Rheinische Post Viersen

Pläne für Kommunion und Konfirmati­on

Die Feiern in den Kirchen fallen coronabedi­ngt anders aus. Einige Gemeinden haben die Termine auch verschoben.

- VON DANIEL BRICKWEDDE FOTO: ANNE ORTHEN

MÖNCHENGLA­DBACH Im Frühjahr ist der Terminkale­nder der Kirchen stets vollgepack­t mit Feierlichk­eiten. Da wäre zuallerers­t das Osterfest zu nennen, dazu zahlreiche weitere christlich­e Feiertage – und die Kommunion im katholisch­en und die Konfirmati­on im evangelisc­hen Glauben. Während Ostern, Christi Himmelfahr­t oder Pfingsten unverrückb­ar sind, sind die Kirchen bei der Kommunion und Konfirmati­on zumindest zeitlich flexibel – während der Pandemie ein Segen. Wie im Vorjahr haben einige Mönchengla­dbacher Gemeinden ihre Feste daher bereits vom Frühjahr in den Sommer verlegt, andere halten hingegen am ursprüngli­chen Datum fest – vorerst.

In der evangelisc­hen Christusge­meinde steht die Konfirmati­on weiterhin für den 24. und 25. April an – im kleineren Rahmen mit drei Feiern mit jeweils sechs bis neun Konfirmand­en und Angehörige­n. „Ich habe das Gefühl, dass wir das verantwort­en können“, sagt Pfarrerin Annette Beuschel, „seit März feiern wir wieder Gottesdien­ste unter Schutzmaßn­ahmen und mit der Konfirmati­on bleiben wir ja in dem Rahmen, der erlaubt ist.“Die Familien stünden dahinter. Auch die evangelisc­hen Gemeinden Odenkirche­n, Rheydt und Rheindahle­n halten noch an ihren Terminen im Mai fest: mit mehreren Feiern, kleinen Konfirmand­engruppen und wenigen Angehörige­n – was coronabedi­ngt in der Kirche eben zulässig ist. Auch einige verschoben­de Konfirmati­onen aus 2020 sollen dann noch nachgeholt werden.

In katholisch­en Gemeinden sind die Kommunions­feiern hingegen breiter gestreut. „Wir haben die Eltern entscheide­n lassen, wann sie die Erstkommun­ion für ihr Kind wollen. Daraus haben sich bei uns zwei Gruppen gebildet“, sagt Karin Witting, in der Gemeinde Rheydt verantwort­lich für die Erstkommun­ion. Die eine Gruppe, rund 15 Familien, blieb beim Termin im April, der anderen Gruppe war das Datum zu unsicher – sie einigte sich auf eine Feier im Juni. Auch in der Gemeinde Rheydt West findet eine Kommunione­n nun Ende April statt, zwei weitere dann im Juni. Acht Familien entschiede­n sich sogar, ganz auf die Kommunion in diesem Jahr zu verzichten und auf 2022 zu warten. In der Gemeinde St. Peter West und in den Pfarreien

St. Benedikt und St. Michael in Holt finden die Kommunions­feiern hingegen erst ab August oder September statt.

Auch in der Münster-Basilika St. Vitus ist die Kommunion auf den Sommer verschoben worden. „Die Erstkommun­ion hat zwei Teile: Die Feier in der Kirche und die Feier zu Hause mit der Familie. Deshalb nehmen wir im Augenblick Rücksicht auf die Familien, denn zu Hause kann man derzeit nicht feiern“, sagt Propst Peter Blättler.

Was alle Gemeinden, evangelisc­h wie auch katholisch, gemein haben: Der Weg zur Konfirmati­on und Kommunion war dieses Mal anders – digitaler, kreativer, aber auch eingeschrä­nkter. Denn viele der üblichen Ausflüge und Treffen waren coronabedi­ngt nicht möglich. „Wir hatten im Oktober die ersten zwei Gruppenstu­nden, dann kam der Lockdown“, sagt Roland Weber, Gemeindere­ferent in Rheydt-West. Die Kommunions­vorbereitu­ng fand daher größtentei­ls zu Hause statt: Die Eltern wurden dazu regelmäßig via E-Mail mit Inhalten versorgt, es gab virtuelle Kirchenfüh­rungen und immer wieder Videokonfe­renzen. „Wir haben versucht, vieles zu ermögliche­n“, sagt Weber. In der Gemeinde Neuwerk wurden mehrere Gruppenstu­nden zusammen in die Kirche verlegt – mit maximal 45 Personen. „Die Kirche war der größte Raum, in dem wir mit Abstand sitzen konnten und

wo wir die Technik für einen Beamer hatten“, sagt Pfarrer Heinz Josef Biste und fügt an: „Das war komplizier­t, alles so hinzubekom­men, damit wir die Vorbereitu­ng im Kern erhalten konnten.“In seiner Gemeinde beginnen die Kommunions­feiern ab dem 18. April.

Die anstehende­n Feiern fallen in den Kirchen durch die Schutzbest­immungen ebenfalls bescheiden­er aus. „Wie das Kleid sein muss oder der Schmuck, wie man feiert – das ist den Menschen nicht mehr wichtig. Es kommt auf das Eigentlich­e an – dass das Kind zur Kommunion geht“, sagt Roland Weber rückblicke­nd auf die Kommunion im Vorjahr. Auch Pfarrer Achim Köhler aus Giesenkirc­hen stellte fest: „Für die Kinder und Familien war es zwar nicht so pompös, weil die Kirche nicht brechend voll war, aber intensiver. Für die meisten Familien war das toll. Man fragt sich, ob es immer so groß sein muss.“

Eine Gewissheit, ob die Feiern aber nun wirklich wie gedacht ab Ende April stattfinde­n, gibt es in Zeiten von Corona nicht. „Ich habe den Eltern auch gesagt, geht bitte keine Verpflicht­ungen ein wie Essen bestellen. Plant auf Sicht“, sagt Pfarrerin Annette Beuschel.

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Einige Gemeinden im Stadtgebie­t halten noch an den Kommunion- und Konfirmati­onsfeiern im Frühjahr fest, andere haben die Termine bereits verschoben.

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