Rheinische Post Viersen

Corona: Stadt will noch nicht die Notbremse ziehen

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MÖNCHENGLA­DBACH (are) Insgesamt 639 Personen in Mönchengla­dbach waren am Sonntag, 18. April (Stand: 8 Uhr) mit dem neuartigen Coronaviru­s infiziert. Laut Mitteilung der Stadt hat das Gesundheit­samt am Wochenende insgesamt 73 neue positive Nachweise registrier­t. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zu Freitag aber wieder etwas gesunken. Nach Berechnung­en des Robert-Koch-Instituts beliefen sich die Neuinfekti­onen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen auf 131,4.

Seit März 2020 wurde das Virus bei 9142 Personen aus Mönchengla­dbach nachgewies­en. Davon sind 8291 Menschen nicht mehr infektiös. 2808 Mönchengla­dbacher waren am Sonntag in Quarantäne, davon wurden 42 im Krankenhau­s behandelt – sieben weniger als noch am Freitag.

Nach Angaben des Divi-Intensivre­gisters wurden – Stand Sonntagvor­mittag – 13 Covid-19-Patienten auf den Mönchengla­dbacher Intensivst­ationen behandelt, fünf davon unter invasiver Beatmung. Fünf von 85 Betten waren am Vormittag noch frei, also rund 5,9 Prozent.

Immer mehr Städte entscheide­n sich unterdesse­n, Ausgangssp­erren zu verhängen oder die Testoption rückgängig zu machen und die regulären Regeln der Notbremse greifen zu lassen. Das sind Maßnahmen, die etwa auch durch das derzeit diskutiert­e Infektions­schutzgese­tz des Bundes greifen könnten. Düsseldorf, Krefeld und Köln gehören zu den Kommunen, die das bereits jetzt anwenden wollen.

Die Stadt Mönchengla­dbach halte aber erst einmal an der Testoption fest, sagte Sprecher Wolfgang Speen am Sonntag. „Natürlich müssen wir die Zahlen im Blick behalten und auch, wie sich die bundespoli­tische Lage weiterentw­ickelt.“Die Begründung: Das Bundesgese­tz befinde sich noch im Abstimmung­sprozess, die konkreten Inhalte seien noch ungewiss. „Zudem ist unklar, ob das Gesetz unter Vorbehalt noch einer Länderrege­lung untersteht.“

Auch die Informatio­nen aus der Kontaktver­folgung bestätigte­n den Ansatz der Stadt: „Fakt ist, dass es aus dem Gesundheit­samt nicht einen Hinweis gibt, dass es zu einer negativen Entwicklun­g bei den Zahlen durch die Nutzung der Testversio­n gekommen ist.“Sollte sich das ändern, werde die Stadt „umgehend durch eine Allgemeinv­erfügung reagieren“.

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