Die „Bären“sind zurück aus dem Winterschlaf
vier treu zu ihrem Klub gestanden, mit unfassbaren 49.913 Zuschauern im Ibrox Stadium gegen Stirling Albion einen Weltrekord für Viertligaspiele aufgestellt. Und ein Weltrekord ist auch der 55. Titel wieder: Bislang hatten die Rangers sich diesen mit dem Linfield FC aus Nordirland geteilt, mit dem die Schotten ebenso wie mit dem Hamburger SV eine Fanfreundschaft verbindet.
Mit Celtic wird es derlei nie geben. Die frühere religiöse Trennung – Rangers protestantisch, Celtic katholisch – gibt es zwar lange nicht mehr, bei beiden Klubs sind alle möglichen Konfessionen vertreten. Die Spaltung ist heute aber eine gesellschaftlich-politische: Die Rangers stehen in der Mehrzahl für Treue zum Vereinigten Königreich, Celtic als Klub irischer Einwanderer für die Trennung von London. Doch auch hier weichen die Grenzen auf: Als es an das Referendum zur schottischen Unabhängigkeit ging, demonstrierten auch Rangers-Fans mit.
Leon Balogun kümmert das nicht, sein Auftrag ist wie der von Kapitän James Tavernier, Torwart-Legende Allan MacGregor oder Torjäger Alfredo Morelos aus Kolumbien der sportliche Erfolg. „An meinem ersten Tag bei den Rangers führte mich unser Zeugwart in den Trophäenraum, wo eine Kopie des Meisterpokals steht“, erinnert sich der Ex-Fortune. „,Sieh dir den an’, sagte er ganz leise. ,Egal, wie schön ihr spielt, nur dafür seid ihr hier.’“Balogun hat seinen Auftrag erfüllt.