Embolo kann Gladbachs Stürmer Nummer eins werden
Nach acht Minuten musste sich Ederson, Torwart von Manchester City, strecken, um den Ball zu parieren. Kurz vor der Pause wäre er gegen den zweiten Abschluss von Breel Embolo wohl chancenlos gewesen. Der Flachschuss von der Kante des Fünfmeterraums rauschte am Dienstagabend am Pfosten vorbei. Es waren Gladbachs beste Chancen im Champions-League-Rückspiel gegen die Citizens. Beide Szenen gehörten Embolo, Borussias auffälligstem Akteur.
Er hat sich dadurch vor dem Krisen-Duell mit Schalke 04 in der Angriffsreihe von Trainer Marco Rose in Position gebracht. Die Chancen auf einen Startelf-Einsatz gegen seinen Ex-Klub am Samstagabend (18.30 Uhr/Sky) stehen für den Schweizer, der in der Liga bislang dreimal getroffen hat, gut. Zumal sich sein ärgster Konkurrent im Sturmzentrum, Alassane Plea, nach seiner Einwechslung gegen City erneut nicht empfehlen konnte.
Auch bei Embolo liegt der persönliche Torerfolg lange zurück. Anfang des Jahres gelang ihm das Siegtor beim 1:0 in Bielefeld. Danach fiel er erst mal abseits des Platzes auf, indem er sich Mitte Januar einen nächtlichen Ausflug nach Essen leistete. In den zwölf Pflichtspielen danach stand er nur dreimal in der Startelf, aber trotz Gladbachs Negativserie zeigt Embolos aktuelle Formkurve nach oben. Bei der 2:3-Niederlage in Leipzig holte der 24-Jährige einen Elfmeter raus und bereitete das zweite Tor durch Marcus Thuram vor. Gegen City gab er als einziger Borusse zwei Torschüsse ab – immerhin.
Und: Embolo hat am Ende der vergangenen Saison gezeigt, dass er auch noch im Schlussspurt die Energie hat, Spiele zu entscheiden. Als Plea und Thuram verletzt waren, war er in den letzten drei Spielen an vier Toren beteiligt, half Gladbach so dabei, in die Champions League einzuziehen. Gegen Schalke geht es nun darum, nach sieben Pflichtspielniederlagen wieder ein Erfolgserlebnis zu haben. Es geht um Kampf, dahin zu gehen, wo es wehtut, die unbequemen Zweikämpfe nicht zu scheuen. All das kann Embolo, der trotz des Ausscheidens in der Königsklasse zumindest ein wenig Selbstvertrauen getankt haben dürfte. Nun fehlt noch das Abschlussglück. Mit einem Treffer auf Schalke würde sich Embolo wohl vorerst als Borussias Stürmer Nummer eins aufstellen.