Rheinische Post Viersen

Glücklose Ehe: Fausia und der Schah

- TEXT: JENI | FOTO: KEYSTONE/DPA

Die Verbindung zwischen dem künftigen iranischen

Schah und seiner ägyptische­n

Prinzessin war keine Liebesheir­at.

Mohammad Reza Pahlavi heiratete am 16. März 1939 seine erste Ehefrau: Fausia, die Tochter des Königs von Ägypten. Die Ehe war durch die Väter der Brautleute arrangiert worden. Der iranische König Reza Schah Pahlavi und sein ägyptische­r Amtskolleg­e, Fuad I., hatten die Verbindung für sinnvoll gehalten, um das Bündnis ihrer Länder zu stärken. Braut und Bräutigam hatten sich vor ihrer Hochzeit nur einmal gesehen. Die Feier war dennoch prunkvoll: Ganz Kairo wurde geschmückt, am Abend gab es ein Feuerwerk über dem Nil. Einige Tage später wurde die Hochzeit im Iran noch einmal im schiitisch­en Ritus wiederholt. Ein Problem blieb die Staatsange­hörigkeit der Prinzessin: Fausia war Ägypterin. Die Mutter eines möglichen Thronfolge­rs hatte aber nach iranischem Recht Iranerin zu sein. Das Parlament erklärte sie deshalb per Gesetz zur „iranischen Frau“. Den ersehnten Thronfolge­r bekam das Paar trotzdem nicht. 1940 wurde Tochter Shahnaz geboren, sie blieb das einzige gemeinsame Kind. Die einst gefeierte Braut wurde im Iran nicht glücklich. 1945 zog sie zurück nach Ägypten, als offizielle­r Grund wurde mitgeteilt, dass sie aus medizinisc­hen Gründen nach einer Malaria-Erkrankung nicht mehr in das Klima und die Höhenlage von Teheran zurückkehr­en könne. Die Ehe wurde geschieden. Ungewöhnli­ch war das nicht: Auch Mohammad Rezas Vater hatte sich mehrfach scheiden lassen. Fausia heiratete erneut, der Schah ehelichte 1951 seine zweite Ehefrau Soraya und nach einer weiteren Scheidung 1959 die Iranerin Farah Diba.

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