Rheinische Post Viersen

Radweg an der L373 ist eine Buckelpist­e

Beim Landesbetr­ieb Straßen NRW steht die Erneuerung des Radweges für dieses Jahr im Bauprogram­m.

- VON ESTER ANA HÄDICKE FOTO: ESTER HÄDICKE

BRÜGGEN „Ich fahre vorbildlic­h mit dem Fahrrad überall hin, sogar zum Einkaufen“, erzählt Heinz Grüters. Umso schlimmer findet der Brüggener es, dass manche Radwege in einem miserablen Zustand sind und Fahrradfah­rer abschrecke­n. Der 82-Jährige ist täglich mit einem flotten E-Bike unterwegs: „Bei einem Tempo von 25 Kilometern die Stunde von Löchern oder Rillen im Radweg ausgebrems­t zu werden, ist sehr gefährlich und kann zu gravierend­en Stürzen führen.“

Besonders auf dem Radweg an der L373 hält er sich gut fest, denn die Strecke ist in den letzten Jahren zur Buckelpist­e geworden. An seinen Handgelenk­en trägt er Bandagen, um die Stöße zu mindern. „Im Herbst wird auf der Strecke nur wenig Laub geräumt und dann habe ich noch mehr Angst auszurutsc­hen“, erzählt Grüters. Der leidenscha­ftliche Fahrradfah­rer fährt im Jahr bis zu 3000 Kilometer. „Ich komme viel mit dem Fahrrad herum und bin immer wieder erstaunt über die Qualität der niederländ­ischen Radwege“, erzählt der Brüggener. Von den Niederland­en haben wir bereits das Knotenpunk­tsystem übernommen, warum

R M R G E also nicht auch die gut asphaltier­ten und beleuchtet­en Wege. „Es ist kein Wunder, dass dort viel mehr Menschen mit dem Rad unterwegs sind und somit auch die Umwelt von Schadstoff­en entlastet wird“, erklärt Grüters. Der schlechte Radwegzust­and ist vielen Radfahrern schon lange bekannt und auch Verkehrssc­hilder weisen auf die Radwegschä­den hin.

Bereits im September letzten Jahres wandte sich das Brüggener Ehepaar

Marion und Ulf Bubolz an den Bürgermoni­tor der Rheinische­n Post. Als leidenscha­ftliche Radfahrer fährt das Ehepaar Bubolz fast täglich mehrere Kilometer mit dem Rad. An der L373 steigen die beiden Sportler jedoch vom Rad. „Der Radweg an der L373 ist in einem schlechten Zustand und erfüllt nicht mehr die erforderli­che Verkehrssi­cherheit“, erklärte Bubolz seine Bedenken bei einem Gespräch im letzten Jahr. Damals wünschte sich das Ehepaar

zur Kommunalwa­hl, dass der Kreis Viersen sich die Bedürfniss­e der Rad- und Fußgänger ganz oben auf die Agenda schreibt.

Der Radweg an der L373 ist jedoch ein straßenbeg­leitender Fahrradweg an einer Landesstra­ße und liegt somit in der Zuständigk­eit des Landesbetr­iebes Straßen Nordrhein-Westfalen. Dieser erstellt jährlich ein Erhaltungs­programm für straßenbeg­leitende Radwege an Landesund Bundesstra­ßen. Hierfür werden

Gelder im Haushalt des Landes NRW zur Verfügung gestellt. „Der Radweg an der L373 zwischen Boisheim und Brüggen ist in unserem Bauprogram­m für 2021 vorgesehen und soll möglichst noch in diesem Jahr fertiggest­ellt werden“, erklärt Elena Färber, Medienbeau­ftragte des Landesbetr­ieb Straßenbau NRW. Ob der Zeitplan eingehalte­n werden kann, hängt allerdings von einigen Randbeding­ungen ab. „Aktuell laufen die Baugrunder­kundungen und Bauvorbere­itungen, um die Vertragsun­terlagen erstellen zu können“, so Färber. Sie ergänzt: „Wir werden im Rahmen des Vertrages die Fahrbahn und den Radweg von Grund auf sanieren. Das heißt, es wird nicht geflickt, sondern der Oberbau wird erneuert.“Kosten wird die Sanierung der Fahrbahn sowie des Radweges nach der bisherigen Schätzung rund 800.000 Euro.

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Der Zustand des Radweges an der L 373 in Brüggen lässt seit langem zu wünschen übrig. Straßen NRW plant, die Fahrbahn des Radweges im Laufe dieses Jahres zu erneuern.

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