Munich Re warnt vor Anstieg der Online-Erpressung
MÜNCHEN (dpa/rtr) Die Corona-Pandemie und ihre Folgen haben nach Erkenntnissen der Versicherung Munich Re seit dem vergangenen Jahr blitzschnell und massenhaft Hacker und andere Online-Kriminelle auf den Plan gerufen. „Covid-19 hat die Digitalisierung unwahrscheinlich beschleunigt. Das FBI hat allein im April eine Vervierfachung der Angriffe von Cyber-Kriminellen festgestellt“, sagte Martin Kreuzer, Risikomanager für Cyber-Risiken, am Donnerstag. Die Munich Re bezeichnet sich als einen der größten Cyber-Versicherer – inzwischen sei das ein Milliardengeschäft. Sie appellierte an Staaten, die Betreiber von kritischen Infrastrukturen und die Versicherer, im Kampf gegen Datendiebe und Computer-Erpresser stärker zusammenzuarbeiten: „Wenn jeder sein Süppchen kocht, werden wir nicht vorankommen“, sagte Kreuzer.
Wie hoch die weltweiten Schäden durch Internetkriminalität sind, ist unklar. Die Munich Re zitiert eine Schätzung des US-Unternehmens Cybersecurity Ventures, derzufolge die globalen Schäden jährlich um 15 Prozent wachsen und bis 2025 auf 10,5 Milliarden Dollar ansteigen könnten. „Mittlerweile sind Kits für bestimmte Arten von Attacken auf diesem Markt, die Kriminellen müssen gar nicht mehr selbst programmieren“, sagte Kreuzer und warnte: „Mehr als 90 Prozent aller Cyberangriffe starten immer noch mit einer ganz normalen E-Mail.“