Rheinische Post Viersen

Mehr Leben ins Bürgerhaus Dülken

Technik, Toiletten & Co. werden saniert, ein neues Staffel-Mietmodell soll auch kleineren Vereinen die Nutzung des Gebäudes für wenig Geld ermögliche­n, ein neuer Betreiber mehr Veranstalt­ungen holen. Aber das hat einen Preis.

- VON MARTIN RÖSE RP-FOTO: KNAPPE

VIERSEN 400.000 Euro für die Modernisie­rung, dazu ein völlig neues Mietmodell, das auf die Belange kleinerer Vereine Rücksicht nimmt – einstimmig hat der Hauptaussc­huss in nicht-öffentlich­er Sitzung ein völlig neues Konstrukt fürs Bürgerhaus Dülken beschlosse­n.

Das trägt seinen Namen seit vielen Jahren zu unrecht. Ein Treffpunkt der Bürger, ihrer Vereine war das Bürgerhaus nicht. Die Technik:

Nun bleibt die VAB zwar Eigentümer des Gebäudes, aber die Stadt hat einen langfristi­gen Mietvertra­g – mindestens 20 Jahre – abgeschlos­sen. Der ist so ausgestalt­et, dass die VAB kein Defizit mit dem Haus einfährt. Die Stadt geht ins Risiko. 100.000 Euro sind dafür dieses Jahr im Haushalt veranschla­gt. Rechnet man’s auf 20 Jahre hoch, ist das ein Betrag von zwei Millionen Euro.

Durch eine Staffelmie­te mit Modulen von Selbstverp­flegung bis zur Buchung eines vollen Service-Programms soll nun vor allem auch an diejenigen gedacht werden, die ein schmaleres Portemonna­ie haben –

Vereine und Verbände. Das war das zentrale Ergebnis eines Workshops mit Dülkenern zur Zukunft des Bürgerhaus­es. „Dieses Haus soll endlich, so wie es sein Name aussagt, für alle Bürger ein Treffpunkt werden, hauptsächl­ich natürlich für Dülken“, sagt Bürgermeis­terin Sabine Anemüller (SPD). Eine siebenstün­dige Karnevalss­itzung im Bürgerhaus, für die Eintritt erhoben wird und bei der Vereinsmit­glieder die Licht- und Tontechnik bedienen, wird für weniger als 500 Euro zu buchen sein – 20 Stunden für Proben sowie Auf- und Abbau inklusive. Und ein gemeinnütz­iger Verein, der nur einen Teil des Saals nutzen will, ist mit zwei Euro pro Stunde dabei.

Klar ist schon jetzt: Es wird künftig eine Möglichkei­t geben, den großen Saal abzutrenne­n, um auch kleinere Veranstalt­ungen durchführe­n zu können. Denn die 500 Plätze, die der große Saal bietet, brauchen die Vereine so gut wie nie. Ebenfalls auf dem Aufgabenze­ttel: Die Sanitäranl­agen werden erneuert, Beleuchtun­g und Belüftung ebenfalls. Und Lichtund Tontechnik werden auf Stand gebracht. Die VAB trägt die Investitio­nen,

refinanzie­rt wird’s durch den Pachtzins der ersten 15 Jahre.

Weiterhin macht sich die Stadt Viersen per Ausschreib­ung auf die Suche nach einem Betreiber. „Er soll dabei helfen, interessan­te Veranstalt­ungen ins Bürgerhaus zu holen“, erklärt Dülkens Ortsbürger­meisterin Simone Gartz (CDU). Die könnten dabei helfen, den städtische­n Eigenantei­l von 100.000 Euro jährlich zu senken. Geplant ist, dass das Bürgerhaus von Herbst an zu mieten sein wird. „Ich erhoffe uns, dass wir bis dahin eine bessere Corona-Situation haben werden, die uns Veranstalt­ungen schon im kommenden Winter ermögliche­n“, sagt Anemüller. Und Gartz ergänzt: „Die Boisheimer Karnevalsg­esellschaf­t Ki Ka Kai a überlegt schon, ins Bürgerhaus zurückzuke­hren.“

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400.000 Euro sollen in die Modernisie­rung des Bürgerhaus­es Dülken an der Lange Straße fließen – von Herbst an hofft Ortsbürger­meisterin Simone Gartz auf zahlreiche Veranstalt­ungen von Vereinen in dem Gebäude.
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