Bauland im Kreis Viersen so teuer wie nie
Der Preisindex stieg im vergangenen Jahr auf einen neuen Spitzenwert, heißt es im neuen Grundstücksmarktbericht. Der verrät auch Details zu Preisen für Immobilien.
KREIS VIERSEN Die Preise für Wohnbauland im Kreis Viersen sind im vergangenen Jahr auf ein neues Allzeit-Hoch gestiegen. Das geht aus dem neuen Grundstücksmarktbericht des Kreises hervor. Demnach stieg der Preisindex für Bauland auf 121,7 – so hoch lag er noch nie. Bedeutet: Gegenüber dem Jahr 2010 (Index: 100) verteuerten sich die Preise im Schnitt um 21,7 Prozent. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise stiegen im selben Zeitraum um rund 17 Prozent. Allein im vergangenen Jahr zogen die Preise für Bauland im Kreis Viersen im Schnitt um 5,5 Prozent an. Die wichtigsten Fragen und Antworten zum Grundstücksmarktbericht:
Gibt es Unterschiede bei den Preissteigerungen?
Oh ja, die sehen in den einzelnen Kommunen oder sogar Ortsteilen recht unterschiedlich aus. So stiegen die Baulandpreise in der Stadt Nettetal im vergangenen Jahr um fünf Prozent. Ausnahme: der Ortsteil Breyell. Dort kletterten die Preise für Bauland sogar um zehn Prozent. In der Gemeinde Niederküchten (Ortsteil Elmpt) stiegen die Baulandpreise ebenfalls um zehn Prozent. In Brüggen wurden die Baulandpreise um fünf Prozent erhöht. In den übrigen Kommunen des Westkreises verteuerten sich die Preise für Bauland nicht.
Wie schneidet der Kreis Viersen im regionalen Vergleich ab?
Ein Blick in die Nachbarkommunen: In der Stadt Mönchengladbach verteuerte sich Bauland gegenüber dem Jahr 2010 um knapp 52 Prozent, in der Gemeinde Wegberg um knapp 22 Prozent. Die Berichte für die Stadt Krefeld, den Kreis Kleve und den Rhein-Kreis Neuss liegen noch nicht vor.
Wo kann ich im Westkreis am billigsten bauen?
Am preiswertesten ist Bauland (mäßige Lage) in Schwalmtal. Dort kostet ein Quadratmeter 135 Euro. Wer in guter Lage günstig bauen will, ist in Niederkrüchten richtig: Dort kostet der Quadratmeter Bauland mit 170 Euro so wenig wie nirgends sonst. Am teuersten ist Bauland in guter Lage im Westkreis in Brüggen (260 Euro), gefolgt von der Stadt Viersen (240 Euro) und Nettetal (230 Euro).
Wie entwickelten sich die Verkäufe von Ein- und Zweifamilienhäusern? Leicht rückläufig. Insgesamt 1036 Ein- und Zweifamilienhäuser wechselten im Kreis Viersen im vergangenen Jahr ihre Besitzer – das ist gegenüber 2019 ein Rückgang um vier Prozent. Allerdings stieg der Geldumsatz gegenüber 2019 um rund elf Prozent auf 331 Millionen Euro an. Heißt: Die Eigentümer konnten großenteils bessere Preise erzielen.
Wo wurden denn mehr Ein- und Zweifamilienhäuser gekauft als im Vorjahr?
In Brüggen (+ zwei Prozent), Niederkrüchten (+ fünf Prozent) und Schwalmtal (+ 14 Prozent). Rückläufig entwickelten sich die Verkaufszahlen in Nettetal (minus sieben Prozent) und Viersen (-22 Prozent).
Was ist mit Eigentumswohnungen? Die Zahl der Kauffälle lag mit knapp 600 im vergangenen Jahr nahezu auf dem Niveau des Jahres 2019. Allerdings stieg der erzielte Umsatz um mehr als 18 Prozent auf gut 106 Millionen Euro an. Die meisten Kauffälle gab’s naturgemäß in den beiden Städten im Westkreis: Viersen (160 Kauffälle, 26 Prozent mehr als 2019) und Nettetal (67 Kauffälle, 26 Prozent weniger als 2019).
Kam es durch die Corona-Pandemie zu mehr Zwangsversteigerungen? Nein, im Gegenteil. Die Zahl der Zwangsversteigerungen entwickelte sich im vergangenen Jahr rückläufig. Bekannt wurden im Jahr 2020 insgesamt 21 Fälle (Vorjahr: 37).