Pinguine sorgen für eine kleine Sensation
Die Krefelder boten im letzten Heimspiel gegen Mannheim eine kämpferisch und defensiv sehr starke Leistung und unterlagen erst nach Penaltyschießen mit 0:1. Torwart Cüpper der Mann des Abends.
Auf der Zielgeraden ihrer so enttäuschenden Saison sorgten die Pinguine noch für eine kleine Sensation. Ausgerechnet gegen den Tabellenführer der Südgruppe und Meisterschafts-Topfavorit Adler Mannheim mussten sie sich in ihrem letzten Heimspiel der Eiszeit erst nach Penaltyschießen mit 0:1 geschlagen geben. Nach langer Zeit boten die Schwarz-Gelben defensiv eine starke Leistung, unterstützt von einem ebenso starken Torwart Marvin Cüpper. Mit dieser Leistung hätten sie ihre Heimspiele gegen Schwenningen, Nürnberg und Augsburg durchaus gewinnen können. Je länger die Krefelder spürten, diese Spiel gewinnen zu können, entwickelten sie eine unglaubliche Energie und kämpften um ihr Leben.
Vor dem letzten Saison-Gefecht in der Yayla-Arena heizte die Punkband „Neutrox“aus Rheinberg beim Warm-Up den Spielern von der Nordtribüne aus lautstark mit Livemusik ein. Das war gleichzeitig ein Ständchen für Sergej Saveljevs, der am Spieltag Geburtstag (25) feierte. Er hatte sich mit Uwe Fabig, Karel Lang, Thomas Mirwa und Martin Gebel vier KEV-Legenden als Gäste eingeladen, die auf dem Oberrang vor eine Loge das Match verfolgten
Wer gedacht hatte, die Adler machen gleich kurzen Prozess, der sah sich getäuscht, die Pinguine kamen mit dem gleichen Aufgebot wie am Montag sehr gut ins Spiel und überstanden auch eine frühe Strafe gegen Filips Buncis. Nach zehn Minuten sprach die Schussbilanz mit 7:4 für Krefeld. Die größte Einschussmöglichkeit vergab aber der Mannheimer Huchtala (9.). Gegen Ende des ersten Drittels erhöhten die Gäste den Druck. Torwart Marvin Cüpper war bei Schüssen von Schütz und Wirth zur Stelle und verhinderte auch gegen den Ex-Pinguin Akdag das 0:1 (17.). Kurz vor der Pause kam Buncis einschussbereit nicht richtig unter den Puck.
Auch im 2. Drittel kamen die Pinguine mit viel Schwung aus der Kabine. Kurz nach Wiederbeginn vergab Buncis eine gute Torchancen zur Führung (22.). Dann musste mit Wolf zum ersten Mal ein Adler auf die Strafbank. Doch gegen das besten Unterzahlteam der DEL war es natürlich schwer, Torwart Brückmann zu bezwingen. Der musste aber einmal gegen Alex Blank auf der Hut sein. Die Pinguine blieben aber am Drücker. Bei einem Abpraller scheiterte Brett Olson am kurzen Pfosten an Brückmann (26.).
Wie schon zuvor zogen die Gäste nach der Hälfte des Drittels mit ihren vier Sturmreihen das Momentum auf ihre Seite. Bei einem Distanzschuss von Katic hatte Torwart Cüpper Glück, dass der Puck gegen den kurzen Pfosten prallte (32.). Bei ihrem zweiten Überzahlspiel hatten die Pinguine dann wieder Gelegenheit, etwas durchzuatmen und vielleicht sogar in Führung zu gehen. Doch die Adler ließen keine Torchance zu, die dann durch Desjardins eine Großchance auf dem Schläger hatten. Aber Cüpper
reagierte erneut stark (37.).
Werden den Pinguinen mit ihren drei Sturmreihen und im zweiten Back-to-Back-Spiel innerhalb von 26 Stunden im Schlussdrittel die Kräfte ausgehen? Danach sah es zunächst nicht aus. Sie kämpften weiter wie die Löwen. Und wenn mal gefährliche Schüsse, wie von Schütz und Loibl auf das Tor kamen, war bei Cüpper wieder Endstation. Die Adler versuchten es gegen Ende des Spiels mit der Brechstange. Aber das Bollwerk der Krefelder mit Cüpper im Rücken rettete sich in die Verlängerung. Damit war die erste kleine Sensation schon perfekt. Von Oberrang gab es viel Applaus von den KEV-Legenden.
In der Verlängerung wäre Lucas Lessio beinahe der Siegtreffer gelungen, doch er zielte genau in Brückmanns Fanghand (61.). Dann standen plötzlich vier Krefelder Spieler auf dem Eis, so dass eine Bankstrafe gegen die Hausherren fällig war. Doch wieder stemmten sich Cüpper und seine drei Vorderleute mit Erfolg gegen das 0:1. So musste die Entscheidung im Penaltyschießen fallen. Und da setzte sich die individuell Klasse der Gäste durch. Lessio, Olson und Schymainski scheiterten an Brückmann.
Krefeld - Mannheim 0:1 n.P. (0:0, 0:0, 0:0; 0:1 )