Die Salamanderpest breitet sich aus
Die Amphibien drohen wegen des Klimawandels und eines Hautpilzes auszusterben.
DORTMUND (dpa) Der Feuersalamander ist im Ruhrgebiet und in der Eifel vom Klimawandel und dem gefährlichen Hautpilz Bsal stark bedroht. Die Ausbreitung der sogenannten Salamanderpest habe weiter zugenommen, sagte Experte Hans-Dieter Otterbein von der Naturschutzorganisation Agard: „Es ist fast nicht möglich, den Pilz aufzuhalten, man kann die Ausbreitung nur verlangsamen.“
Im Januar seien bei Castrop-Rauxel 150 tote Tiere gefunden worden. Untersuchungen in Essen hätten gezeigt, dass dort zumindest noch einige Feuersalamander existierten. In Dortmund habe es im Winter zwei Funde mit mehreren toten Amphibien gegeben. Im Stadtgebiet soll es aber die meisten Populationen noch geben. Zudem wurde der Pilz auch im Bergischen Land bei Wuppertal und Solingen nachgewiesen.
Der vermutlich aus Asien stammende Bsal-Pilz (Batrachochytrium salamandrivorans) hatte in den vergangenen Jahren in der Nordeifel und dann auch im Ruhrgebiet zu deutlichen Bestandsrückgängen geführt. Die Sporen würden vor allem durch den Menschen verbreitet.
Gerade in der Pandemie bestehe ein starker Druck auf Wälder, Parks und sämtliche Naturflächen, auf welche die Menschen in hohem Maße ausweichen. Fußgänger und Radfahrer sollten unbedingt auf den Wegen bleiben, um die Salamander zu schützen, wie Otterbein mahnte.
Die Prognose für den Fortbestand der Feuersalamander sei auch wegen des Klimawandels düster. „Es macht uns große Sorge, dass die Wälder zu trocken sind und damit auch die Bachläufe zunehmend austrocknen, noch bevor die Larven an Land gehen können“, sagte Otterbein. Ein Feuersalamander setze in der Regel 20 bis 30 Larven vor allem an kleinen Bachläufen ab. „Wenn er kein Laichgewässer mehr hat, wird es keinen Nachwuchs geben. Der Klimawandel kann zum wesentlichen Faktor dafür werden, dass der Feuersalamander ausstirbt.“