Rheinische Post Viersen

Erste Schulen starten mit den Schnelltes­ts

Am Clara-Schumann-Gymnasium wird an diesem Freitag erstmals getestet, am AMG kommende Woche. Kindgerech­t seien die Tests nicht, sagen die Leiter.

- VON NADINE FISCHER

VIERSEN Einige Schulen in Viersen haben bereits ihre Pakete bekommen, andere warten noch auf ihre Lieferung mit Corona-Schnelltes­ts. Er habe die Informatio­n bekommen, dass die Tests für das Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium am Montag versandt worden seien, berichtet etwa dessen Leiter Christoph Hopp. Das Problem: Sollten sie nicht mehr in dieser Woche eintreffen, kann ein Teil der Schüler nicht mehr vor den Osterferie­n getestet werden. Denn diese Schüler haben in der kommenden Woche keinen Präsenzunt­erricht.

Das NRW-Schulminis­terium hat angekündig­t, dass vor den Osterferie­n jeder Schüler in den Schulen einen Schnelltes­t machen darf, wenn er das möchte. Haben Eltern Einwände, können sie Widerspruc­h einlegen. Derzeit werden die Tests ausgeliefe­rt. Auch, wenn Hopp an diesem Freitag das Paket erhalten sollte: Optimal ist die Situation nicht, denn er würde sich die Schnelltes­ts gerne erst genauer ansehen, anstatt sie in Eile an Schüler ausgeben zu lassen. Für mögliche Tests in der kommenden Woche sei alles vorbereite­t, erzählt er. „Unsere Schulsanit­äts-AG hat sich bereit erklärt, die Tests zu begleiten.“Andere Schulleite­r in der Stadt konnten sich die Tests dagegen bereits genauer ansehen – und sind mäßig begeistert.

„Das ist überhaupt nicht kindgerech­t“, kritisiert etwa Ursula Deggerich, Leiterin des Bischöflic­hen Albertus-Magnus-Gymnasiums (AMG) in Dülken. Der Test eigne sich eher für ältere Schüler. „Ab Klasse sieben ist das sicherlich denkbar“, sagt auch Christian Mengen, Leiter des Clara-Schumann-Gymnasiums in Dülken. „Aber bei den Klassen

fünf und sechs sind wir uns nicht sicher, ob es so durchführb­ar ist, dass es Sinn macht.“Am Mittwoch sind die Schnelltes­t-Lieferunge­n am AMG und dem Clara-Schumann-Gymnasium eingetroff­en. „In der kommenden Woche wollen wir die Schüler an drei Tagen testen“, sagt Ursula Deggerich. Am AMG sind die Schüler tageweise im Wechselunt­erricht. Getestet wird gruppenwei­se in den Räumen, die dafür vorbereite­t werden. „Fünf Kollegen haben sich bereit erklärt, die Gruppen zu betreuen“, sagt die Schulleite­rin. Mengen hat diesen Freitag und den kommenden Dienstag als Test-Datum vorgesehen, getestet wird in den Unterricht­sstunden mit den Klassenleh­rern. Er denke aber bereits darüber nach, für Test zukünftig einen externen Anbieter zu beauftrage­n, sagt Mengen – der würde die Tests dann auch durchführe­n.

Für den Test schiebt der Schüler den Abstrichtu­pfer, der wie ein Wattestäbc­hen aussieht, mit desinfizie­rten Händen nacheinand­er in sein Nasenloch und dreht ihn je vier Mal. Dann taucht er das Stäbchen in das

Röhrchen mit Testflüssi­gkeit, drückt es unten leicht zusammen, dreht das Stäbchen mindestens zehn Mal. Das Röhrchen wird weiter zusammenge­drückt, während das Stäbchen wieder entnommen wird. Danach

müssen mit einer Pipette vier Tropfen der Flüssigkei­t auf einen Teststreif­en geträufelt werden, nach 15 Minuten liegt das Ergebnis vor. „Das kostet alles viel Zeit“, sagt Deggerich und ergänzt: Ich wäre dafür, dass wir die Tests an die Kinder austeilen und sie diese lieber zu Hause mit ihren Eltern machen.“

Die Schulleite­r haben Vorkehrung­en getroffen, auch Pläne entworfen für den Fall, dass ein Test positiv ausfällt. Für wie sinnvoll Deggerich, Hopp und Mengen die Tests halten, sagen sie nicht. Bei den Eltern der Schüler gibt es geteilte Meinungen. Deggerich liegen bisher drei Widersprüc­he von Eltern vor, die ihre Kinder nicht testen lassen möchten. Bei Mengen sind etwa 25 angekommen, bei Hopp bisher drei. Mengen erzählt, eine Mutter, die im medizinisc­hen Bereich arbeite, sagte: „Das macht wenig bis gar keinen Sinn.“Dennoch lasse sie ihr Kind testen.

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FOTO: AMG Ursula Deggerich, Leiterin des AMG, zeigt ein Test-Set. Geliefert werden die notwendige­n Einzelteil­e dafür in Großpackun­gen.

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