Hofmann bleibt der große Pechvogel
Der positive Corona-Test beim DFB-Team wirft Borussias Mittelfeldspieler wieder einmal zurück.
Jonas Hofmann hat im vergangenen Jahr einen neuen Beinamen bekommen. Seit seinem Debüt fürs DFBTeam war er nicht mehr nur „der Mittelfeldspieler“, „der 28-Jährige“oder der „Ex-Dortmunder“, sondern auch: „der Nationalspieler“. „Hört sich auf jeden Fall geil an“, sagte Hofmann im Interview mit unserer Redaktion. Sein Nebenjob als Nationalspieler hat ihm jedoch zum zweiten Mal ein unschönes Erlebnis beschert. Im November hatte sich Hofmann im Testspiel gegen Tschechien einen Muskelbündelriss zugezogen. Am Donnerstag kam es erst gar nicht so weit, denn Hofmanns PCR-Test auf Covid-19 war am Morgen positiv ausgefallen. Einer der besten Borussen in dieser Saison befindet sich in Quarantäne.
Hofmann ist und bleibt ein Pechvogel. Immerhin: „Mir geht es soweit gut, ich bin aktuell symptomfrei“, wurde er auf der Vereinshomepage zitiert, „aber natürlich ärgere ich mich, dass ich die Länderspiele verpasse. Ich hoffe, dass ich Borussia so schnell wie möglich wieder zur Verfügung stehen kann.“Für den Klub ist der Ausfall auch bitter, da Hofmann zum zweiten Mal lädiert von der Nationalmannschaft zurückkehrt. Möglich ist aber, dass die Ansteckung bereits vor der Zusammenkunft des Teams in Düsseldorf stattfand.
So oder so: Hofmann ist nach Jordan Beyer, Alassane Plea und Ramy Bensebaini der vierte Corona-Fall in Borussias Kader. „Ich lag drei Wochen komplett flach, es ging gar nichts“, berichtete Beyer von seiner Erkrankung. Bensebaini fehlte ebenfalls mehr als einen Monat.
Nun bleibt Hofmann vor allem zu wünschen, dass sein Verlauf weiterhin milde ist. Im Normalfall wird er aber mindestens das wichtige Heimspiel gegen den SC Freiburg am Ostersamstag verpassen.
Noch schwerer dürfte es ihn aber treffen, dass er nicht die Chance bekommt, sich in einem der drei WM-Qualifikationsspiele gegen Island, Rumänien und Nordmazedonien zu zeigen. Bundestrainer Joachim Löw hatte ihn immerhin zum dritten Mal nominiert, während noch prominentere Konkurrenten wie Julian Brandt oder Julian
Draxler zu Hause bleiben mussten. Und die ersten beiden Reisen zum DFB-Team seien, so Hofmann, „ein i-Tüpfelchen auf der Karriere gewesen“: „Mit vielen Weltklassespielern auf dem Platz zu stehen, gibt dir auf jeden Fall einen Push. Ich habe auch das Gefühl, dass mir das Erlebnis noch mehr Konstanz gibt.“
Seine EM-Ambitionen wird Hofmann also maximal noch in sieben Bundesligaspielen mit Borussia untermauern können. „Mich trifft es leider öfter, und dann noch in Phasen, in denen man es gar nicht gebrauchen kann. Aber ich bin ein positiver
Typ und immer gut gelaunt. Nach ein paar Verletzungen kann man damit umgehen“, sagte Hofmann Anfang des Jahres im Interview. Für 2021 hat er damit das unglückliche Erlebnis im besten Fall abgehakt.
Februar 2017 Dieter Hecking hat gerade übernommen und Hofmann überraschend in den ersten beiden Spielen in die Startelf befördert, nachdem das Vorjahr unter André Schubert für ihn ein verlorenes gewesen war. Eine Verletzung an den Faszien bremst Hofmann für drei Partien aus.
Oktober 2017 Erstmals seit sechs Wochen bekommt er in Hoffenheim von Beginn an eine Chance, legt hochmotiviert los und bereitet eine Großchance vor – nach 15 Minuten wird er mit einem Innenbandabriss ausgewechselt, das Jahr ist beendet.
November 2018 Hofmann ist in TopForm, es gibt Spekulationen um eine erste Berufung fürs DFB-Team. Eine Muskelverletzung am Hüftbeuger setzt ihn für vier Spiele außer Gefecht.
August 2019 In der ersten Vorbereitung unter Marco Rose hat sich Hofmann einen Stammplatz erarbeitet, zieht sich im Pokalspiel beim SV Sandhausen aber einen Innenbandriss im Knie zu – neun Spiele Pause, erst Anfang Dezember hat er seinen Stammplatz wieder.
November 2020 Erstmals beruft ihn Löw in die Startelf, diesmal geht nach einem Muskelbündelriss nichts mehr. Gladbach-Trainer kann seinen bis dahin besten Spieler der Saison erst kurz vor Weihnachten wieder bringen.
Und nun die Corona-Infektion.