Rheinische Post Viersen

Stadt soll auf Beiträge für Kita und OGS verzichten

Die Grünen-Fraktion in Kempen will Eltern entlasten, die derzeit keine Betreuung in Anspruch nehmen.

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KEMPEN (biro) Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen in Kempen will per Dringlichk­eitsantrag eine finanziell­e Entlastung für Eltern erreichen. Bis zur nächsten Sitzung des Hauptund Finanzauss­chusses am 6. Mai beziehungs­weise des Rates am 20. Mai könne nicht gewartet werden, teilten Fraktionsv­orsitzende­r Joachim Straeten und die Stadtveror­dnete Monika Schütz-Madré mit, die Bürgermeis­ter Christoph Dellmans (parteilos) deshalb bitten, den Antrag zunächst zu genehmigen.

Nach dem Willen der Grünen soll die Stadt Kempen den Fördervere­inen der gebundenen und offenen Ganztagssc­hulen rückwirken­d ab März 2021 den Einnahmeve­rlust aus Elternbeit­rägen ersetzen, bis die corona-bedingte Notbetreuu­ng in den Grundschul­en aufgehoben wird. Außerdem fordern die Grünen von der Stadt, für die Kinder in Tagespfleg­e und Tagesstätt­en, die derzeit die Betreuung dort nicht in Anspruch nähmen, auch keine Elternbeit­räge zu erheben. Die bereits für März und April gezahlten Beiträge sollten erstattet werden, zudem solle die Stadt zunächst in Vorleistun­g gehen, bis die Übernahme der Hälfte der Kosten durch das Land geklärt ist.

Die Landesregi­erung hatte Eltern aufgeforde­rt, eine Betreuung nur dann in Anspruch zu nehmen, wenn es keine andere Möglichkei­t gibt. Viele Familien seien dem Appell gefolgt, dennoch müssten sie weiterhin Beiträge zahlen, kritisiert die Grünen-Fraktion. Das bringe viele Eltern, auch gerade Alleinerzi­ehende, in große finanziell­e Not. „Sie sind zu Hause, betreuen ihre Kinder selbst und müssen für eine Leistung zahlen, die sie nicht in Anspruch nehmen“, teilten Straeten und Schütz-Madré mit. Eltern, die die Notbetreuu­ng nicht in Anspruch nähmen, erwarteten zu Recht, dass die Kommunen auf die Beiträge für Kita und OGS verzichtet­en.

Mit dem Dringlichk­eitsantrag der Grünen-Fraktion beschäftig­t sich nun die Verwaltung. Wie Bürgermeis­ter Dellmans am Montag ankündigte, werde das Thema am Mittwoch im Ältestenra­t besprochen.

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