Der Junge mit den Millionen-Klicks
Jan Metternich komponiert, textet, produziert und promotet seine Songs im Alleingang. Monatlich hat der Gladbacher mehr als 100.000 Hörer auf Spotify. Seine Titel wurden etwa drei Millionen Mal gestreamt.
MÖNCHENGLADBACH Die Bezeichnung Pop-Rap trifft seinen Stil vielleicht noch am ehesten. Das sagt Jan Metternich selbst über seine Musik. In ihrer Eigenständigkeit lässt sie sich nicht wirklich einem Genre zuordnen. Das Besondere an dem jungen Musiker ist, dass er von Komposition über Text und Produktion bis hin zur Vermarktung alles aus eigener Hand kreiert und umsetzt. Das Resonanz ist riesig. Dabei hat der 18-Jährige erst während der Corona-Krise so richtig angefangen, Songs ins Netz zu stellen.
Im Jahr 2020 veröffentlichte Metternich sieben Singles. Allein der Titel „Wrong“wurde über eine Million Mal gestreamt. Insgesamt wurden die Lieder etwa drei Millionen Mal in über 100 Ländern gestreamt, auch in den USA und Kanada. Metternich
„Ich schreibe spontan, es kommt einfach so, wie ich mich fühle“
hat monatlich über 100.000 Hörer auf Spotify. Als Allrounder managt der Schüler der Bischöflichen Marienschule den kompletten Prozess selbst: Jan Metternich komponiert, schreibt die englischsprachigen Texte, singt und spielt Gitarren- sowie Klavierparts ein, um am Computer alles übereinander zu legen und zu überarbeiten. Zudem gestaltet er kurze Musikvideos sowie das Liedcover zum Song und promoted das fertige Produkt.
Die Titel wirken oft nachdenklich, zuweilen auch meditativ, besinnlich. Zu Anfang klingt vielleicht ein subtiles Gitarrenintro an, dann kommt der Gesang dazu, die Zahl der Instrumente scheint anzuwachsen. Die Stimmfarbe entspricht dem persönlichen Ausdruck, ist zuweilen aber über Halleffekte dem gewünschten Sound angepasst. „Ich schreibe spontan, es kommt einfach so, wie ich mich fühle“, beschreibt Metternich seine Vorgehensweise.
Musikalisch reflektiert er Elemente des Rap. In den Texten aber lehnt er sich an Pop an. „Die Rap-Texte gefallen mir eher nicht. Sie sind mir zu negativ, zu diskriminierend, zu brachial in der Sprache. Das muss so nicht sein“, erklärt der Mönchengladbacher. Im Titel „Wrong“thematisiert er seine Position, um sich abzugrenzen von dem, was er als falsch einstuft. Metternich spielt seit dem fünften Lebensjahr Gitarre. Mit zwölf Jahren begann der Gladbacher, Titel zu covern und eigene