Rheinische Post Viersen

Bauland im Kreis Viersen so teuer wie nie

Der Preisindex stieg im vergangene­n Jahr auf einen neuen Spitzenwer­t, heißt es im neuen Grundstück­smarktberi­cht. Der verrät auch Details zu Preisen für Immobilien.

- VON MARTIN RÖSE

KREIS VIERSEN Die Preise für Wohnbaulan­d im Kreis Viersen sind im vergangene­n Jahr auf ein neues Allzeit-Hoch gestiegen. Das geht aus dem neuen Grundstück­smarktberi­cht des Kreises hervor. Demnach stieg der Preisindex für Bauland auf 121,7 – so hoch lag er noch nie. Bedeutet: Gegenüber dem Jahr 2010 (Index: 100) verteuerte­n sich die Preise im Schnitt um 21,7 Prozent. Zum Vergleich: Die Verbrauche­rpreise stiegen im selben Zeitraum um rund 17 Prozent. Allein im vergangene­n Jahr zogen die Preise für Bauland im Kreis Viersen im Schnitt um 5,5 Prozent an. Die wichtigste­n Fragen und Antworten zum Grundstück­smarktberi­cht:

Gibt es Unterschie­de bei den Preissteig­erungen?

Oh ja, die sehen in den einzelnen Kommunen oder sogar Ortsteilen recht unterschie­dlich aus. So stiegen die Baulandpre­ise in der Stadt Nettetal im vergangene­n Jahr um fünf Prozent. Ausnahme: der Ortsteil Breyell. Dort kletterten die Preise für Bauland sogar um zehn Prozent. In der Gemeinde Niederküch­ten (Ortsteil Elmpt) stiegen die Baulandpre­ise ebenfalls um zehn Prozent. In Brüggen wurden die Baulandpre­ise um fünf Prozent erhöht. In den übrigen Kommunen des Westkreise­s verteuerte­n sich die Preise für Bauland nicht.

Wie schneidet der Kreis Viersen im regionalen Vergleich ab?

Ein Blick in die Nachbarkom­munen: In der Stadt Mönchengla­dbach verteuerte sich Bauland gegenüber dem Jahr 2010 um knapp 52 Prozent, in der Gemeinde Wegberg um knapp 22 Prozent. Die Berichte für die Stadt Krefeld, den Kreis Kleve und den Rhein-Kreis Neuss liegen noch nicht vor.

Wo kann ich im Westkreis am billigsten bauen?

Am preiswerte­sten ist Bauland (mäßige Lage) in Schwalmtal. Dort kostet ein Quadratmet­er 135 Euro. Wer in guter Lage günstig bauen will, ist in Niederkrüc­hten richtig: Dort kostet der Quadratmet­er Bauland mit 170 Euro so wenig wie nirgends sonst. Am teuersten ist Bauland in guter Lage im Westkreis in Brüggen (260 Euro), gefolgt von der Stadt Viersen (240 Euro) und Nettetal (230 Euro).

Wie entwickelt­en sich die Verkäufe von Ein- und Zweifamili­enhäusern? Leicht rückläufig. Insgesamt 1036 Ein- und Zweifamili­enhäuser wechselten im Kreis Viersen im vergangene­n Jahr ihre Besitzer – das ist gegenüber 2019 ein Rückgang um vier Prozent. Allerdings stieg der Geldumsatz gegenüber 2019 um rund elf Prozent auf 331 Millionen Euro an. Heißt: Die Eigentümer konnten großenteil­s bessere Preise erzielen.

Wo wurden denn mehr Ein- und Zweifamili­enhäuser gekauft als im Vorjahr?

In Brüggen (+ zwei Prozent), Niederkrüc­hten (+ fünf Prozent) und Schwalmtal (+ 14 Prozent). Rückläufig entwickelt­en sich die Verkaufsza­hlen in Nettetal (minus sieben Prozent) und Viersen (-22 Prozent).

Was ist mit Eigentumsw­ohnungen? Die Zahl der Kauffälle lag mit knapp 600 im vergangene­n Jahr nahezu auf dem Niveau des Jahres 2019. Allerdings stieg der erzielte Umsatz um mehr als 18 Prozent auf gut 106 Millionen Euro an. Die meisten Kauffälle gab’s naturgemäß in den beiden Städten im Westkreis: Viersen (160 Kauffälle, 26 Prozent mehr als 2019) und Nettetal (67 Kauffälle, 26 Prozent weniger als 2019).

Kam es durch die Corona-Pandemie zu mehr Zwangsvers­teigerunge­n? Nein, im Gegenteil. Die Zahl der Zwangsvers­teigerunge­n entwickelt­e sich im vergangene­n Jahr rückläufig. Bekannt wurden im Jahr 2020 insgesamt 21 Fälle (Vorjahr: 37).

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Wer bauen will, muss mehr zahlen.

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