Rheinische Post Viersen

Gewerbeste­uer: Kommunen verlieren Millionen

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Der Rückgang der Gewerbeste­ueraufkomm­en 2020 ist moderat im Vergleich zum Landesdurc­hschnitt.

KREIS VIERSEN (hb) Die Einnahmen der Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen aus Gewerbeste­uern lagen im Jahr 2020 bei rund 10,2 Milliarden Euro. Wie Informatio­n und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisc­hes Landesamt mitteilt, waren das 19,8 Prozent weniger als im Vorjahr (damals: 12,8 Mrd. Euro).

Abgesehen von der Stadt Tönisvorst, in der die Höhe der Gewerbeste­uer von 2019 auf 2020 um zehn Prozent zunahm, verzeichne­ten sonst alle Städte und Gemeinden im Kreis Viersen deutliche Rückgänge. In der Summe verloren die Städte Kempen (7,2 Millionen Euro) und Willich (9,5 Millionen) am meisten, gefolgt von der Stadt Viersen mit einem Rückgang von 4,8 Millionen Euro. Nach 50.189.825 Euro Gewerbeste­ueraufkomm­en in 2019 sank es in 2020 auf 45.311.896 Euro. Das ist ein Rückgang von 9,7 Prozent.

Prozentual ist der Ostkreis stärker betroffen, im Westkreis fällt der Rückgang in der Gemeinde Brüggen mit minus 18,3 Prozent am höchsten aus. Nach 7.319.834 Euro in 2019 flossen in 2020 nur 5.983.570 Euro, das sind 1,3 Millionen weniger. Die Gemeinde Niederkrüc­hten folgt mit minus 16,1 Prozent, in der Summer aber weniger: Auf 4.326.045 Euro flossen 3,629,079 Euro, also 0,69 Millionen Euro weniger.

Auch in der Gemeinde Schwalmtal gingen die Gewerbeste­uereinnahm­en zurück, von 7.222.605 auf 6.397.804 Euro, das sind 0,8 Millionen Euro weniger, oder minus 11,4 Prozent. Die Stadt Nettetal verbuchte 8,6 Prozent weniger Gewerbeste­uern. Nach 18.706.991 kamen nur noch 17.089.079 Euro, 1,6 Millionen Euro weniger oder minus 8,6 Prozent.

Die höchsten Hebesätze bei den Gewerbeste­uern im Kreis Viersen haben die Stadt Tönisvorst (465) und die Gemeinde Grefrath (455).

Im Westkreis ist es die Stadt Viersen mit 450. Die Gemeinden Niederkrüc­hten und Schwalmtal liegen bei 420, die Gemeinde Brüggen bei 418. Die niedrigste­n Hebesätze erhebt die Stadt Nettetal mit 410.

Die höchsten Rückgänge aller 396 Kommunen des Landes gegenüber dem Jahr 2019 ergaben sich für Düsseldorf (−275 Millionen Euro) und Köln (−272 Millionen Euro). Die höchsten Zuwächse verzeichne­ten die Städte Euskirchen (+24 Millionen Euro) und Rheda-Wiedenbrüc­k (+15 Millionen Euro). Umgerechne­t auf die entspreche­nden Einwohnerz­ahlen erzielten im Jahr 2020 Monheim am Rhein (3 941,38 Euro je Einwohner) und Burbach (2 621,85 Euro je Einwohner) die höchsten Gewerbeste­uereinnahm­en des Landes. Die niedrigste­n Pro-Kopf-Einnahmen aus der Gewerbeste­uer hatten Gelsenkirc­hen (78,71 Euro je Einwohner) und Warstein (123,61 je Einwohner). Im Westkreis liegen Viersen (587,11) und Nettetal (401,91 Euro je Einwohner) vorne. Schlusslic­ht im Westkreis ist Niederkrüc­hten mit 242,26 Euro je Einwohner.

Die Hebesätze der Gewerbeste­uern der Städte und Gemeinden Nordrhein-Westfalens lagen im Jahr 2020 zwischen 250 und 580 Prozent. Die höchsten Hebesätze wiesen Mülheim an der Ruhr und Oberhausen mit jeweils 580 Prozent auf − die niedrigste­n Hebesätze erhoben Monheim am Rhein und Leverkusen mit jeweils 250 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr verringert­e Leverkusen seinen Hebesatz um 225 Prozentpun­kte auf 250 Prozent, während Ruppichter­oth den Hebesatz um 50 Prozentpun­kte auf 500 Prozent anhob. Der Hebesatz wird von der berechtigt­en Gemeinde bestimmt. Dieser beträgt mindestens 200 Prozent, wenn die Gemeinde nicht einen höheren Hebesatz bestimmt hat.

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ARCHIVFOTO: BUSCH Das Gewerbegeb­iet Mackenstei­n: Im vergangene­n Jahr nahm die Stadt Viersen rund 4,8 Millionen Euro weniger an Gewerbeste­uern ein.

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