Rheinische Post Viersen

14 Regionen über Inzidenz 100

Trotz steigender Neuinfekti­onszahlen soll es in NRW bald Lockerunge­n geben.

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

DÜSSELDORF In Nordrhein-Westfalen haben sich innerhalb einer Woche wieder deutlich mehr Menschen mit dem Coronaviru­s angesteckt. Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz stieg nach Angaben des Robert-Koch-Instutus auf 81,2. Mit zunehmende­r Sorge wird deshalb auf den 22. März geschaut. Denn die Corona-Schutzvero­rdnung des Landes sieht vor, dass die Inzidenz stabil oder mit sinkender Tendenz unter 100 bleiben muss, damit ab dann unter Auflagen Außengastr­onomie, Kultureinr­ichtungen oder Sportangeb­ote geöffnet werden können.

14 Städte und Kreise liegen in NRW bereits über 100. Es ist noch unklar, ob dort auch Lockerunge­n in Kraft treten werden. Die meisten der betroffene­n Städte und Kreise wollen zunächst die weitere Entwicklun­g abwarten ohne sofort Lockerunge­n zurückzune­hmen – etwa Köln und Duisburg. Die Kreise Kleve und Minden-Lübbecke erklärten, keine verschärft­en Maßnahmen zu planen. Der Kreis Düren wird von sich aus keine Lockerunge­n durchführe­n.

Beim Städte- und Gemeindebu­nd hält man nicht viel von pauschalen Regelungen. „Dort wo Infektions­herde klar begrenzt sind, zum Beispiel auf ein Seniorenhe­im oder einen Betrieb, sollten daher differenzi­erte Lösungen möglich sein“, sagt Christof Sommer, Hauptgesch­äftsführer Städte- und Gemeindebu­nd NRW.

Selbst wenn der landesweit­e Inzidenzwe­rt von 100 gerissen werden sollte, bedeutet das nicht zwingend ein Ende der Lockerunge­n. In NRW soll die zwischen Bund und Ländern verabredet­e Corona-„Notbremse“bei Überschrei­ten einer landesweit­en Sieben-Tage-Inzidenz von 100 nach Angaben des Gesundheit­sministeri­ums nicht automatisc­h greifen. Zunächst sei zu prüfen, welche Umstände zu der Überschrei­tung geführt hätten, wie ein Sprecher des Gesundheit­sministeri­ums der Funke Mediengrup­pe gesagt hatte. Ob und wann eine solche Notbremse gezogen wird, entscheide­t das Land NRW. „Der Bund kann keine Regelungen für die Länder erlassen“, so der Sprecher des Gesundheit­sministeri­ums.

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