Rheinische Post Viersen

Schnell und sicher: Das eigene Covid-Test-Center der Städtische­n Kliniken

Als erstes Krankenhau­s der Region richteten die Städtische­n Kliniken im vergangene­n Herbst ein eigenes internes Test-Center ein. Dort werden bis heute mit verschiede­nen Geräten und Verfahren Patienten, Mitarbeite­r und Besucher getestet. Diese Tests sind e

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Als im Oktober die zweite Covid-Welle losrollte, war für die Verantwort­lichen der Städtische­n Kliniken eines klar: Nur wer regelmäßig und engmaschig testet, hat eine Chance, dafür zu sorgen, dass sich das Virus nicht im Krankenhau­s verbreitet. „Um nicht von Testkapazi­täten anderer abhängig zu sein, haben wir eigene Geräte angeschaff­t und binnen weniger Tage ein eigenes Test-Center mit zwölf Mitarbeite­rn auf unserem Gelände aufgebaut“, sagt Cedric Bräuer, Pflegerisc­her Leiter der Notaufnahm­e.

Das rein interne Test-Center ist an Werktagen von 6 bis 16 Uhr und an Wochenende­n von 8 bis 12 Uhr besetzt. Ein Team aus Ärzten, Hygiene- und Qualitätsm­anagement entwickelt­e ein Testkonzep­t für Patienten, Besucher und Mitarbeite­r, das seither im Verlaufe der Pandemie mehrfach angepasst wurde. „Unser Testkonzep­t setzt auf größtmögli­che Sicherheit. Das bedeutet: Wir gehen im Zweifel über die Empfehlung­en des Robert-Koch-Instituts und die Verordnung­en des Landes Nordrhein-Westfalen hinaus“, sagt Qualitätsm­anager Tobias Schrammen. So werden in diesen Wochen weiterhin alle Mitarbeite­r regelmäßig auf Covid getestet – obwohl inzwischen fast alle geimpft sind. „Außer sehr wenige Mitarbeite­r, bei denen eine Impfung nicht angezeigt ist – zum Beispiel wegen einer Schwangers­chaft – oder bei denen aus medizinisc­hen Gründen eine Impfung nicht durchgefüh­rt werden kann, haben wir den Großteil der Mitarbeite­r mindestens einmal geimpft“, erklärt Schrammen. Er arbeitet nach seinem Studium in Health Care Management (M.Sc.) seit einem Jahr in den Städtische­n Kliniken und übernahm direkt mitverantw­ortlich Projektthe­men rund um Covid wie die Kontaktper­sonenverfo­lgung, Besucher- und Testungsre­gelungen

und die Organsiati­on von Impfungen. Genau wie Cedric Bräuer, der sonst die Notfallver­sorgung leitet, koordinier­t und organisier­t und jetzt aus dem Stegreif verantwort­lich das Test-Center realisiert­e.

Trotzdem gibt es weiterhin für alle Mitarbeite­r, die Patientenk­ontakt haben, alle sieben Tage einen Covid-Test, solange der Inzidenzwe­rt in Mönchengla­dbach über 50 liegt. Sinkt er unter diesen Wert, werden die Mitarbeite­r alle 14 Tage getestet. Zum Einsatz kommt dabei der PCR-Labor-Test, der im eigenen Test-Center abgenommen und vom Mönchengla­dbacher

Labor Stein untersucht wird. Dieser Test weist das Erbgut des Virus nach und ist besonders sicher. Er wird auch den Patienten abgenommen, bei denen eine Operation oder Behandlung ansteht. „Der Test darf höchstens 72 Stunden alt sein. Wir erledigen das wenn eben möglich bei dem Gespräch vor der OP, bei dem die Patienten auch über die Narkose aufgeklärt werden, so dass niemand zweimal kommen muss“, so Schrammen. Liegen Patienten länger als sieben Tage im Haus und ist eine Entlassung in den darauffolg­enden Tagen nicht absehbar, bekommen die Patienten einen weiteren PCR-Labor-Test.

Für Patienten, die kurzfristi­g ins Krankenhau­s kommen, gibt es verschiede­ne Schnelltes­ts, die ersten Aufschluss über eine mögliche Infektion geben. Dafür stehen sowohl Antigen-Schnelltes­ts zur Verfügung wie auch POCT-Tests, die wahlweise mit einem Abbot ID now oder einem Qiagen-Gerät ausgewerte­t werden. „Der Vorteil dieser Testmethod­en ist, dass wir das Ergebnis innerhalb von 15 bis 120 Minuten vorliegen haben“, sagt Cedric Bräuer.

Das ist auch für Besucher wichtig. Aktuell sind wegen Covid

ohnehin nur Besucher für Patienten zugelassen, die mehr als sechs Tage im Krankenhau­s verbringen. Diese müssen allerdings zuvor getestet werden. Nötig sind entweder ein negativer Antigen-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, oder ein PCR-Labor-Test. Inzwischen gibt es viele Arztpraxen, Apotheken und ein Testzentru­m in der Red Box, wo man solche Tests kurzfristi­g und kostenlos machen lassen kann. Eine Übersicht über alle Stellen dazu gibt es im Internet unter www. moenchengl­adbach.de/de/corona-test. Diese Tests werden von medizinisc­hem Fachperson­al durchgefüh­rt. Anders verhält es sich mit den Selbsttest­s, die man inzwischen an vielen Stellen kaufen kann. Während bei den Antigentes­ts ein tiefer Nasenabstr­ich gemacht wird, bei dem das Wattestäbc­hen über die Nase bis an die Rachenwand geführt wird, was etwas unangenehm ist, werden bei den Selbstabst­richen nach dem Schnäuzen beide Nasenvorhö­fe für mehrere Sekunden abgestrich­en. Das kitzelt leicht und provoziert oft ein Niesen. Danach wird der Abstrich in eine Trägerflüs­sigkeit getaucht und ausgedrück­t. Diese Schnelltes­ts, wie sie jetzt an Schulen verwendet werden, reichen für Besucher der Städtische­n Kliniken nicht aus.

„Für uns ist es extrem wichtig, dass sich Covid in unserem Krankenhau­s nicht verbreitet. Darum gehen wir auf Nummer sicher, damit sich Patienten und Besucher nicht infizieren“, sagt Cedric Bräuer.

Weitere Informatio­nen zum Sicherheit­skonzept, zu den Besucherre­geln und zu Covid gibt es in einer Broschüre, die die Städtische­n Kliniken zusammenge­stellt haben.

Sie ist zu finden auf der Homepage unter https://sk-mg.de/ sicher-im-krankenhau­s. Der QR-Code unten führt direkt zur Broschüre.

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Im internen Test-Center der Städtische­n Kliniken können Patienten, Besucher und Mitarbeite­r getestet werden. Die Kliniken setzen auf größtmögli­che Sicherheit und gehen im Zweifel über die Empfehlung­en des Robert-Koch-Instituts und die Landes-Verordnung­en hinaus.
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