Bitte mehr Unterstützung
Pflegende Angehörige
Diese ganze aktuelle Corona-Situation ist ja eh schon – für jeden einzelnen – schwer genug, und fordert sicherlich von jedem sehr viel Kraft und Durchhaltevermögen, aber beim Lesen des Beitrages über die pflegenden Angehörigen war ich doch sehr froh, auch endlich mal diese Seite beleuchtet zu sehen. Denn pflegende Angehörige hatten es auch vorher schon schwer, als noch alles „normal“war. Sich auch nur vorzustellen, dass ein Angehöriger bei der Beantragung für Hilfe oder Unterstützung jeglicher Art, für sein zu pflegendes Familienmitglied oder sich selbst, das Gefühl vermittelt bekommt, er sei ein Bettler oder gar unberechtigter Bittsteller, ist schon dreist und entmutigt doch so manchen. Dass man oft sehr viel Hartnäckigkeit aufbringen muss, sollte nicht sein.
Die ganze Zeit und Energie, die man für solche Wege aufbringen muss, bleibt ja den öffentlichen Stellen schließlich irgendwo erspart. Und jeder pflegende Angehörige arbeitet alleine vor Ort und ist auf sich selbst gestellt. Mit allen Problemen muss er erstmal alleine fertig werden.
Physische und psychische Präventionsangebote fehlen im System, denn auch die seelische Belastung ist enorm! Da bräuchten die pflegenden Angehörigen viel mehr Begleitung, um am Ende nicht sogar selber zu erkranken - als Folge der Pflege. Das ganze System in Deutschland wird sehr stark von den pflegenden Angehörigen unterstützt, und das System verlässt sich auch sehr stark auf diese Gruppe. Diese Menschen leisten täglich so vieles, was in der Öffentlichkeit aber leider kaum jegliche Beachtung findet.
Wenn allerdings diese Menschen von heute auf morgen mal alle wegfallen würden, dann wären wir wirklich in großer Not.