Neues Corona-Testzentrum ist eröffnet
Die Sebastian-Apotheke ließ die frühere AOK-Geschäftsstelle in Lobberich in ein Testzentrum umbauen.
NETTETAL Ab sofort gibt es in Lobberich ein Corona-Testzentrum. Die bisherigen Stationen – zwei Apotheken und sieben Hausarztpraxen – stehen auch weiterhin für Corona-Schnelltests zur Verfügung, aber die Sebastian-Apotheke hat jetzt ein eigenes Testzentrum eingerichtet, weil die Kapazitäten in der Apotheke nicht mehr ausreichten. Die ehemalige AOK-Beratungsstelle an der Wevelinghover Straße 34/Ecke Friedensstraße
gegenüber der Apotheke wurde deshalb zum Testzentrum umgebaut. Testen ist bereits jetzt im Testbetrieb möglich, vom 1. April an startet das Zentrum offiziell.
Das Testzentrum verfügt über acht Kabinen. 24 Personen können dort pro Stunde auf Corona getestet werden, sieben Stunden am Tag. Pro Schicht sind vier Leute vor Ort, pro Tag sind es acht Fachkräfte. Denn auf medizinisches Fachpersonal legt Apotheker Roland Christmann wert. Eine Mitarbeiterin
übernimmt am Empfang die „Bürokratie“, allen Besuchern wird vorher die Temperatur gemessen. Nur symptomfreie Besucher werden getestet. Zwei Mitarbeiter übernehmen den eigentlichen Test, mit einem Stäbchen wird in Nase und Rachenraum ein Abstrich genommen. Bei Kindern wird nur eine Nasenprobe genommen. Der Besuch im Testzentrum dauert nicht länger als fünf Minuten. Die vierte Kraft übernimmt die Auswertung. Das Ergebnis steht etwa nach 20 Minuten fest und wird den Patienten per E-Mail mitgeteilt. Bei einem positiven Ergebnis wird auch das Gesundheitsamt informiert.
Niklas Stricker, Controller im Corona-Testzentrum Nettetal, weist darauf hin, dass man über die Homepage der Sebastian-Apotheke beim Testzentrum online einen Termin buchen kann. Noch sind viele Termine frei, aber für Anfang April, in der Osterwoche, werde es schon viel voller. Jeder Bürger hat laut Verordnung
mindestens einmal die Woche Anspruch auf einen kostenlosen Schnelltest, wer sich im Testzentrum häufiger testen lässt, zahlt für jeden Test 35 Euro aus der eigenen Tasche. Das Testzentrum rechnet mit der Kassenärztlichen Vereinigung ab, die mit dem Bund.
Das Personal im Testzentrum ist medizinisch ausgebildet. Es handelt sich um Studierende, Krankenschwestern, Pflegekräfte oder Arzthelferinnen. Die Motivation ist hoch. Durch Tests und Impfen wollen sie einen Beitrag gegen die Ausbreitung der Pandemie leisten. Viele machen die Arbeit im Testzentrum als Nebenjob, aus Überzeugung, etwas gegen das Coronavirus zu tun. So wie die Krankenschwester von der Covid-19-Station des Helios-Krankenhauses, die mithelfen will, möglichst vielen Menschen einen schweren Verlauf auf der Intensivstation zu ersparen. Mit acht Kabinen ist das Testzentrum in Lobberich noch nicht ausgelastet. Bei
Bedarf könnte man die Kapazitäten ausweiten. Vorerst hat Christmann einen Mietvertrag für sechs Monate unterschrieben. Der Umbau der früheren AOK-Geschäftsstelle (die AOK ist nun in Viersen, Lambersartstraße 20a, erreichbar) zum Testzentrum ging innerhalb einer Woche über die Bühne. Das ganze Team der Apotheke habe mit angepackt, auch übers Wochenende, berichtet Christmann. Den Fußboden und die Kabinen hat die Schreinerei Robert Hellmann erstellt. Der Teppichboden, der vorher in den Räumen verlegt war, musste herausgerissen werden.
Christmann hat auch ein mobiles Testteam im Einsatz. So konnten die Lehrer am Albertus-Magnus-Gymnasium oder etwa die katholische Grundschule in Lobberich getestet werden. Die medizinischen Tests seien ausreichend am Markt zu erhalten. Bei den Laientests, etwa für die Schüler, sehe es derzeit viel schwieriger aus.