Rheinische Post Viersen

Gründe für gemeinsame­s Bad

- Rebecca Hansen Niederkrüc­hten Dietmar und Inge Härtel, Brüggen Andrea und Günter Jansen Niederkrüc­hten

Ich verstehe nicht, warum sich bisher nur Bürgerinne­n und Bürger zu Wort melden, die gegen das interkommu­nale Bad sind. Ich bin für das neue, moderne und familienfr­eundliche Bad. Das hat folgende Gründe: Als allererste­s ist es das ganze Jahr über nutzbar, sowohl für Familien als auch für den Schul-, Vereins- und Rehasport. Bei der bisherigen Planung ist zwar nur ein Hallenbad vorgesehen, doch was spricht dagegen bei der endgültige­n Planung ein Außenbecke­n mit angrenzend­er Liegewiese mit einzubezie­hen? Die Größe des Geländes gibt es allemal her…

Beim Freibad-Kombi-Bad in Niederkrüc­hten wäre die Nutzung für Familien in den Herbst- und Wintermona­ten nicht gegeben. Hier ist zusätzlich zum Freibad zwar noch ein Hallenbad geplant, doch drei 25-Meter-Bahnen sind für Familien mit Kindern eher uninteress­ant und langweilig. Diese wären nur für den Vereins- und Schulsport geeignet.

Über die Frage einer Leserin „Was verspricht sich die Niederkrüc­htener Politik von dem Bad in (fast) Brüggen, kaum jemand kann es fußläufig erreichen?“kann ich nur schmunzeln. Wie viele Nicht-Niederkrüc­htener könnten denn fußläufig das Freibad-Kombi-Bad am Kamp erreichen?

Ob Brüggen für uns der richtige Partner ist? Natürlich! Die Probleme der beiden Gemeinden sind die gleichen – zwei marode Bäder. Die Gemeinden teilen sich doch die Kosten für ein interkommu­nales Bad! Bei der Erhaltung bzw. Erweiterun­g des Freibades trägt die Gemeinde Niederkrüc­hten die Kosten alleine. Wie hoch die Steuerbela­stung

dadurch für die Bürgerinne­n und Bürger wird, steht noch nicht fest. Und ob eine Gemeinde durch den Standort profitiert, ist doch reine Neid-Debatte. Solange der Steuerzahl­er profitiert, ist es doch egal.

und Bracht wurden geschlosse­n, ohne eine realistisc­he Alternativ­e zu haben. Fragen zur Erschließu­ng des Brimges-Geländes und deren Kosten wurden nicht seriös beantworte­t. Und bei Treffen mit Bürgern wurden Zusagen gemacht, die dann in den politische­n Entscheidu­ngen ad absurdum geführt wurden.

Kein Wunder, dass ein solches Vorgehen Misstrauen hervorruft! Die Bürger wurden nicht mitgenomme­n. Man hat Tatsachen geschaffen und darauf vertraut, dass man seine Vorstellun­gen schon umsetzen kann. Das ist nicht gelungen. Nun könnte die neue Situation eine Chance sein, um gemeinsam mit allen Beteiligte­n neue Lösungen zu finden. politische Gegner herangezog­en werden. Es sollten eigentlich Sach-Argumente genutzt werden auch wenn das mühsamer ist als nur beleidigt zu sein. Wenn jedoch alle offenen Fragen zum Brimges-Gelände transparen­t und klar beantworte­t worden wären, hätten sich vielleicht solche Kommentare erübrigt (Ursache/Wirkung). Die nun entstanden­e Situation politisch gegen die vielen Menschen, die mit lauteren Mitteln und Absichten engagiert und kompetent für den Erhalt des Freibades gekämpft haben, auszunutze­n, zeichnet ein wahrlich düsteres Bild unserer lokalen Politik. Die langjährig­e Diskussion auf einige verunglimp­fende Kommentare bei Facebook zu reduzieren und die sachbezoge­nen, vernünftig­en Beiträge zu ignorieren, ist mehr als unseriös. Die Befürworte­r des Freibades sollen nun diejenigen sein, die der Gemeinde und ihrer Zukunft schaden? Wenn unsere gewählten Volksvertr­eter diesen Weg weiter gehen wollen, wird es tatsächlic­h fast unmöglich, auf einer sachbezoge­nen Grundlage miteinande­r eine Lösung zu finden. Die bevorzugte­n Schwimmbad-Lösungen der Politik mit geschönten Zahlen „schönzurec­hnen“dürfte den Beteiligte­n und uns allen irgendwann auf die Füße fallen.

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