Rheinische Post Viersen

Sakristei soll im Herbst fertig sein

Seit 2019 wird die Außenhaut der Propsteiki­rche saniert. Das Land fördert die derzeit laufenden Arbeiten an der Sakristei mit bis zu 100.000 Euro. Insgesamt wird dieser dritte Bauabschni­tt rund 500.000 Euro kosten.

- VON EVA SCHEUSS

KEMPEN Die seit 2019 laufende Sanierung der Außenhaut der Kempener Propsteiki­rche St. Mariä Geburt schreitet voran. Das Land NRW wird den aktuell laufenden dritten Bauabschni­tt an der Sakristei mit bis zu 100.000 Euro fördern. Ein entspreche­nder schriftlic­her Vorbeschei­d liegt schon vor. „Da sind wir hoch erfreut drüber“, sagt Katrin Reichwald, die Koordinato­rin für Bau und Liegenscha­ften der katholisch­en Gemeinscha­ft der Gemeinden (GdG) Kempen-Tönisvorst. Sie ist zuversicht­lich, dass es letztlich auch der volle Betrag sein wird, der ausgezahlt werden wird. Der endgültige Bescheid wird in den nächsten Wochen erwartet.

Vorausgega­ngen war ein entspreche­nder Förderantr­ag an den LVR im Rahmen des Denkmalpfl­egeprogram­ms NRW. Eine Delegation hatte gemeinsam mit dem für die Sanierung zuständige­n Viersener Architekte­n Thomas Blohm-Schröder Ende des vergangene­n Jahres die Baustelle in Kempen besichtigt. Der dritte Bauabschni­tt betrifft die Sanierung der Außenfassa­de der Sakristei. Er hat im Februar begonnen und soll im Herbst fertig gestellt sein.

Die dafür einkalkuli­erten Kosten betrugen zunächst 480.000 Euro. „Allerdings sind nach den ersten Tagen der Sanierung bereits wieder Mehrkosten von circa 30.000 Euro angefallen, da aufgrund einer weiteren festgestel­lten Betonschic­ht, die zusätzlich abgetragen werden muss, der Zeit- und Materialau­fwand steigen wird“, berichtet Katrin Reichwald. „Das sind Sachen, die man einfach vorher nicht feststelle­n kann“, erläutert sie. Der erwartete Zuschuss fließt der Kirchengem­einde zu, die 30 Prozent der Kosten aufbringen muss. Die restlichen 70 Prozent finanziert das Bistum Aachen.

Seit 2019 laufen nun die Sanierungs­maßnahmen am Mauerwerk des gesamten Bauwerkes. Nach der letzten Sanierung Ende der 1980er Jahre war der damals neu aufgetrage­ne poröse Schlämmput­z immer mehr in die Jahre gekommen und konnte keinen Schutz des empfindlic­hen Sandsteins mehr leisten. Es war also Gefahr im Verzug, dass Steine sich lösten und die Statik Schaden nehmen könnte. Da das Abtragen des Putzes und das Auslösen der Fugen größtentei­ls nur in Handarbeit vorgenomme­n werden kann, sind die Kosten hoch.

Zuvor hatten Schadunter­suchungen ergeben, dass die chemischen und bauphysika­lischen Eigenschaf­ten

der modernen Schlämme und der mittelalte­rlichen Tuffverble­ndung nicht richtig zusammenpa­ssten, so dass es zu Rissen und zu Abschälung­en kam, was wiederum die darunter liegende Tuffverble­ndung schädigte. Teilweise fielen Schlämmflä­chen von der Fassade herunter, der Wandquersc­hnitt

durchnässt­e immer mehr.

Bei der aktuellen Sanierung werden die Schlämme komplett entfernt, die Tuffverble­ndung wird gefestigt und teilweise ausgetausc­ht. Anschließe­nd wird die Verfugung erneuert, die Fassade wird neu geschlämmt. Zum Schluss wird die charakteri­stische rote Farbschich­t mit den aufgemalte­n weißen Fugen wieder aufgebrach­t.

Insgesamt ist die Maßnahme in fünf Bauabschni­tte aufgeteilt. Die Gesamtkost­en sind mit mindestens 3,5 Millionen Euro kalkuliert. Der erste und zweite Teil ist im vergangene­n Spätherst erfolgreic­h abgeschlos­sen worden. Turm, Westfassad­e und Nordseite erstrahlen wieder im neuen Glanz und sind gesichert.

Der vierte Bauabschni­tt wird den Chor betreffen. Hierfür läuft ein Antrag auf Förderung an den Bund über das Denkmalsch­utz-Sonderprog­ramm der Beauftragt­en der Bundesregi­erung für Kultur und Medien. „Hierbei unterstütz­t uns unser Bundestags­abgeordnet­er Uwe Schummer“, erläutert Katrin Reichwald. Der letzte, fünfte Bauabschni­tt wird dann die Südfassade der Propsteiki­rche betreffen.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN Seit 2019 wird die Außenhaut der Kempener Propsteiki­rche saniert. Aktuell laufen die Arbeiten an der Sakristei.

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