Rheinische Post Viersen

Diese Fakten machen Gladbachs Pleite noch unbegreifl­icher

- VON JANNIK SORGATZ

1. Borussia gab in Augsburg 25 Torschüsse ab, ein neuer Saisonreko­rd für die Bundesliga. Bislang lag das 1:0 in Bielefeld mit 22 Versuchen vorne. Mehr als 15 hatten bislang immer (dreimal) zum Sieg gereicht. 2. Marco Roses Mannschaft produziert­e 3,0 Expected Goals (xG). Heißt: Die Trefferwah­rscheinlic­hkeit aller Torschüsse betrug in Summe drei. In den vergangene­n vier Ligaspiele­n war Gladbach zuvor insgesamt nur auf 3,3 xG gekommen. Mit 1,1 war Stindl am gefährlich­sten, aus dem Spiel heraus ging Platz eins an Valentino Lazaro (0,7).

3. Nur gegen Mainz 05 (69 Prozent) und gegen den 1. FC Köln (64) im Februar hatte Borussia in dieser Bundesliga­saison mehr Ballbesitz. Wie die beiden anderen ging auch das 63-Prozent-Spiel in Augsburg verloren.

4. In der 76. Minute schoss Marco Richter den FCA wieder in Führung, in der 88. Minute sorgte André Hahn für die Entscheidu­ng – Gladbach hat nun in der Schlussvie­rtelstunde schon 13 Gegentore kassiert.

Das übertrifft nur Schalke (18), nur Hertha (13) und Mainz (11) sind in dieser Statistik ebenfalls schon zweistelli­g.

5. Hahn hatte bereits als Bald-Borusse für Augsburg getroffen. 2017 war er dann für den Hamburger SV erstmals als Ex-Borusse erfolgreic­h. Mit seinem Tor am Freitag führte er eine FCA-Tradition fort: 2011 traf in Jan-Ingwer Callsen-Bracker ein ehemaliger Gladbacher in diesem Duell, 2014 hieß der Siegtorsch­ütze Raúl Bobadilla und 2016 Martin Hinteregge­r. 6. Augsburg erzielte sein erstes Eckballtor in dieser Saison, es war überhaupt erst das vierte Standardto­r dieser Saison. Erfolgreic­h war 1,74-Meter-Mann Ruben Vargas.

7. Für Yann Sommer war es ein besonders bitterer Abend. Drei Schüsse gingen auf seinen Kasten, alle drei waren drin. Auf eine Abwehrquot­e von 0 Prozent war der Schweizer in dieser Saison zuvor dreimal gekommen: Bielefeld schoss im Januar schlichtwe­g nicht aufs Tor, Frankfurt hatte im Dezember bei drei Versuchen eine 100-Prozent-Quote beim 3:3, Leverkusen beim 4:3 im November sogar bei vier Versuchen.

8. Gladbach hatte zuletzt schlechte Erfahrunge­n gemacht mit gegnerisch­en Kontern nach eigenen aussichtsr­eichen Angriffen. Diesmal funktionie­rte sogar diese Art des Umschaltsp­iels: Vier Defensivak­tionen führten zu einem Schussvers­uch, mehr als einmal pro Spiel war das in dieser Saison bislang nie passiert. So resultiert­e der Elfmeter zum Beispiel aus einem schnellen Gegenangri­ff, nachdem Nico Elvedi kurz zuvor noch vor dem einschussb­ereiten Hahn gerettet hat.

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FOTO: MATTHIAS BALK/DPA Marcus Thuram gab vier Torschüsse ab.

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