Annullierung der Saison könnte Beeck helfen
Ein Abbruch bei den Amateuren hätte wohl Auswirkungen auf die Regionalliga. Dort gäbe es vielleicht nur einen Absteiger.
FUSSBALL-REGIONALLIGA Nicht gerade günstig sind für den FC Wegberg-Beeck ohne eigenes Zutun die Nachholspiele am Mittwoch gelaufen. Gleich drei direkte Konkurrenten landeten überraschende Siege: Homberg 2:0 in Mönchengladbach, Bergisch Gladbach 2:0 auf Schalke, und zur Krönung schlug Schlusslicht Ahlen den zurzeit ohnehin wankenden Topfavoriten Essen durch ein Tor in der Nachspielzeit 2:1. Folge: Beeck hat nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Insgesamt steigen fünf Teams ab – so ist es vorgesehen.
Vielleicht kommt es aber auch ganz anders – und das hat mit dem von der Politik nun bis zum 18. April verlängerten und sogar verschärften Corona-Lockdown zu tun. „Eine Annullierung
der Saison rückt immer näher. Wir werden jetzt die neueste Corona-Verordnung des Landes abwarten und dann eine Entscheidung treffen“, sagte Wolfgang Jades, Vorsitzender des Verbandsfußballausschusses des Niederrhein-Verbands, unter der Woche in einem Gespräch mit unserer Redaktion.
Sowohl am Niederrhein als auch am Mittelrhein war geplant, die Hinrunde bis Ende Juni zu Ende zu spielen – dann könnte die Saison gewertet werden. Nur dafür wird die Zeit allmählich knapp. Denn noch ist an eine Wiederaufnahme des Trainingsbetriebs in Mannschaftsstärke nicht zu denken – und spätestens Mitte Mai müssten die Punktspiele fortgesetzt werden, um dieses Ziel noch zu erreichen.
Im anderen Fall sehen die vor der Saison verabschiedeten Statuten
keinen Abbruch, sondern eine vollständige Annullierung der Saison vor – ohne Auf- und Absteiger. Was eben auch gravierende Auswirkungen auf die Regionalliga hätte. Denn eigentlich würden Mittelund Niederrhein sowie Westfalen zusammen vier Aufsteiger stellen. Fallen die weg, würde sich die Zahl der Absteiger aus der Regionalliga von fünf unter Umständen auf nur einen reduzieren. Das wäre der Fall, wenn aus der 3. Liga kein Westverein absteigen würde. Aktuell steht dort kein Westklub auf einem Abstiegsplatz – kurz davor rangieren aber der MSV Duisburg und der KFC Uerdingen. Und noch nicht ganz aus dem Schneider ist Viktora Köln.
„Die Möglichkeit eines deutlich reduzierten Abstiegs haben alle betreffenden Klubs im Hinterkopf. Man darf auf alle Fälle nicht Letzter werden“, bestätigt Thomas Klingen, in Personalunion Beecks Geschäftsführer und Vorsitzender des Fußballausschusses im Kreis Mönchengladbach/Viersen.
Für seinen Kreis hat er für kommenden Montag eine Videokonferenz
einberufen, auf der er die grundsätzliche Haltung seiner Vereine zu einer möglichen Annullierung erfahren möchte. Die Tendenz gehe aber schon mal eindeutig zu dieser Variante. „Ich selbst halte eine Annullierung sogar für alternativlos. Die Politik gibt nun mal den Takt vor“, sagt Klingen.
Beecks für den heutigen Samstag geplantes Spiel in Homberg ist auf Sonntag, 2. Mai, 14 Uhr, verlegt worden. Grund: Wegen der beiden WM-Qualifikationsspiele Deutschlands in der Duisburger Schauinsland-Arena gegen Island und Nordmazedonien am 25. und 31. März tragen die Bundesliga-Frauen des MSV Duisburg ihr Meisterschaftsspiel gegen Bayern München am Samstag im Homberger PCC-Stadion aus – Spiele der Frauen-Bundesliga haben da nun einmal Vorrang.