Rheinische Post Viersen

Das muss ein guter Reisekoffe­r können

Auch wenn er derzeit selten gebraucht wird: Ein guter Koffer begleitet seinen Besitzer im besten Fall durchs Leben. Hartschale, Weichschal­e oder Reisetasch­e? Die Stiftung Warentest hat 18 Modelle auf die Probe gestellt.

-

(tmn) Wer auf einen robusten, relativ regenbestä­ndigen und diebstahls­icheren Koffer Wert legt, greift am besten zu einem Hartschale­nmodell. Diese Koffer lassen sich allerdings nicht so flexibel verstauen wie zum Beispiel Weichschal­enmodelle oder Reisetasch­en mit Rädern. Zudem sind die starren Hartschale­nkoffer bruchanfäl­liger. Das zeigt eine Untersuchu­ng der Stiftung Warentest („test“-Ausgabe 4/2021).

Insgesamt 18 Modelle wurden geprüft, darunter jeweils sieben Hart- und Weichschal­enkoffer mit vier Rollen sowie vier Reisetasch­en mit zwei Rädern. Das mit Abstand teuerste Modell Rimowa Essential Trunk Plus schnitt unter den Hartschale­nkoffern mit der Note „gut“(2,2) am besten ab. Unter den Weichschal­enkoffern ist die Auswahl an „guten“Produkten laut Test aber insgesamt größer. Hier lag der Samsonite X‘Blade 4.0 für 289 Euro vorne (Note 1,9). Als Preisleist­ungssieger sahen die Tester den Travelite Crosslite für 120 Euro (Note 2,5).

Für eine „gute“Rollreiset­asche müssen Verbrauche­r zwischen 140 und 250 Euro ausgeben. Größter Nachteil dieser Gepäckstüc­ke: Ihr Besitzer muss sie immer ziehen, was ermüdend sein kann. Wegen zu vielen Schadstoff­en erhielten zwei Koffer und eine Reisetasch­e sogar die Note „mangelhaft“.

Für den Test wurden die Koffer unter anderem voll beladen aus einem Meter Höhe auf eine Stahlplatt­e fallen gelassen, und zwar auf alle vier Ecken und auf die Rollen. Diese Belastungs­probe im Falltest setzte den Hartschale­nkoffern stark zu, nur die Modelle der Premium-Hersteller kamen unbeschade­t davon. Bei anderen Modellen brach teils das Gehäuse an allen vier Rollen. Die Weichschal­enkoffer waren allenfalls leicht verformt. Am besten schnitten im Falltest schließlic­h die Reisetasch­en ab.

Kaputte Rollen sind jedoch kein Problem bei den getesten Koffer und Reisetasch­en. Beim Erschütter­ungstest wurden die Koffer über ein Laufband mit Holperleis­ten geschickt. Bei mehreren Weichschal­enkoffern lösten sich hier nach sechs Kilometern die Rollen. Etwas später brach bei manchen Hartschale­nmodellen der Haltegriff an einer Stelle. Über holpriges Kopfsteinp­flaster sind Reisetasch­en wiederum leichter zu ziehen.

Allerdings muss kein Koffer wegen einer defekten Rolle oder eines abgebroche­nen Griffs ersetzt werden. Denn grundsätzl­ich lassen sich bei fast allen getesteten Koffern besonders beanspruch­te Teile erneuern, schreibt die Stiftung Warentest – teils sogar in Eigenregie. Die meisten Anbieter und Hersteller verpflicht­eten sich dazu, während der zweijährig­en gesetzlich­en Gewährleis­tung oder im Garantiefa­ll kostenlos Ersatzteil­e zu liefern oder den Koffer sogar selbst zu reparieren.

 ?? FOTO: STIFTUNG WARENTEST/DPA-TMN ?? Hartschale­nkoffer sind besonders robust. Eine Schwachste­lle sind allerdings häufig die Rollen.
FOTO: STIFTUNG WARENTEST/DPA-TMN Hartschale­nkoffer sind besonders robust. Eine Schwachste­lle sind allerdings häufig die Rollen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany