Kleine Forscher mit großen Ideen
Die besten Mittel gegen Langeweile und Lagerkoller in der Pandemie sind Neugier und Abwechslung. Kein Wunder, dass die Evonik-Kinderuni gerade im Corona-Jahr ein voller Erfolg war. Über 700 Gruppen aus Kitas und Grundschulen haben mitgemacht.
DÜSSELDORF/ESSEN Ein großes Coronavirus mit einem Körper aus Zeitungspapier und rot-blauen Stacheln, die Weltkugel als Heißluftballon mit RP-Monster Kruschel als Passagier, ein Forscherhaus, eine Evonik-Puppenstube und, und, und – die Jury der Evonik Kinderuni braucht auch in diesem Jahr wieder jede Menge Platz, um alle eingereichten Werke kleiner Forscher unterzubringen. Und wer einen Blick in den Raum der gesammelten Ideen wirft, erkennt sofort: Auch das Coronavirus hat den Wissensdurst und die Kreativität der Jüngsten nicht ausbremsen können.
Bereits zum neunten Mal haben das Essener Chemie-Unternehmen Evonik und die Rheinische Post zum Mitmach-Wettbewerb für Kinder
Gegen gute Ideen haben selbst fiese Viren keine Chance
aufgerufen. Seit 2011 laden beide Unternehmen kleine Forscher zum Experimentieren ein. Mitmachen können Kindergartengruppen und die ersten beiden Grundschulklassen. Sie erhalten für zwei Wochen die Rheinische Post und finden darin täglich die Anleitung für ein kleines Experiment, das sie in ihrer Gruppe ausprobieren können. Wichtig dabei: Alle Versuche sind mit einfachen Hilfsmitteln durchführbar und behandeln spannende Fragen aus dem Alltag. Da geht es etwa um wasserscheues Speiseöl, Eiswürfel zum Angeln oder die Frage, wie Butter den Geschmack verändert. Zeitungsmonster Kruschel erklärt Schritt für Schritt und sorgt dafür, dass die Mädchen und Jungen mit Spaß bei der Sache sind und alles problemlos selbst ausprobieren können. Die Teilnehmer lernen so auf kindgerechte Weise naturwissenschaftliche Phänomene kennen.
Das Konzept ist eine Erfolgsgeschichte. Tausende kleine Forscher haben in den vergangenen Jahren bei der Kinderuni mitgemacht, und auch im Corona-Jahr 2020 hat sich gezeigt: Gegen gute Ideen haben selbst fiese Viren keine Chance. Die Experimente taugten auch als probates Mittel gegen Langeweile und Lagerkoller während der Pandemie.
718 Gruppen haben sich im vergangenen Jahr angemeldet. „Ein super Ergebnis“, findet Andreas Reschke vom RP-Jugendmarketing. Vor allem auch angesichts der erschwerten Pandemiebedingungen. So musste das ganze Projekt zunächst vom Frühjahr in den Herbst verschoben werden. Und auch dann hatten viele Einrichtungen noch mit
Schließungen und anderen Pandemie-Herausforderungen zu kämpfen.
Ausgedacht hat sich die Experimente übrigens eine Frau vom Fach: Chemiedidaktin Beate Meichsner unterstützt die Evonik-Kinderuni seit vielen Jahren. Sie sorgt auch dafür, dass alle Versuche sicher und gefahrlos durchführbar sind.
Aber die Kinderuni ist noch viel mehr, als alltäglichen Phänomenen auf die Spur zu kommen. Denn beim Prüfen, Testen und Ausprobieren hat schon manch einer der jungen Forscher eine ganz neue kreative Ader entdeckt. Und so schreibt die Evonik-Kinderuni jedes Jahr einen Wettbewerb für alle Künstler und Naturwissenschaftler aus, die Lust haben, parallel zu den Versuchsreihen etwas Kreatives zu gestalten. Den Ideen sind dabei keine Grenzen gesetzt, und die Ergebnisse überraschen und begeistern jedes Jahr wieder neu.
So hatte die Jury auch im Corona-Jahr wieder viel zu staunen. Andreas Fischer, Chief Innovation Officer von Evonik, und RP-Chefredakteur Moritz Döbler sichteten knapp 100 Werke gemeinsam mit Markus König (Evonik-Kommunikation) und Andreas Reschke. Die Begeisterung war groß. „Wir haben geradezu schwelgen können in großartigen Ideen und Herangehensweisen“, schwärmte Moritz Döbler. „Ich finde es faszinierend, welche Kreativität und Begeisterung wir bei den Kindern sehen“, sagte Fischer angesichts der unterschiedlichen Formen der Auseinandersetzung mit Basteln, Spielen und sogar Theater.
Insgesamt 15.000 Euro verteilt das Essener Chemie-Unternehmen unter den Preisträgern. Sie werden am 23. März offiziell verkündet. „Leider müssen wir wegen der Pandemie diesmal auf ein großes Abschlussfest mit allen Teilnehmern verzichten“, sagt Markus König. Geplant sei aber eine digitale Veranstaltung mit den Kita- und Grundschulgruppen, die dann auch aufgezeichnet und später ins Netz gestellt wird. Was die Preisträger angeht, wird an dieser Stelle nichts verraten, aber: „Es wird garantiert spannend“, verspricht König. Und RP-Monster Kruschel wird natürlich auch live dabei sein.