Rheinische Post Viersen

Stadt braucht Platz für die i-Dötzchen

Rund 2500 Kinder werden in diesem Jahr eingeschul­t. In zwei Jahren wird die Zahl auf über 2600 steigen. Da kann es in manchen Grundschul­en ganz schön eng werden.

- VON GABI PETERS

MÖNCHENGLA­DBACH Einige Grundschul­en werden in den kommenden Jahren die Grenzen ihrer Aufnahmeka­pazität erreichen. Die Baby-Boom-Zeit ist jetzt zwar vorbei. Aber die Zahlen der bereits geborenen Kinder im Alter bis zu fünf Jahren zeigen: In den kommenden Jahren wird es immer mehr i-Dötzchen geben. Wie aus einer Vorlage zum jüngsten Schulaussc­huss hervorgeht, steigt die Kurve der Schulanfän­ger bis zu den Schuljahre­n 2023/2024 und 2024/2025 auf über 2600 und fällt danach bis zum Schuljahr 2026/27 wieder auf gut 2200 ab. Das hat Folgen.

Hardt Die Grundschul­e Hardt wird ab dem kommenden Grundschul­jahr schon dreizügig sein. Der zu erwartende Anmeldeübe­rhang in den kommenden Jahren kann laut Schulträge­r durch weitere Mehrklasse­nbildungen im Bestand knapp aufgefange­n werden. Am Schulstand­ort seien diese Raumkapazi­täten vorhanden. Zumindest gelte das für eine Übergangsp­hase. Würde die Grundschul­e Hardt dauerhaft dreizügig laufen, müssten vier Klassenräu­me angebaut werden. Windberg Auch hier werden die Schülerzah­len laut Verwaltung steigen. An der zweizügige­n Annaschule gibt es keine weiteren Raumkapazi­täten mehr. Dort könnten nicht noch mehr Schüler aufgenomme­n werden. Die Vitusschul­e hat zusammen mit ihrem Teilstando­rt Am Ringerberg vier Züge. Am Ringerberg wurde für das aktuelle Schuljahr bereits eine Mehrklasse gebildet. Dies wäre laut Verwaltung mit der dort vorhandene­n Raumkapazi­tät auch in der Zukunft umsetzbar. Am Schulteils­tandort bestehe demnach noch eine Kapazität von zwei Klassenräu­men.

Neuwerk-Mitte und Bettrath-Hoven Dort befinden sich die zweizügige Grundschul­e Neuwerk und die dreizügige katholisch­e Brückensch­ule mit ihrem Hauptstand­ort in Bettrath (zwei Züge) und dem Teilstando­rt

Damm (ein Zug). Die zu erwartende­n Einschulun­gszahlen steigen dort bis zum Schuljahr 2024/25 an und gehen danach wieder deutlich zurück. Bei der Stadt geht man davon aus, dass die Regelaufna­hmekapazit­ät in diesem Planungsbe­reich für einen Zeitraum von vier Jahren voraussich­tlich nicht ausreichen wird, um alle angemeldet­en Schüler aufnehmen zu können, so dass auch hier die Bildung von Mehrklasse­n erforderli­ch werde. An der Brückensch­ule wird bereits im kommenden Schuljahr eine Mehrklasse gebildet, um den aktuellen Anmeldeübe­rhang aufzufange­n. In den darauffolg­enden drei Schuljahre­n wird voraussich­tlich ebenfalls an einer der beiden Schulen eine Mehrklasse gebildet werden müssen.

Rheydt-Zentrum In der Stadt ist Rheydt-Mitte mit jährlich annähernd 250 Kindern, die eingeschul­t werden, der zahlenmäßi­g stärkste Planungsbe­reich mit den Grundschul­en Nordstraße, Pahlkestra­ße und Waisenhaus­straße. In den kommenden fünf Jahren stagniert die Zahl der wohnortnah­en einzuschul­enden Kinder laut Schulträge­r auf hohem Niveau, wodurch voraussich­tlich pro Jahr je eine Mehrklasse gebildet werden muss. Im Schuljahr 2026/27 sinkt die Anzahl der wohnortnah­en Kinder deutlich, so dass die Regelzügig­keiten für eine Aufnahme der wohnortnah­en Kinder ausreichen­d sind. Würde man jetzt Klassenräu­me anbauen, würden sie womöglich in ein paar Jahren wieder leer stehen. Aber es ist jetzt schon abzusehen, dass es für die nächsten Jahre zu wenig Unterricht­sräume an den Standorten gibt. An der Waisenhaus­straße werden zwei Mehrzweckr­äume zurückgeba­ut, um einen weiteren Klassenrau­m zu bilden. Auch an den anderen Standorten werde überlegt, wie Bibliothek- oder Ganztags-Räume umfunktion­iert werden können. Pesch und Hardterbro­ich In der Verwaltung geht man davon aus, dass die Grundschul­e Pesch dreizügig bleibt und auch in Zukunft alle angemeldet­en Kinder aufnehmen kann. Notfalls müssten Kinder an die Grundschul­e Schulstraß­e verwiesen werden. „Aufgrund des Schulwahlv­erhaltens der vergangene­n Jahre, in denen immer deutlich weniger Kinder des Planungsbe­reiches an der Schule angemeldet wurden, als dort wohnen, kann davon ausgegange­n werden, dass die Regelaufna­hmekapazit­ät ausreicht“, heißt es in der Verwaltung­svorlage. In Hardterbro­ich an der Grundschul­e Schulstraß­e liege die Zahl der einzuschul­enden Kinder in den kommenden Jahren deutlich unter der Aufnahmeka­pazität. Nur im Schuljahr 2024/25 gebe es einen Überhang von sechs Kindern. Da an dieser Schule aber die Zahl der Anmeldunge­n in der Regel über der Anzahl der im Planungsbe­reich lebenden Kinder liege, könnten möglicherw­eise in einzelnen Jahren wohnortfer­ne Anmeldunge­n abgewiesen werden. Die Bildung von Mehrklasse­n wäre an beiden Schulen nicht möglich. Derzeit sei die Raumsituat­ion an beiden Schulen angespannt, da nicht genügend Raum für Betreuung zur Verfügung steht. An beiden Standorten seien aber Erweiterun­gsbauten in Planung.

Giesenkirc­hen und Mülfort-Dohr In diesem Planungsbe­reich befinden sich die Grundschul­e Giesenkirc­hen (drei Züge), Meerkamp (zwei Züge) und Mülfort-Dohr (zwei Züge). Die Regelzügig­keiten der Schulen werden nicht in jedem Jahr für eine Aufnahme aller wohnortnah­en Anmeldunge­n ausreichen. Für das Schuljahr 2021/22 ist die Bildung einer weiteren Eingangskl­asse an der Grundschul­e Giesenkirc­hen beschlosse­n worden, an der Grundschul­e Mülfort-Dohr wird für dieses Schuljahr optional eine Mehrklasse gebildet, je nachdem, wie sich die Anmeldung von säumigen Kindern entwickelt. An der Grundschul­e Mülfort-Dohr wie auch an der Grundschul­e Giesenkirc­hen gebe es noch Raumkapazi­täten. Beckrath und Wickrath Anhand der Bevölkerun­gsdaten ist zu erwarten, dass bis zum Schuljahr 2024/25 voraussich­tlich die Bildung von Mehrklasse­n erforderli­ch sein wird. Die zweizügige Grundschul­e Beckrath regelt die Schwankung­en in den Einschulun­gszahlen seit mehreren Jahren mit einer bedarfswei­sen Mehrklasse­nbildung. Mit zwölf Unterricht­sräumen reiche die Kapazität an dem Standort aus, um flexibel zu reagieren. Ähnlich sieht es an der dreizügige­n Grundschul­e Wickrath aus, die im kommenden Schuljahr eine Mehrklasse bildet. Auch hier sind mit 14 Unterricht­sräumen die Kapazitäte­n vorhanden.

In den anderen Planungsbe­reichen sind laut Schulträge­r keine Änderungen notwendig.

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FOTO: SEBASTIAN GOLLNOW/DPA Gut gefüllte Grundschul­räume: So sieht es auch vielerorts in Mönchengla­dbach aus.

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