Von SUP bis Rafting: Wassersport im Chiemgau
Die Region in Oberbayern lockt nicht nur mit ihrer idyllischen Bergwelt – auch ihre Seen und Flüsse begeistern.
Beim Stand-up-Paddling ist der Weg vom Stress zur Kontemplation kurz. Gerade für Anfänger. Gerade bangte man noch, bloß nicht ins Wasser zu fallen – volle Konzentration. Wenig später gleitet das Brett fast wie von selbst dahin. Der Blick wandert entspannt über den Chiemsee zum Ufer, entdeckt die Berge.
Die Bilanz des Chiemgaus als Wassersport-Paradies kann sich sehen lassen: Mehr als 50 Seen gibt es in der Region, außerdem idyllische Flusslandschaften, Wasserfälle, Quellen und Naturbäder. Auf dem Chiemsee tummeln sich Segler, Windsurfer, Kitesurfer, Kajakfahrer, Elektro-, Ruder- und
Tretbootfahrer, Schwimmer und Planscher. Und natürlich Einsteiger und Profis auf SUPBoards.
Sie genießen die besondere Stimmung, wenn der Tag zu Ende geht und die Sonne langsam versinkt. Vom Ufer des größten Binnensees in Bayern, auch „Bayerisches Meer“genannt, leuchten Feuerstellen. Am knapp zwei Kilometer langen Badestrand in Übersee sitzen noch immer Gruppen zusammen, wollen nicht heim.
Wer dem Wasser folgt, kann im Chiemgau viel erleben. Auch die eigene Kraft – nicht nur beim Paddeln im Stehen, auch beim Rafting. Und wo? Rund 60 kleinere Zuflüsse hat der Chiemsee, aber knapp 80 Prozent seines Wassers stammen von der Tiroler Achen. Bei Schleching bricht der Gebirgsstrom durch die Chiemgauer Alpen und bietet ein echtes Rafting-Abenteuer.
Der Tourveranstalter stattet die Teilnehmer der Gruppe mit
Jacken, Helmen, Schwimmwesten, Neoprenanzügen und Neoprenschuhen aus. Das Auto bleibt an der Ausstiegsstelle zurück. Mit dem Bus geht es zum Einstieg, der auf der österreichischen Seite des
Flusses bei Kössen liegt. Die Bootsführerin erteilt eine kleine Einweisung. Teamarbeit ist alles. Dann heißt es anpacken. Das XXL-Schlauchboot will ins Wasser getragen werden.
Anfangs gleiten die Boote sanft über den Fluss. Ein Strudel hier, eine Stromschnelle da – alles harmlos. Wallfahrtskirche zur Rechten, Schmugglerweg zur Linken. Dann – spektakulär – die Entenlochklamm: steil aufragende Felswände, weiße Kiesbänke und viel Wald. Die enge Schlucht ist der Höhepunkt der zweistündigen Schlauchboot-Sause.
Christian Kaufmann nennt die Alz den „Amazonas des Chiemgaus“. Wie bitte? „Weil er eben so einen verdrehten Lauf hat.“Leuchtet ein, ist aber wohl auch gute Werbung. Denn Kaufmann verleiht Kajaks. Die Kajaktour auf der Alz führt nicht durch tropischen Regenwald, sondern an diesem Tag von Seebruck nach Truchtlaching. Kurze Einweisung. Anfänger können beruhigt sein: Die Alz fließt gemächlich dahin, in großen Schleifen aus dem Chiemsee in den Inn.
Wenn es warm und sonnig ist, gleiten unzählige Boote, Kajaks, Kanus und Flöße über den Fluss, durch Flussauen und Naturschutzgebiete. Wer Glück hat, sieht einen Biber. Anders als beim Stand-up-Paddling können sich Wassersportler im Kajak einfach treiben lassen.
www.chiemsee-chiemgau.info