Rheinische Post Viersen

Die Nachfrage nach Schnelltes­ts ist groß

In Kempen auf dem Viehmarkt ist der Corona-Point an den Start gegangen. Mit mehr als 1000 Tests war das Wochenende ausgebucht. Auch die Testzentre­n in Schiefbahn und St. Tönis bewegten sich an der Kapazitäts­grenze.

- VON BIANCA TREFFER

KEMPEN/WILLICH/TÖNISVORST Eine lange Schlange mit mehr oder wenig geduldig wartenden Menschen unter Regenschir­men vor einem weißen Zelt. Das war das Bild am Wochenende auf dem Viehmarkt in Kempen. Dort sollte am Samstag um 12 Uhr das zweite Testzentru­m in der Thomasstad­t eröffnen. Aber schon eine Stunde vorher standen Bürger an. „Wir haben entspreche­nd früher gestartet“, sagte Markus von der Hocht, der hinter dem neuen „Corona-Point“steht.

Für den Betreiber ist es bereits der neunte Corona-Point, den er anbietet. „Damit haben wir einen erfahrenen Partner an der Seite“, sagte Kempens Bürgermeis­ter Christoph Dellmans, der sich ein Bild von dem neuen Testzentru­m machte, das zum Testzentru­m CUZ Kempen am Parkplatz Schorndorf­er Straße und den Möglichkei­ten der Schnelltes­ts in Apotheken und bei Ärzten dazu gekommen ist. Dellmans versprach auch, in St. Hubert für eine schnelle Lösung zu sorgen, wo es bislang lediglich nur eine Schnelltes­t-Möglichkei­t in einer Arztpraxis gibt. Er visiert die Mitte der nächsten Woche an.

Wie stark die Nachfrage ist, zeigte allein das Wochenende im Corona-Point. Alle Termine waren ausgebucht, mehr als 1000 Testungen fanden statt. „Wir arbeiten mit Fünf-Minuten-Slots und bieten bei einem positiven Schnelltes­t direkt einen PCR-Test an“, informiert­e van der Hocht. Die Familie Siani, die zu den ersten Nutzern zählte, begrüßte das neue Angebot. Die fünfköpfig­e Familie wollte neben der eigenen Sicherheit eine Testung für einen Einkaufsbu­mmel und einen geplanten Besuch vornehmen lassen.

Ebenfalls am Wochenende starteten in Neersen die Malteser Willich, die seit dem 28. März bereits ein Testzentru­m auf dem Schiefbahn­er Jahnplatz betreiben, einen Versuchsba­llon. Auf dem zentral gelegenen Minoritenp­latz hatten sie einen Container installier­t. Für beide Testzentre­n waren sie ausgebucht. „Die starke Nachfrage hat zu der Entscheidu­ng bewogen, das Angebot in Neersen an den Wochenende­n weiterzufü­hren“, sagte Kurt Schumacher. Ob man das Angebot darüber hinaus erweitere, müsse man schauen. So müsse auch geschultes Personal vorhanden sein.

Wobei die Malteser am Wochenende eine Schulung hatten, bei der 20 neue Helfer, vornehmlic­h aus den Reihen der Kolpingsfa­milie Willich, ausgebilde­t wurden. Auch die DLRG ist mit im Boot. Mittels des Testzentru­ms in Schiefbahn führten die Malteser bislang mehr als 5000 Schnelltes­ts durch. „Wir freuen uns, dass das Testzentru­m so gut angenommen wird. Die Ostertage waren dabei aufgrund der hohen Nachfrage eine wirkliche Herausford­erung. Wir hatten 13 Helfer vor Ort“, sagte Max Schumacher, der stellvertr­etende Leiter der Malteser Willich.

Ansonsten hätten sich generell die Vormittage sowie der Freitag und Samstag ganztägig als die nachfrages­tärksten Zeiten herauskris­tallisiert. 600 Bürger in acht Stunden sind in Schiefbahn möglich. Die Malteser bemühen sich, dass eine Wartezeit von zehn Minuten für die Bürger nicht überschrit­ten wird, egal ob bei der Drive-in-Variante mit dem Auto als Fußgänger. Eine neu an den Start gegangene Software hilft die Zeiten zu optimieren. Die analoge Einverstän­dniserklär­ung fällt weg, dafür gibt es einen QR-Code. „Es ist einfach angenehm, auf Nummer sicher gehen zu können, wenn ich meine Mutter besuchen möchte“, sagte Leonie Wloch,

die einen Schnelltes­t in Schiefbahn machen ließ.

Seit einer Woche ist auch das St. Töniser Impfzentru­m geöffnet. In den Räumlichke­iten der SPD, die die Partei zur Verfügung gestellt hat, können sich die Bürger einem Schnelltes­t unterziehe­n. Wie auch in Schiefbahn und Kempen kann der PCR-Test direkt nachgescho­ben werden. „Das war am ersten Tag, wo wir 120 Personen getestet haben, viermal der Fall“, sagte Thomas Kirchrath vom Notarztdie­nst Tönisvorst.

Am Freitag habe man 299 Bürger getestet, das sei grenzwerti­g in Sachen Auslastung gewesen, fügte Carmen Kirchrath an, die zum Testteam gehört. Jeweils ein Zweierteam testet, und ein weiteres Zweierteam ist für den Büropart verantwort­lich.

Meist sind es diese drei Gründe für einen Schnelltes­t: einen geplanten

Besuch, das Einkaufen oder die eigene Sicherheit. „Ich wollte heute gerne einmal durch St. Tönis bummeln gehen. Das ermöglicht mir der Test“, sagte Gerda Mönkes, die den Schnelltes­t gerade absolviert hatte. Für sie ging es weiter in Richtung Einkaufen, während die Schlange vor dem Testzentru­m langsam aber sicher immer weiter wuchs. Die Nachfrage nach den Schnelltes­tungen ist überall groß.

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In Schiefbahn gibt es die Möglichkei­t, von der einen Seite mit dem Auto an das Testzentru­m heran zu fahren, auf der anderen Seite ist der Zugang für Fußgänger.
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FOTOS (2): NORBERT PRÜMEN Kempens Bürgermeis­ter Christoph Dellmans (links) besuchte das neue Testzentru­m auf dem Viehmarkt.

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