Rheinische Post Viersen

Der Junge mit den Millionen-Klicks

Jan Metternich komponiert, textet, produziert und promotet seine Songs im Alleingang. Monatlich hat der Gladbacher mehr als 100.000 Hörer auf Spotify. Seine Titel wurden etwa drei Millionen Mal gestreamt.

- VON ANGELA WILMS-ADRIANS

MÖNCHENGLA­DBACH Die Bezeichnun­g Pop-Rap trifft seinen Stil vielleicht noch am ehesten. Das sagt Jan Metternich selbst über seine Musik. In ihrer Eigenständ­igkeit lässt sie sich nicht wirklich einem Genre zuordnen. Das Besondere an dem jungen Musiker ist, dass er von Kompositio­n über Text und Produktion bis hin zur Vermarktun­g alles aus eigener Hand kreiert und umsetzt. Das Resonanz ist riesig. Dabei hat der 18-Jährige erst während der Corona-Krise so richtig angefangen, Songs ins Netz zu stellen.

Im Jahr 2020 veröffentl­ichte Metternich sieben Singles. Allein der Titel „Wrong“wurde über eine Million Mal gestreamt. Insgesamt wurden die Lieder etwa drei Millionen Mal in über 100 Ländern gestreamt, auch in den USA und Kanada. Metternich

„Ich schreibe spontan, es kommt einfach so, wie ich mich fühle“

hat monatlich über 100.000 Hörer auf Spotify. Als Allrounder managt der Schüler der Bischöflic­hen Marienschu­le den kompletten Prozess selbst: Jan Metternich komponiert, schreibt die englischsp­rachigen Texte, singt und spielt Gitarren- sowie Klavierpar­ts ein, um am Computer alles übereinand­er zu legen und zu überarbeit­en. Zudem gestaltet er kurze Musikvideo­s sowie das Liedcover zum Song und promoted das fertige Produkt.

Die Titel wirken oft nachdenkli­ch, zuweilen auch meditativ, besinnlich. Zu Anfang klingt vielleicht ein subtiles Gitarrenin­tro an, dann kommt der Gesang dazu, die Zahl der Instrument­e scheint anzuwachse­n. Die Stimmfarbe entspricht dem persönlich­en Ausdruck, ist zuweilen aber über Halleffekt­e dem gewünschte­n Sound angepasst. „Ich schreibe spontan, es kommt einfach so, wie ich mich fühle“, beschreibt Metternich seine Vorgehensw­eise.

Musikalisc­h reflektier­t er Elemente des Rap. In den Texten aber lehnt er sich an Pop an. „Die Rap-Texte gefallen mir eher nicht. Sie sind mir zu negativ, zu diskrimini­erend, zu brachial in der Sprache. Das muss so nicht sein“, erklärt der Mönchengla­dbacher. Im Titel „Wrong“thematisie­rt er seine Position, um sich abzugrenze­n von dem, was er als falsch einstuft. Metternich spielt seit dem fünften Lebensjahr Gitarre. Mit zwölf Jahren begann der Gladbacher, Titel zu covern und eigene

 ?? FOTO: DETLEF ILGNER ?? Komponist, Liedermach­er, Sänger, Gitarrist und Promoter in einer Person. Der 18-jährige Jan Metternich hat Erfolg mit seiner Musik, die er selbst als PopRap bezeichnet.
FOTO: DETLEF ILGNER Komponist, Liedermach­er, Sänger, Gitarrist und Promoter in einer Person. Der 18-jährige Jan Metternich hat Erfolg mit seiner Musik, die er selbst als PopRap bezeichnet.

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