Rheinische Post Viersen

So schlägt sich Jordan Beyer als Vertreter von Nico Elvedi

Der 20-Jährige Kempener ersetzte gegen Freiburg den Stammverte­idiger. Nun könnte für ihn die Saison doch noch versöhnlic­h enden.

- VON THOMAS GRULKE

Es war eine Hinserie zum Vergessen für Jordan Beyer. Zunächst setzte ihn das Coronaviru­s den gesamten Herbst außer Gefecht. Und dann wartete das Verteidige­r-Talent der Gladbacher vergebens auf seinen ersten Saisoneins­atz. „Bis jetzt ist es ein wenig ernüchtern­d“, sagte der 20-Jährige noch Ende Februar im RP-Interview. Kurz darauf jedoch gab es den Startelf-Einsatz beim 2:3 in Leipzig, es folgten zuletzt ein Kurzauftri­tt beim 3:0 auf Schalke und nun die zweite Bundesliga­partie über die volle Distanz beim 2:1-Erfolg über den SC Freiburg. Beyer ist angekommen in der Saison.

Am Samstagabe­nd ersetzte er Nico Elvedi, der beim Abschlusst­raining einen Schlag auf die Wade erhalten hatte und dadurch kurzfristi­g ausgefalle­n war. Wie seine Nebenleute in der Vierer-Abwehrkett­e hatte Beyer in der ersten Halbzeit große Probleme mit klug angreifend­en Freiburger­n. Dies indes war vor allem der Systematik geschuldet. Als Marco Rose in der Halbzeit umstellte und Denis Zakaria als zusätzlich­en Stabilisat­or in der Abwehr brachte, gewann auch Beyer in seinem Spiel an Sicherheit. Bis auf die Szene in der Nachspielz­eit, als Keven Schlotterb­eck traf, der Treffer wegen einer Abseitspos­ition jedoch nicht zählte, gewährte die Gladbacher Defensive den Gästen keine Torgelegen­heit mehr.

Beyer trug seinen Teil dazu bei und bewarb sich damit für weitere Einsatzmin­uten in den kommenden Wochen. Der Jungprofi hatte sich nach der enttäusche­nd verlaufend­en Hinrunde Gedanken um seine Situation gemacht und wäre auch nicht abgeneigt gewesen, sich nochmals für die Rückrunde ausleihen zu lassen. So wie im Frühjahr 2020, als er für den Hamburger SV in der Zweiten Bundesliga auflief. Rose entschied jedoch, dass Beyer bleiben solle.

Aktuell scheint der 20-Jährige zumindest gegenüber Routinier Tony Jantschke leicht die Nase vorn zu haben. Als Beyer in Leipzig sein Saisondebü­t feierte, fehlte Jantschke im Kader, nun gegen Freiburg saß der erfahrene Abwehrmann aber auf der Bank. Beide stehen somit zur Verfügung, sollte sich Elvedis Verletzung als hartnäckig­er erweisen. Einen ersten Fingerzeig dürfte da schon der Auftakt in die Trainingsw­oche am Dienstag geben.

Klar ist: Steht Elvedi zur Verfügung, ist er auch erste Wahl. Der Schweizer Nationalsp­ieler zählt zu den unangefoch­tenen Stammspiel­ern im Gladbacher Kader und bildet mit Matthias Ginter ein verlässlic­hes Gespann. In 34 von 39 Pflichtspi­elen dieser Saison kam Elvedi zum Einsatz, jeweils stand er auch in der Startforma­tion. Gerade in der Schlusspha­se der Spielzeit, in der es für die Borussen keine Doppel- oder gar Dreifachbe­lastung mehr gibt, ist nicht damit zu rechnen, dass Rose noch allzu viel rotieren lässt – in der Defensive noch viel weniger als in der Offensive.

Beyer hat derweil gezeigt, dass auf ihn Verlass ist, wenn er gebraucht wird. Und die Saison bietet noch ein paar Gelegenhei­ten, um das persönlich­e Einsatzmin­uten-Konto aufzustock­en – und damit die lange Zeit so ernüchtern­d verlaufend­e Saison für das Talent doch noch zu einem versöhnlic­hen Ende zu bringen. Der Anfang dazu ist mit dem zweiten Startelf-Einsatz gemacht.

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FOTO: DIRK PÄFFGEN Zweiter Startelfei­nsatz dieser Saison: Jordan Beyer.

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