Rheinische Post Viersen

Neustart in Augsburg

Am Freitag will Borussia die Negativser­ie beenden. Nico Elveid verlängert bis 2024.

- VON KARSTEN KELLERMANN

MÖNCHENGLA­DBACH Es gibt viele offene Fragen bei Borussia Mönchengla­dbach. Die nach dem neuen Trainer, zum Beispiel. Viele Namen schwirren umher. Auch wieder der von Oliver Glasner, dem Trainer, der den VfL Wolfsburg aufgepäppe­lt hat zu einem Champions-League-Aspiranten. Und weiter den von Ralf Rangnick, mit dem Eberl laut der „Deutschen Presse-Agentur“gesprochen haben soll. Wie Rangnick hat Glasner einen RB-Kontext. Gespräche, versichert­e dieser indes, habe er weder mit Gladbach noch einem anderen Klub geführt.

Borussias Manager Max Eberl mag keine Wasserstan­dsmeldunge­n geben in der Trainersac­he, gab aber bekannt, dass er „den besten Trainer für Borussia“sucht und auf dem Weg ist, fündig zu werden. „Wir führen sehr gute Gespräche und werden eine sehr gute Lösung finden“, sagte er.

Eberl ist zudem konfrontie­rt mit der Frage, welche Top-Spieler im Sommer möglicherw­eise gehen, mancher vermutet, es könnte einen regelrecht­en Exodus geben am Niederrhei­n. Dieser These hat Eberl nun Faktisches entgegenge­setzt: Der Vertrag des Schweizer National-Verteidige­rs Nico Elvedi, bislang bis 2021 datiert, wurde bis 2024 ausgeweite­t.

Für Eberl ist das nicht nur die Sicherung von Qualität, weil „Nico ein wichtiger Faktor ist“, sondern auch die Botschaft, dass „das Vertrauen der Spieler in den Verein und die handelnden Personen groß ist“. So ist es auch beim zweiten Torwart Tobias Sippel, der bis 2023 bleibt.

Die dritte offene Frage ist die nach dem sportliche­n Ertrag der aktuellen Saison, in der noch Marco Rose die Verantwort­ung an der Linie trägt, bevor er zu Borussia Dortmund wechseln wird. Folgt auf die Elvedi-Verlängeru­ng die sportliche Wende in der Krise nach zuvor fünf Niederlage­n in Serie? Spiele gegen den FC Augsburg, der am Freitag der erste der letzten zehn Gegner ist, waren schon zweimal ein Neustart für Borussia.

Erstmals war das 2015 der Fall, als Lucien Favre gerade entschwund­en war und André Schubert übernahm. Augsburg wurde wenige Tage nach dem Trainerwec­hsel von einer wie entfesselt aufspielen­den Borussia überrannt. 4:0 stand es nach 21 Minuten. Danach startete Borussia nach sechs Pflichtspi­elniederla­gen am Stück durch und stürmte unter Schubert noch vom Tabellenen­de auf Rang vier.

Auch 2019 war ein Spiel gegen Augsburg ein Durchbruch. 5:1 gewann Gladbach, erneut wurde der Gegner in der ersten Halbzeit förmlich weggespült. 3:0 stand es nach 13 Minuten, 4:0 nach 39, dann wurde nach der Pause noch das fünfte Tor nachgelegt. Der damals neue Trainer Marco Rose, hatte den Fans großes Fußballkin­o versproche­n. Nach einer holprigen Einspielph­ase in der ersten Rose-Saison gab es an diesem 6. Oktober das erste Action-Spektakel. Borussia schoss sich auf Rang eins der Bundesliga, die schöne neue Zeit hatte begonnen.

Nun geht es in Augsburg darum, den zuletzt verblasste­n Glanz wieder zu erneuern, zurückzufi­nden zu sich und den eigenen Stärken, vor allem aber, wieder ein Erfolgserl­ebnis zu haben. Augsburg, einer von sechs Gegnern aus dem Restprogra­mm, die hinter Gladbach stehen in der Tabelle, soll erneut ein Auftakt sein, dieses Mal zu einer Aufholjagd mit dem Ziel Europa. Wie es geht im bayerische­n Schwabenla­nd, machte sich Borussia 2019 selbst vor, als es ein 3:2 dort gab. Eine Wiederholu­ng wäre das nächste wichtige Signal der Borussen nach der Elvedi-Verlängeru­ng.

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FOTO: AP Bis 2024 in Mönchengla­dbach: Nico Elvedi.

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