Anerkennung für Architektur der Roermonder Höfe
MÖNCHENGLADBACH Zwei Auszeichnungen und vier Anerkennungen wurden jetzt beim BDA-Architekturpreis Linker Niederrhein 2020 verliehen. Bedingt durch die Corona-Pandemie fand die Preisverleihung in digitaler Form statt. Auch muss derzeit noch auf eine Ausstellung verzichtet werden. Sie soll nachgeholt werden, damit sich die Öffentlichkeit über die zwölf für den Wettbewerb eingereichten Vorschläge informieren kann. Bereits zum achten Male vergibt die Regionalgruppe Linker Niederrhein und Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BSA) im dreijährigen Rhythmus diese Preise. Mit ihnen sollen die Architekten für ihre kreativen Ideen und die Bauherren für ihr Engagement für die Baukultur gewürdigt werden.
Für das Preisgericht, zu dem auch RP-Kulturredakteur Bertram Müller gehörte, lieferte der Kölner Architekt
Jürgen Steffens bei der virtuellen Preisverleihung die Begründungen für die Preise. Ausgezeichnet wurden der Architekt Peter Bastian und Bauherr Wolf-Reinhard Leendertz für das Haus am Hang am Talring in Krefeld. Eine zweite Auszeichnung verlieh das Preisgericht für den Umbau und die Erweiterung des Hallenbad Kevelaer, gebaut im Auftrag der Stadt nach den Plänen von Michael van Ooyen, Freie Architekten.
Anerkennungen erhielten das Büro Schrammen Architekten für das Bauprojekte Roermonder Höfe in Mönchengladbach der Bauherren Van Pol Beheer BV, Gondo Immobilien GmbH, die Architekten Druschke und Grosser für den städtischen Bau der Kindertagesstätte Löwenzahn in Kamp-Lintfort, Kastner Pichler Architekten für das neue Pfarrheim der katholischen Kirchengemeinde in Kranenburg und die Architekten Eling für den Neubau des Pfarrheims St. Walburgis in Alpen.
Steffens stellte lobend fest, dass die Preisträger allesamt aus der Region kämen. Das zeige zum einen die hohe Qualität ihrer Arbeit und zum anderen das Vertrauen der Bauherren in die Fähigkeiten der heimischen Planer.
Wie er bedauerte auch Burkhard Schrammen als Vertreter der Regionalgruppe Linker Niederrhein im Bund Deutscher Architektinnen und Architekten (BDA), dass es wegen der Corona-Pandemie zu einer Verschiebung der Preisverleihung auf 2021 kommen musste und wegen der misslichen Umstände weniger Teilnehmer mitmachten als unter normalen Bedingungen. Für den nächsten Wettbewerb wünscht er sich „mindestens“24 Teams aus Bauherrn und Architekten aus der Region Linker Niederrhein.
Die Bauherren werden mit Plaketten für die Gebäude, die Architekten mit Urkunden bedacht. „Die eingereichten Bauwerke zeigen die Bandbreite des hochwertigen, kreativen und nachhaltigen Bauens am Niederrhein“, sagte Schrammen. Felix Heinrichs, der als Oberbürgermeister von Mönchengladbach gerne die Rolle des Schirmherrn bei der Preisverleihung per Internet übernommen hatte, betonte die große Vielfältigkeit der Architektur in Mönchengladbach. Er ermutigte die Architekten und die Bauherrn „auch in Zukunft mutig zu planen und neue Wege zu gehen“. Wie nachhaltig Architektur sein könne, beweise das Rathaus Abtei, dessen Ursprung aus dem Jahre 1668 stamme und das eine Verbindung aus alter und neuer Architektur darstelle.
Die Anerkennung für die Roermonder Höfe in Mönchengladbach begründet die Jury unter anderem damit, dass sich die eigenständige städtebauliche Idee „wohltuend von einer Vielzahl aktueller, konventioneller Wohnungsbauprojekte“absetze. Die gewählte Bautypologie führe zu einem eigenständigen, ablesbaren Quartier, das sich deutlich von der von der traditionellen Blockstruktur des Umfeldes unterscheide: „Es wurde ein Gesamtensemble bemerkenswerter Qualität entwickelt, welches eine hervorragende Basis für ein gutes Miteinander seiner Bewohner bildet.“