Pinguine leichte Beute für die Panther
Die Krefelder mussten sich am Dienstagabend in Augsburg mit 0:5 geschlagen geben. Nach der Hälfte des Spiels war die Vorentscheidung gegen bissige Panther schon gefallen. Torwart Sergei Belov verhinderte eine höhere Niederlage.
Der Geist war willig, die Beine waren schwer! Das galt am Dienstagabend für die Pinguine im Gastspiel bei den Augsburger Panther. Nur 19 Stunden nach der kraftraubenden und unglücklichen Niederlage in Ingolstadt fehlte den Krefeldern offensichtlich die notwendige Energie, den bissigen Panthern entscheidend Paroli bieten zu können. Weil Torwart Igor Belov mit guten Paraden ein Waterloo verhinderte, stand am Ende nur eine 0:5-Niederlage zu Buche. Immerhin verbuchten die Hausherren insgesamt 43 Torschüsse. Bereits am Donnerstag steht das nächste Südduell auf dem Programm. Dann sind die Straubing Tigers zu Gast.
Weil seine Mannschaft am Montagabend nach der Niederlage in Ingolstadt erst nach 1 Uhr ins Bett kam, ließ Trainer Clark Donatelli seine Spieler am Dienstag im Hotel ausschlafen und verzichtete auf das Pre-Game-Skating. Stattdessen gab es vor dem Mittagessen einen ausgiebigen Spaziergang. Um 15 Uhr machte sich das Team auf dem Weg nach Augsburg. Mit im Bus saß Alexander Blank, der am Montag während des zweiten Drittels an der Donau eingetroffen war.
Mit Blank standen dem Coach wieder vier komplette Sturmreihen zur Verfügung. Der Youngster lief wie gewohnt an der Seite von Artur Tyanulin und Martin Schymainski auf. Für Brett Olson, der immer noch Vaterfreuden entgegensieht, kam Martins Karsums in die erste Sturmreihe. Im Tor stand zum ersten Mal unter der Regie von Donatelli von Beginn an Sergei Belov. Der wurde gleich warm geschossen. Denn die Panther kamen mit viel Biss aufs Eis und wollten nach fünf Heimniederlagen in Folge auf eigenem Eis endlich mal wieder gewinnen. Beflügelt wurden sie durch die Rückkehr ihres zuletzt länger verletzten Kapitän Lamb, der auch die löchrige Abwehr stabilisieren sollte.
Nachdem Belov die ersten Schüsse meistern konnte, schlug es in der vierten Minute bei einem verdeckten Distanzschuss über seine Stockhand ein. Danach verhinderte der Russe einen größeren Rückstand. Seine Vorderleute setzten sich nach zehn Minuten erstmals offensiv mit drei Schüssen in Szene, die aber für Torwart Keller kein Problem waren. Recht unglücklich kassierte Belov dann 53 Sekunden vor der ersten Pause das 0:2, weil ein Fernschuss von Holzmann von Mirko Sachers Kufe ins Tor prallte.
Drei Minuten waren im zweiten Drittel gespielt, da musste Laurin Braun auf die Strafbank. Und als Holzmann bei einem Schlagschuss von Valentine genau vor Belov stand, fand der Puck, den Clarke noch abfälschte, den Weg ins Krefelder Tor. Kurz vor der Hälfte des Spiels fiel dann schon die Vorentscheidung, als in der Krefelder Abwehr jede Zuordnung fehlte. McClure kam aus kurzer Distanz frei zum Schuss und ließ Belov keine Abwehrchance.
Die Krefelder bemühten sich danach, irgendwie mehr Spielanteile zu bekommen. Das gelang bis zur zweiten Pause phasenweise. Tyanulin und L. Braun scheiterten bei guten Einschussmöglichkeiten an Keller. Verteidiger Constantin Braun ließ in der zweiten Pause im Interview bei Magenta-Sport die Anstrengung von zwei Spielen innerhalb von zwei Tagen nicht als Entschuldigung zu: „Wir müssen einfacher spielen, wir haben zu viele Scheibenverluste in der neutralen Zone und müssen im eigenen Drittel mehr Zweikämpfe gewinnen.“
Die Pinguine ließen zu Beginn des Schlussdrittels erkennen, sich nicht abschlachten lassen zu wollen. Blank (42.), Lessio (44.), Bull und Shatsky (46.) verpassten gegen Torwart Keller den ersten Krefelder Treffer. Die Panther ließen angesichts des klaren Vorsprungs die Zügel etwas schleifen. Erst als Petrakov auf die Strafbank musste, geriet Belov wieder mehr unter Druck. Als der Krefelder Center gerade aufs Eis zurück kam, stocherte Trevelyan den Puck am kurzen Pfosten über die Linie, als Belov wohl dachte, die Scheibe liegt unter seiner Hand (51.). Erst 75 Sekunden vor dem Ende kassierten die Panther ihre erste Strafzeit. Doch der Krefelder Ehrentreffer fiel nicht, weil sich die Gastgeber mit aller Kraft wehrten, um ihrem Torwart den Shut-Out zu sichern.
„Man hat gemerkt, dass besonders unsere jungen Spieler noch nie zwei Spiele in zwei Tagen hatten. Nur unsere erfahrenen Spieler aus Nordamerika kennen das. Wir sind schwer ins Spiel gekommen. Sergei Belov hat uns da mit einigen guten Saves im Spiel gehalten. Ab dem zweiten Drittel lief es zwar besser, aber insgesamt war das zu spät und zu wenig.“
Trainer Clark Donatelli
„Wir wussten ja, dass die Pinguine am Abend vorher in Ingolstadt ein schweres Spiel hatten. Daher wollten wir den Gegner sofort bedingungslos mit vier Reihen unter Druck setzen. Das ist uns dann zum Glück 60 Minuten gelungen, weil Krefeld sehr gefährlich kontern kann. Besonders zufrieden bin ich, weil am Ende die Null stand.“
Trainer Tray Tuomie
„Natürlich hat man im ersten Drittel das Spiel von Ingolstadt noch in den Knochen gemerkt. Aber wir haben die jüngste Mannschaft der Liga. Dann muss man auch noch ins Laufen kommen. Wir waren nicht hart genug am Mann und haben uns ohne Bedrängnis zu viele leichte Fehler geleistet.“
Martin Schymainski
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