündigt. Der Impfstoff soll von einer Lieferung von vier Millionen Biontech/Pfizer-Dosen an die Europäische Union kommen. Dieser Impfstoff soll „prioritär Grenzregionen zur Verfügung gestellt werden“, heißt es in einem Schreiben an die NRW-Grenzgebiete, das unserer Redaktion vorliegt. Unklar ist jedoch, wann der Impfstoff kommt und wie viel davon auf NRW zugeteilt wird.
Dem Schreiben war ein gemeinsamer Appell der Grenzkreise Borken, Euskirchen, Heinsberg, Kleve und Viersen sowie der Städteregion Aachen vorausgegangen. Die Landräte betonten dabei die „Pufferfunktion“ihrer Kreise. Ein schnelles und umfangreiches Impfen liege im gesamten Landesinteresse, hieß es darin. Initiator des Appells war der Borkener Landrat Kai Zwicker. Er freute sich am Donnerstag über die Rückmeldung des Landes. „Das ist eine klare Zusage für mehr Impfstoff für die Grenzgebiete. Ich finde das großartig“, sagte Zwicker.
Laumann stellte jedoch klar, dass die zusätzlichen Impfdosen an die angekündigten Lieferung für die EU geknüpft sind. „Wenn wir von diesen Impfdosen etwas abkriegen, dann werden wir das zur Verfügung stellen.“Er werde aber nicht bei Impfzentren in anderen Orten Dosen wegkürzen, um mehr an der Grenze zu impfen, erklärte Laumann.
Im Schreiben an die Grenzgebiete betont der Minister, dass die Lage in Tschechien viel dramatischer sei als in Belgien und in den Niederlanden. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Tschechien liegt laut Johns-Hopkins-Universität aktuell bei über 767, während sie in den Niederlanden bei 189 und in Belgien bei 147 liegt. Deutschland hat eine Sieben-Tage-Inzidenz von 69. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat daher schnellstmögliche Corona-Impfungen für die gesamte Bevölkerung an der Grenze zu Tschechien gefordert.
„Das ist eine klare Zusage für mehr Impfstoff für die Grenzgebiete“Kai Zwicker
Landrat Borken