Vermeintlicher Wolf wurde tot aufgefunden
Das streunende Tier war in den vergangenen Tagen vielen Menschen aufgefallen. Eine Polizistin filmte es.
RÖNNETER Wolf oder Hund? Über diese Frage wurde in den vergangenen Tagen in den sozialen Netzwerken viel diskutiert. Denn in Rönneter war mehrfach ein herum streunendes, wolfsähnliches Tier gesichtet worden. Auch die Polizei erhielt einige Hinweise, dass sich ein „Wolf“im Bereich der GHTC-Anlage und des Reiterhofs aufhalten soll. Mehrere Male machten sich auch Beamte auf die Suche nach dem Wesen. Doch fündig wurden sie nicht. Am Dienstagabend aber entdeckte eine Polizistin auf ihrem Nachhauseweg das Tier und filmte es mit ihrem Handy. Und ja, es hatte auch eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Wolf. Es war aber ein Hund, deutlich erkennbar am Halsband.
Viele hatten sich auf die Suche nach dem Tier gemacht, einige wollten es einfangen. Doch wie sie berichten, war es zu scheu. Am Mittwoch kam dann die traurige Nachricht: Der Wolfhund ist tot. Er wurde im Bereich der Gleise an der Monschauer Straße von einer Spaziergängerin gefunden. Sie informierte die Feuerwehr, die wiederum die GEM einschaltete, die für Tierkadaver zuständig ist. Entsorgt werden die Tiere aber nicht so einfach, wie eine Sprecherin versicherte. Zuerst werde versucht, den Besitzer zu ermitteln. In diesem Fall war der Wolfhund, der so groß war, dass er mit zwei Mann in ein Fahrzeug verladen werden musste, gechipt. Ehrenamtliche Tierschützer vom Verein „Tote Tiere“kümmerten sich am
Mittwoch um die Halterermittlung. Sie ließen den Chip auslesen – über das Haustierzentralregister „Tasso“führt dann normalerweise der Weg zur Identität des Besitzers.
Jasmin Pulver, Leiterin des Mönchengladbacher Tierheims, wusste sofort, um welche Rasse es sich bei dem gesichteten Tier handelte: um einen tschechoslowakischen Wolfhund. Sie ist überzeugt davon, dass bei ihr im Tierheim der Bruder des streunenden Hundes sitzt. Er sei vor ein paar Tagen abgegeben worden. Der Tierhalter sei mit dem Hund nicht mehr zurecht gekommen, habe die Feuerwehr angerufen und die gebeten, den Wolfhund zum Tierheim zu fahren.
So etwas komme immer wieder einmal vor, sagt Jasmin Pulver. Sie rät daher jedem, der sich ein Tier anschaffen möchte, sich vorher genau über die Rasse zu informieren. „Einen tschechoslowakischen Wolfhund kann man nicht so trainieren wie einen Labrador oder Schäferhund. Diese Art von Wolfhund ist sehr selbstständig, ihrem Besitzer gegenüber treu, aber Fremden gegenüber misstrauisch.“
Es ist nicht das erste Mal, dass der Mönchengladbacher Polizei ein „Wolf“gemeldet wurde. Selbst in Eicken soll dieses Raubtier schon einmal gesichtet worden sein. Doch wie die Polizei mitteilte, entpuppte sich der Wolf als Husky.
Ein Wolf auf Mönchengladbacher Stadtgebiet ist jedoch kein Ding der Unmöglichkeit. In den umliegenden Wäldern würde er genügend Nahrung finden, sagen Experten.