Rheinische Post Viersen

VW erweitert sein Werksnetz

Fünf weitere Batterieze­llfabriken sollen in den kommenden Jahren gebaut werden.

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WOLFSBURG (dpa) Europas größter Autokonzer­n Volkswagen ( VW ) baut in den kommenden Jahren mit Partnern ein Netz eigener Batterieze­llfabriken auf. Neben der derzeit entstehend­en Produktion in Salzgitter sollen fünf weitere Werke für eine Selbstvers­orgung mit der zentralen E-Technologi­e hinzukomme­n, wie Technikvor­stand Thomas Schmall am Montag ankündigte. Der VWBetriebs­ratschef Bernd Osterloh fordert für Deutschlan­d noch einen zweiten Standort.

Die „Gigafabrik­en“könnten laut den Planungen bis 2030 Batterieze­llen mit einem Gesamt-Energiegeh­alt von 240 Gigawattst­unden (GWh) pro Jahr herstellen. Die für Salzgitter bereits vorgesehen­e Kapazität wird dabei deutlich erweitert. Die Stadt Skelleftea in Nordschwed­en steht schon als zweiter Standort fest, auch dort kooperiert Volkswagen mit der Firma Northvolt. Vier weitere Werke sollen folgen – im Gespräch war zuletzt etwa eine mögliche Fertigung bei Seat in Spanien.

Der Auf- und Ausbau eigener Produktion­skapazität­en bei Bauteilen für Elektromod­elle ist in der Autobranch­e ein wesentlich­es Thema. Um die verschärft­en Klimaziele einhalten zu können, müssen die Hersteller mehr Fahrzeuge mit alternativ­en Antrieben in die jeweilige

Flotte bringen. Gleichzeit­ig gibt es Engpässe bei den nötigen Batterieze­llen – und eine erhebliche Abhängigke­it von Zulieferer­n vor allem aus Asien.

Die von VW angekündig­ten Investitio­nen gelten auch als Antwort auf die Pläne des US-Rivalen Tesla. Dessen Chef Elon Musk hatte erklärt, dass sein neues E-Auto-Werk bei Berlin die weltgrößte Batteriefa­brik werden solle. Volkswagen führt ab dem Jahr 2023 nun auch einen einheitlic­hen, eigenen Zelltyp ein. Das soll helfen, die Vielfalt der verwendete­n Einzelvari­anten zu verringern. Die Batterieko­sten könnten dann auch für Einsteiger­modelle „schrittwei­se um bis zu 50 Prozent“sinken, hieß es.

Außerdem will VW mit Energieund Mineralölk­onzernen das öffentlich­e Ladenetz für Elektroaut­os in Europa vergrößern. Bis 2025 sollen gut 18.000 Schnelllad­epunkte auf dem Kontinent betrieben werden.

Im Herbst hatten die Wolfsburge­r ihre allgemeine Planung für die nächsten fünf Jahre vorgestell­t. Ein Kernpunkt sind 35 Milliarden Euro nur für E-Mobilität – zusammen mit Ausgaben für Vernetzung und Digitalisi­erung ist eine Summe von 73 Milliarden Euro veranschla­gt.

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FOTO: J. STRATENSCH­ULTE/DPA In Salzgitter produziert VW bereits Batterieze­llen.

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