Peter Bosz gehen in Leverkusen die Erklärungen aus
LEVERKUSEN Sieben Spiele hat Arminia Bielefeld auf den ersten Sieg in der Rückrunde warten müssen. Am Sonntag war es schließlich soweit: Mit ihrem neuen Trainer Frank Kramer gewann der Aufsteiger überraschend bei Bayer Leverkusen. Während die Ostwestfalen durch das 2:1 (1:0) beim Werksklub die Abstiegsränge vorerst verlassen, stecken die
Rheinländer den nächsten herben Rückschlag im Kampf um die internationalen Plätze ein. Deren Trainer Peter Bosz gerät allmählich in Erklärungsnot.
Die Geschichte der Partie ist derweil schnell erzählt. Bayer dominierte das Geschehen auf dem Rasen und hatte am Ende 75 Prozent Ballbesitz. Doch es waren die Gäste, die für die entscheidenden Aktionen sorgten. Ritsu Doan nutzte gleich die erste Gelegenheit des Außenseiters
zur Führung (17.). Sein japanischer Landsmann und Teamkollege Masaya Okugawa vollendete einen Konter zum vorentscheidenden 2:0 (57.). Aus ihrer optischen Überlegenheit schlugen die Hausherren kaum Kapital. Der Anschlusstreffer von Patrik Schick (85.) kam zu spät.
Entsprechend bedient war Bayers Coach Bosz nach dem dritten Liga-Heimspiel in Serie ohne Sieg. „Das darf uns nie passieren“, monierte der 57-Jährige und verlieh seiner Aussage Nachdruck: „Wir dürfen hier nicht gegen Bielefeld verlieren. Deswegen bin auch sehr sauer.“Durch einen 1:0-Erfolg in Gladbach wähnte sich die Werkself nach wochenlanger Talfahrt wieder auf dem Weg nach oben – zu früh, wie die Partie gegen clever agierende Arminen gezeigt hat.
Angesprochen auf den deutlichen Leistungsabfall im Vergleich zum Spiel im Borussia-Park antwortete Bosz lapidar: „Das lässt sich nicht erklären.“Vielleicht habe es am Spielstil der Bielefelder gelegen, unter Umständen auch an der fehlenden Beständigkeit der jungen Profis im Kader der Leverkusener und womöglich auch an den nach wie vor fehlenden Zuschauern in der BayArena. Denn: „Anders kann ich das auch nicht erklären.“
Für die Anhänger von Bayer 04 bleibt die wenig tröstliche Erkenntnis: Nicht nur sie lassen die Auftritte der Werkself derzeit ratlos zurück.